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Tops und Flops >

Tops-Flops der Woche u. a. mit RATIONAL, TeamViewer, Etsy

Lichtblicke bei RATIONAL: Verkaufs- und Bestellzahlen haben wieder angezogen. Das macht Hoffnung, sich von der Corona-Krise zu erholen. Die Aktie zog kräftig an. Viele Corona-Gewinner stehen dagegen weiterhin unter Druck. Beispiele sind TeamViewer und Etsy, die nach Vorlage ihrer Quartalszahlen nachgaben.

Lichtblicke bei RATIONAL: Verkaufs- und Bestellzahlen haben wieder angezogen. Das macht Hoffnung, sich von der Corona-Krise zu erholen. Die Aktie zog kräftig an. Viele Corona-Gewinner stehen dagegen weiterhin unter Druck. Beispiele sind TeamViewer und Etsy, die nach Vorlage ihrer Quartalszahlen nachgaben.

+++Tops+++

RATIONAL meldet steigende Gewinne

Der Traditionskonzern RATIONAL ist Weltmarktführer bei Geräten für die thermische Speisenzubereitung in Groß- und Gewerbeküchen. In den vergangenen Monaten wurden die Geschäfte von der Corona-Krise stark belastet. Zuletzt gab es mit anziehenden Verkaufs- und Bestellzahlen im März jedoch Lichtblicke, wie das Unternehmen jüngst mitteilte. Der Umsatz lag im ersten Quartal 2021 dennoch 7 % unter dem Vorjahreswert. Dank Sparmaßnahmen verbesserte sich aber die Gewinnkennzahlen. Das freute die Börse ebenso wie der zuversichtlichere Blick nach vorn. Zwar änderte der Vorstand nichts an seinen bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr, weil er nach wie vor ein von Risiken und Unsicherheiten behaftetes Geschäftsumfeld wahrnimmt. Er sieht jedoch die Möglichkeit einer schnelleren Erholung als bisher angenommen. Die Aktie (WKN: 701080) legte daraufhin kräftig zu. Sie setzte damit ihre Erholungsbewegung fort, die sich seit dem letzten Korrekturtief im März 2021 gebildet hat.

Koenig & Bauer: Gelingt der Ausbruch?

Der Druckmaschinenhersteller (WKN: 719350) erholt sich weiter von der Corona-Krise. Bei Vorlage der Quartalszahlen in der vergangenen Woche sprach das Unternehmen von einer nachlassenden Investitionszurückhaltung der Kunden. Es freute sich über den um 5,3 % auf 286 Mio. Euro gestiegenen Auftragseingang. Dazu hatte insbesondere ein zweistelliger Anstieg der Bestellungen im Segment Sheetfed beigetragen, der zum Großteil den stark wachsenden und pandemieresistenteren Verpackungsdruckmarkt adressiert. Mit Blick nach vorn bestätigte der SDAX-Konzern die Prognosen für das Gesamtjahr. Zahlen und Ausblick wurden vom Markt mit kräftigen Kurssteigerungen honoriert. Die Aktie zeigt dadurch eine charttechnisch spannende Situation. Sie ist dabei, die seit Dezember andauernde Korrekturphase nach oben aufzulösen. Ein nachhaltiger Ausbruch könnte für eine Fortsetzung der Erholungsbewegung sprechen, die sich seit etwas mehr als einem Jahr manifestiert.

Nucor knackt alten Rekord

Unternehmen aus dem Bereich Basismaterialien zeigten in den vergangenen Wochen Stärke. Dazu gehören Aktien von Stahlherstellern. Ein Beispiel ist der Wert Nucor (WKN: 851918), der jüngst zu den größten Gewinnern im S&P 500 gehörte. Mit dem dynamischen Anstieg kletterte der Kurs deutlich über das bisherige Allzeithoch von Mai 2008. Neue Katalysatoren gab es jüngst aber nicht. Zwar hatte das Unternehmen eine Modernisierung eines Werkes gemeldet. Die Relevanz dieser Nachricht scheint jedoch nicht sonderlich hoch. Vielmehr dürfte die jüngste Entwicklung an die positive Reaktion der Quartalszahlen vom 22. April anknüpfen sowie dem positiven Branchenumfeld geschuldet sein.

