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Tops und Flops der Woche u. a. mit Tesla, Salzgitter und Jungheinrich

Die Tesla-Aktie ist zurück über der Marke von 1.000 US-Dollar. Sie zeigte zuletzt relative Stärke bei der Erholung am Gesamtmarkt. Rückenwind gab es auch bei den Stahlwerten wie dem deutschen Branchenvertreter Salzgitter. In der vergangenen Woche deutlicher verloren hat dagegen das Papier des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich. Steigende Rohstoffkosten und der Ukraine-Krieg dämpfen hier die Gewinnerwartungen.

Die Tesla-Aktie ist zurück über der Marke von 1.000 US-Dollar. Sie zeigte zuletzt relative Stärke bei der Erholung am Gesamtmarkt. Rückenwind gab es auch bei den Stahlwerten wie dem deutschen Branchenvertreter Salzgitter. In der vergangenen Woche deutlicher verloren hat dagegen das Papier des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich. Steigende Rohstoffkosten und der Ukraine-Krieg dämpfen hier die Gewinnerwartungen.

+++Tops+++

Tesla: deutsche Gigafactory eröffnet

Der Elektroautobauer Tesla (WKN: A1CX3T) hat während der Erholungsbewegung in den vergangenen beiden Wochen relative Stärke zum US-Gesamtmarkt gezeigt. Er legte stärker zu als die Marktbreite Indizes. Die Aktie hat damit ihren kurzfristigen Abwärtstrend gebrochen. In diesem Zeitfenster hat sich darüber hinaus ein Aufwärtstrend gebildet. Zudem notiert der Kurs inzwischen wieder über allen relevanten Durchschnittslinien. Damit hat sich das charttechnische Bild merklich aufgehellt. Große Neuigkeiten gab es von Tesla jüngst jedoch nicht. Allerdings hat der US-Konzern nach gut zwei Jahren Bauzeit nun seine Gigafactory in Grünheide nahe Berlin offiziell in Betrieb genommen. Firmenchef Elon Musk war selbst vor Ort, um medienwirksam die erste europäische Autofabrik des Konzerns zu eröffnen und die ersten Teslas „Made in Germany“ an Kunden zu übergeben.

Salzgitter: zurück in den schwarzen Zahlen

Stahlwerte erleben an der Börse seit einiger Zeit eine Renaissance. Beispielhaft dafür ist die Entwicklung des zweitgrößten deutschen Stahlherstellers Salzgitter (WKN: 620200). Das Papier gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten aus der DAX-Indizes-Familie. Es beschleunigte dabei die zuletzt steigende Tendenz. Neben dem positiven Branchenmomentum gab es jüngst gute Nachrichten aus dem Unternehmen. Nach zwei Jahren mit Verlusten schrieb der Konzern im Geschäftsjahr 2021 schwarze Zahlen. Deshalb will der SDAX-Wert auch wieder eine Dividende zahlen, nachdem die Ausschüttungen für 2019 und 2020 ausgesetzt worden waren. Geplant ist demnach, der Hauptversammlung am 6. Juli 2022 einen Dividendenvorschlag von 0,75 Euro je Aktie zu unterbreiten.

CF Industries: hohe Düngerpreise

Aktien von Düngemittelherstellern gehören seit einiger Zeit zu den gefragtesten Papieren am Aktienmarkt. Treibende Kräfte sind hohe Weltmarktpreise für Agrarrohstoffe sowie die geopolitischen Verwerfungen (Ukraine-Krieg), aufgrund der damit verbundenen Erwartungen eines weltweit steigenden Bedarfs und gleichzeitig sinkenden Angebots. Zu den Profiteuren dieser Entwicklung gehört das US-Unternehmen CF Industries (WKN: A0ES9N), dessen Aktie stellvertretend für den positiven Branchentrend ist. Die Amerikaner sind der weltweit größte und effizienteste Hersteller der Stickstoffverbindung Ammoniak. Diese kommt in Düngemitteln und der Industrie zum Einsatz. Den Großteil seiner Produktion (etwa 60 %) verarbeitet die Gesellschaft dabei selbst und stellt daraus Düngemittel wie Urea (Harnstoff), Urea Ammonium Nitrat (UAN) und Ammoniumnitrat (AN) her. Die Aktie befindet sich seit dem Mehrjahrestief von März 2020 in einem Aufwärtstrend und markierte dabei zuletzt immer wieder neue Kursrekorde.

