Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Tops und Flops >

Tops-Flops der Woche u. a. mit Deutsche Wohnen, Tesla und Bayer

Zwei DAX-Konzerne wollen fusionieren: Vonovia hat ein Übernahmeangebot für die Deutsche Wohnen abgegeben. Bei Tesla läuft eine technische Erholung, während bei Bayer das Thema Roundup weiterhin für Unsicherheit sorgt. Bei welchen Aktien es sonst noch große Kursausschläge in der vergangenen Woche gab, lesen Sie hier.

Zwei DAX-Konzerne wollen fusionieren: Vonovia hat ein Übernahmeangebot für die Deutsche Wohnen abgegeben. Bei Tesla läuft eine technische Erholung, während bei Bayer das Thema Roundup weiterhin für Unsicherheit sorgt. Bei welchen Aktien es sonst noch große Kursausschläge in der vergangenen Woche gab, lesen Sie hier.

+++Tops+++

Deutsche Wohnen: Vonovia schlägt erneut zu

In der deutschen Immobilienlandschaft bahnt sich ein Zusammenschluss an. Die beiden größten Branchenvertreter wollen künftig gemeinsame Sache machen. Vonovia (WKN: A1ML7J) hat dazu den Aktionären der Deutsche Wohnen (WKN: A0HN5C) ein Übernahmeangebot unterbreitet. Der Konzern bietet eine Barzahlung von 53,03 Euro je Aktie (inklusive Dividende von voraussichtlich 1,03 Euro je Aktie). Der Deal hat damit einen Wert von rund 18 Mrd. Euro. Sollten mindestens die Hälfte der Anteilseigner das Angebot annehmen und die Kartellbehörden zustimmen, würde dem Vernehmen nach Europas größter Wohnimmobilienkonzern entstehen. Der Abschluss der Transaktion wird dann für Ende August 2021 erwartet. Vonovia hatte vor rund fünf Jahren schon einmal versucht, den Konkurrenten zu schlucken. Dieser wehrte sich damals jedoch gegen die feindliche Übernahme. Diesmal sind sich beide Unternehmen aber einig.

Royal Caribbean Cruises fährt wieder ab Juni

Seit mehr als einem Jahr haben die Kreuzfahrtschiffe von Royal Caribbean Cruises wegen Corona keine Fahrten mehr unternommen. In der vergangenen Woche kündigte die Gesellschaft nun an, im Juni wieder ihren Betrieb von den US-Häfen aus aufzunehmen. Als Erstes wird die „Celebrity Edge“ am 26. Juni auf Reise gehen. Um die Wiederaufnahme des Reiseangebots zu ermöglichen, hatte das Unternehmen seit Monaten intensiv mit den Behörden zusammengearbeitet, um Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Mit einem so frühen Start von Reisen auf Kreuzfahrtschiffen hatten die Investoren jedoch nicht gerechnet. Deshalb machte die Aktie (WKN: 886286) in der vergangenen Woche einen kräftigen Sprung nach oben und zog auch die Papiere von anderen Branchenvertretern mit.

Tesla setzt sich von 200er ab

Die Aktie des Elektroautobauers gehört in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im NASDAQ-100. Große Nachrichten aus dem Unternehmen gab es zwar nicht, auf Twitter hatte es jedoch vermeldet, nun weltweit mehr als 200.000 Stück seiner „Powerwall“ (Solarbatterie) installiert zu haben. Das verdeutlicht, dass die Amerikaner nicht nur Fortschritte bei ihren E-Autos machen, sondern auch in den anderen Geschäftsbereichen. Als Katalysator für die jüngste positive Kursentwicklung dürfte das jedoch nicht ausgereicht haben. Vielmehr könnten charttechnische Aspekte eine Rolle gespielt haben. Die Aktie (WKN: A1CX3T) hatte sich in der Vorwoche über dem Zwischentief von Anfang März dieses Jahres bei 539,50 US-Dollar gehalten. Kurz vor dem Erreichen dieser potenziellen Unterstützung startete dann eine Gegenbewegung. Diese hatte sich jüngst fortgesetzt, wodurch sich der Kurs wieder von seiner zurückeroberten 200-Tage-Linie absetzte. Das könnte für eine anhaltende Erholung sprechen. Gleichzeitig hat man mit der 539er-Marke einen guten Anhaltspunkt, von einer fortgesetzten Korrektur auszugehen, wenn sie unterschritten wird.