+++Flops+++

TeamViewer testet Korrekturtief

Der Softwareanbieter TeamViewer hat im ersten Quartal die starken Vorjahresergebnisse getoppt. Fakturierte Umsätze (Billings), Gewinne und Zahl der Abonnenten stiegen erneut kräftig. Der Vorstand sprach deshalb von einem exzellenten Start in das neue Geschäftsjahr. Zudem sieht sich das Unternehmen bestens positioniert, um in den sehr attraktiven Wachstumsmärkten rund um die Themen Digitalisierung, Konnektivität und Industrie 4.0 über alle Kundensegmente hinweg zu wachsen. Entsprechend positiv sind die mittelfristigen Ziele. TeamViewer will im Jahr 2023 Billings von mehr als 1 Mrd. Euro erreichen (2020: 460,3 Mio. Euro). Danach strebt das Unternehmen bei dieser Kennzahl ein hohes Wachstum von mindestens 25 % pro Jahr an. Bei Vorlage der Quartalszahlen bestätigte der Vorstand die Prognosen für das Gesamtjahr. An der Börse wurden Ergebnisse und Ausblick jedoch mit fallenden Kursen quittiert. Die Aktie (WKN: A2YN90) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im MDAX. Sie testete dabei das Korrekturtief von November 2020.

Peloton Interactive kommt unter die Räder

Peloton Interactive hat in der vergangenen Woche Quartalszahlen vorgelegt. Der Anbieter von Hightech-Fitnessgeräten und Trainings-Abos erzielte erneut starke Zuwächse bei Nutzerzahl und Umsatz. An der Börse standen jedoch die Probleme bei den beiden Laufbandmodellen im Fokus. Das Unternehmen hatte einen Rückruf bekannt gegeben. Das Modell Tread+ wurde als gefährlich eingestuft, weil Kinder unter die hintere Walze des Laufbands gezogen werden könnten. Beim günstigeren Modell Tread könne der Bildschirm abbrechen und die Nutzer verletzen, warnten Peloton und die Verbraucherschutz-Behörde CPSC. Zwar haben die Laufbänder bisher nur einen geringen Anteil am Geschäft, dennoch wurden durch den Rückruf die Prognosen gesenkt. Zudem könnten die Probleme rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen sowie nachhaltig die Reputation beeinträchtigen. Anleger machten deshalb weiterhin Kasse. Die Aktie (WKN: A2PR0M) fiel deutlich unter das Zwischentief von Anfang März. Sie setzt damit die Abwärtsbewegung seit dem Allzeithoch im Januar dieses Jahres fort.

Etsy erwartet deutlich geringeres Wachstum

Zu den schwächsten Werten im S&P 500 gehörte in der vergangenen Woche die Aktie von Etsy (WKN: A14P98). Das Unternehmen, welches eine E-Commerce-Website für einzigartige, handgemachte Stücke, Außergewöhnliches und Vintage-Schätze betreibt, hatte Quartalszahlen vorgelegt. Die Geschäfte liefen gut. Nutzerzahlen, Umsatz und Gewinne stiegen sehr deutlich, was auch an niedrigen Basiseffekten lag. Die dabei an den Tag gelegten hohen Steigerungsraten werden jedoch nicht zu halten sein. Der Vorstand stellte für das zweite Quartal bereits erheblich niedrige Zuwächse in Aussicht. Das führte zu Verkaufsdruck. Der Kurs fiel unter das Zwischentief von Anfang März dieses Jahres, wodurch aus charttechnischer Sicht die aktuelle Abwärtsbewegung bestätigt wurde.

Thomas Behnke