+++Flops+++

Jungheinrich: gedämpfte Gewinnaussichten

Jungheinrich gehört zu den weltweit führenden Anbietern auf dem Gebiet Intralogistik. Bekannt ist die Gesellschaft vor allem für ihre Gabelstapler. Die SDAX-Aktie (WKN: 621993) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten aus der DAX-Indizes-Familie. Für Abgabedruck sorgten die gedämpften Ergebniserwartungen, die der Konzern per Ad-hoc-Meldung mitgeteilt hatte. Zwar geht das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022 weiterhin davon aus, profitabel zu wachsen. Die Gewinnmargen dürften jedoch unter den Vorjahreswerten liegen. Begründet wurde dies mit den hohen Materialkosten, die aufgrund des Ukrainer-Kriegs weiter merklich steigen dürften. Weitere negative Effekte im Zusammenhang mit dem Krieg sind in den Prognosen aber noch nicht berücksichtigt, weil Jungheinrich diese bislang nicht abschließend abschätzen kann. Die Börse reagierte verschnupft auf die Meldung. Das Papier steht schon seit einiger Zeit unter Druck und hatte in den vergangenen Monaten einen Abwärtstrend ausgebildet, der mit den jüngsten Verlaufstiefs bestätigt wird.

Okta wurde gehackt

Identitäts- und Zugriffsmanagement sind die Spezialität des US-Unternehmens Okta (WKN: A2DNKR). Es stellt seinen Kunden Cloud-Software zur Verfügung, die damit die Benutzerauthentifizierung in Anwendungen verwalten und absichern können (z. B. Zwei-Faktor-Authentifizierungen). Der NASDAQ-100-Wert war in der vergangenen Woche der größte Verlierer im Technologieindex. Er setzte damit die Talfahrt der letzten Monate fort und bestätigte den Abwärtstrend. Der jüngste Einbruch erfolgte nach der Bestätigung einer Sicherheitslücke, die bereits im Januar aufgetreten war. Demnach sollen die Hacker von Lapsus$ Daten von Okta erbeutet haben. 366 Kunden sollen von dem Angriff betroffen gewesen sein. Die Software der Amerikaner wird insgesamt von mehr als 15.000 Firmen und Institutionen eingesetzt. Gerade mit Hinblick auf das Image als zuverlässiger Anbieter von Sicherheitslösungen ist die Datenpanne ein Desaster.

Fortune Brands Home & Security: Inflationsdruck belastet

Unter den größten Verlierern im S&P 500 in der vergangenen Woche ist die Aktie von Fortune Brands Home & Security (WKN: A1JE0N). Das Unternehmen ist in der Einrichtungsbranche tätig und hat sich auf Produkte für Küchen, Badezimmer, Eingangsbereiche sowie Wohnräume im Freien spezialisiert. Zum Sortiment gehören u. a. Wasserhähne, Badewannen, Duschen, Küchenspülen, Außentüren, Außenmöbel, Verkleidungen, Fensterläden, Sicherheitstechnik, Verandafenster sowie Küchen- und Badschränke. Die Aktie steht schon seit einiger Zeit unter Abgabedruck. Darin spiegeln sich die Befürchtung wider, dass die hohe Inflation und damit die steigenden Kosten in den nächsten Quartalen die Gewinnmargen belasten. Mit den jüngsten Abgaben bestätigt sich aus charttechnischer Sicht die seit November 2021 auszumachende Abwärtsbewegung der Aktie.

Thomas Behnke

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