+++Flops+++


Bayer: Noch immer kein Schlussstrich

Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup sind seit der Übernahme des US-Konkurrenten Monsanto durch den Life-Science-Konzern Bayer ein Thema. Die damit verbundene Unsicherheit sowie schlechte Nachrichten belasten daher immer wieder die Kursentwicklung. Das hat sich einmal mehr in der vergangenen Woche gezeigt. Die Aktie (WKN: BAY001) war der größte Verlierer im DAX. Denn im US-Rechtsstreit hatte der zuständige Richter einem Vergleichsentwurf zum Umgang mit künftigen Klagen vorerst nicht zugestimmt. Bayer wollte demnach kommende Streitigkeiten gegen Zahlung von 2 Mrd. US-Dollar aus dem Weg gehen. Das gelang jedoch nicht. Damit scheiterte auch dieser Versuch, einen endgültigen Schlussstrich unter den Glyphosat-Rechtsstreit in den USA zu ziehen. Die glyphosathaltigen Unkrautvernichter stehen u. a. in der Kritik, weil sie Krebs verursachen sollen.

Dollar Tree: Schwächer trotz Rekordergebnissen

Das US-Unternehmen Dollar Tree betreibt mehr als 15.000 Einzelhandelsgeschäfte in Nordamerika, in denen es ein Gemischtwarensortiment zu Discountpreisen anbietet. In der vergangenen Woche hat die Gesellschaft Bilanz für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2021/22 (bis Ende Januar) gezogen. Sie meldete Rekordergebnisse. Erfreulich ist dabei, dass auf vergleichbarer Fläche das stärkste Umsatzwachstum seit 2017 verzeichnet wurde. Die Reaktion des Marktes war dennoch negativ. Offenbar konnte der Konzern mit seinem Ausblick nicht überzeugen. Die Aktie (WKN: A0NFQC) gehörte deshalb in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten innerhalb des S&P 500. Aus charttechnischer Sicht setzte sich die Korrektur fort, die seit dem Anfang April dieses Jahres markierten Allzeithoch von knapp über 120 US-Dollar auszumachen ist. Der nun erfolgte Rutsch unter die 200-Tage-Linie könnte für weitere Abgaben sprechen. Das Zwischentief von März 2020 bei knapp unter 96 US-Dollar stellt dabei eine nächste potenzielle Anlaufstelle dar.

Borussia Dortmund mit Verlust

Beim Fußball geht es nicht nur ums Gewinnen. Einige Vereine sind Unternehmen, die mit dem Sport und allem Drumherum Geld verdienen wollen. Dazu gehört die börsennotierte Borussia Dortmund (WKN: 549309). Vergangene Woche hatte der BVB einen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2020/21 (bis Juni) abgegeben. Coronabedingt erwartet er einen Verlust von rund 75 Mio. Euro. Zwar hatten sportliche Erfolge in der UEFA Champions League sowie dem nationalen Pokalwettbewerb einen stabilisierenden Effekt. Die Einschränkungen durch die Corona-Krise (u. a. keine oder wenige Zuschauer) hatten jedoch deutliche Spuren hinterlassen. Die Reaktion des Marktes war negativ. Der Kurs der BVB-Aktie knickte ein. Er setzte damit die Korrektur fort, die sich seit dem Zwischenhoch vom 14. Mai manifestiert hat.

Thomas Behnke