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Tops und Flops der Woche u. a. mit Marathon Oil, Tesla und Credit Suisse

Öl-Aktien haben in der vergangenen Woche ein kleines Comeback gefeiert. Der steigende Ölpreis stützte. Einen Rückwärtsgang legt dagegen Tesla ein. Der Elektroautobauer hatte Verkaufszahlen gemeldet. Zwischenzeitlich ein neues Allzeittief gab es bei der schweizerischen Bank Credit Suisse. Über ihr schwebt weiterhin das Damoklesschwert eines finanziellen Kollapses.

KW 40

Öl-Aktien haben in der vergangenen Woche ein kleines Comeback gefeiert. Der steigende Ölpreis stützte. Einen Rückwärtsgang legt dagegen Tesla ein. Der Elektroautobauer hatte Verkaufszahlen gemeldet. Zwischenzeitlich ein neues Allzeittief gab es bei der schweizerischen Bank Credit Suisse. Über ihr schwebt weiterhin das Damoklesschwert eines finanziellen Kollapses.

+++ Tops +++

Marathon Oil: steigender Erdölpreis

Die größten Gewinne im S&P 500 in der vergangenen Woche verzeichneten Ölaktien. Beispielhaft für diese Entwicklung ist die Kursperformance des Erdölförderers Marathon Oil (WKN: 852789). Er holt den fossilen Rohstoff vor allem in den wichtigsten Lagerstätten der USA aus dem Boden. Ergänzt wird das Portfolio durch ein integriertes Erdgasgeschäft in Äquatorial-Guinea. In der Branche jüngst Rückenwind verlieh der wieder anziehende Ölpreis. Vorausgegangen war die Ankündigung der OPEC, eine Produktionskürzung in Erwägung zu ziehen, um die Preise zu stabilisieren. Der Ölpreis hatte seit dem Zwischenhoch im Juni um mehr als 38 % und damit sehr deutlich nachgegeben. Ein Grund dürfte der massive Zinserhöhungskurs der US-Notenbank (Fed) sein. Diese geldpolitische Strategie kann als Versuch gewertet werden, die Konjunktur deutlich abzubremsen, um damit die Nachfrage nach Erdöl zu verringern, was wiederum den Inflationsdruck mildern könnte. Diesem Vorhaben der US-Geldpolitik stemmte sich das Ölkartell nun mit ihrer Ankündigung entgegen.

DexCom: kurzfristige Aufwärtstrend bestätigt

In der vergangenen Woche einer der stärksten Werte aus dem NASDAQ-100 war DexCom (WKN: A0D9T1). Das Unternehmen gab zum Wochenstart bekannt, dass sein G7 System zur kontinuierlichen Glukoseüberwachung (CGM) ab jetzt erhältlich ist für Menschen ab zwei Jahren in Großbritannien, Irland, Deutschland, Österreich und Hongkong. Der 1999 gegründete Medizintechnikhersteller ist spezialisiert auf dieses Glukosemonitoring in Echtzeit für Diabetespatienten. Er nutzt dazu die rtCGM-Technologie, bei der mittels eines Sensors der Glukosegehalt in der Interzellularflüssigkeit des Unterhautfettgewebes gemessen wird. Aus charttechnischer Sicht zeigt die Aktie seit dem Korrekturtief von Juni dieses Jahres einen Aufwärtstrend. Dieser wurde mit den jüngsten Zuwächsen nun bestätigt, nachdem der Kurs über das Zwischenhoch von September 2022 geklettert ist. DexCom wird am 27. Oktober Quartalszahlen vorlegen.

home24: Kursexplosion nach Übernahmeofferte

Die Aktien von Online-Händlern gehörten in der vergangenen Woche zu den mit Abstand stärksten Papieren am deutschen Aktienmarkt. Übernahmefantasie beflügelte. Ausgelöst wurde sie durch die Offerte des Möbelkonzerns XXXLutz für den Online-Möbelhändler home24 (WKN: A14KEB). Beobachter erwarten nun eine weitere Konsolidierung im Onlinesektor. Das Übernahmeangebot für home24 liegt bei 7,50 Euro je Aktie in bar. Damit wird das Unternehmen mit knapp 230 Mio. Euro bewertet. Vor der Offerte lag der Aktienkurs bei 3,32 Euro. Entsprechend gewaltig war die Kursreaktion. Die Führungsspitze von home24 befürwortet das Übernahmeangebot. XXXLutz hat sich insgesamt bereits etwa 60 % der Anteile am künftigen Grundkapital von home24 gesichert. Und zwar durch die Unterstützung großer Aktionäre im Rahmen von Andienungsverpflichtungen sowie bereits getätigte Käufe von Aktien und anderen Instrumenten. Außerdem will sich XXXLutz rund 10 % über eine Kapitalerhöhung sichern.

 +++ Flops +++

Tesla: nach Verkaufszahlen unter Druck

Die Aktie des Elektroautobauers Tesla (WKN: A1CX3T) hatte sich im September besser gehalten als der Gesamtmarkt. In der vergangenen Woche kam sie jedoch stärker unter Druck. Das Schwergewicht gehörte zu den größten Verlierern im NASDAQ-100 und im S&P 500. Das Unternehmen hatte am Sonntag, den 2. Oktober, seine Produktions- und Verkaufszahlen für das 3. Quartal vorgelegt. Demnach wurden in der Periode Juli bis September 365.923 Einheiten hergestellt und 343.830 Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert. Das waren zwar Rekordwerte. Die Erwartungen des Marktes waren jedoch höher. Das könnte die besonders schwache Kursentwicklung am Montag erklären. Am 19. Oktober legt Tesla finanziellen Geschäftszahlen für das 3. Quartal vor.

Credit Suisse: weiterhin im Krisenmodus

Die Aktie der schweizerischen Bank Credit Suisse (WKN: 876800) hat sich seit der Finanzkrise 2007/2008 nicht erholt. Die Kursentwicklung seither ist ein Trauerspiel. Das Unternehmen kommt aus dem Krisenmodus nicht heraus. Im Gegenteil: Die Lage hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschärft. Inzwischen fürchten immer mehr Beobachter einen finanziellen Kollaps des Geldhauses. Das spiegelte sich in den vergangenen Wochen in einer beschleunigten Talfahrt der Aktie nieder. Am vergangenen Montag wurde dabei ein neues Allzeittief markiert. Wie bedrohlich die Lage ist, verdeutlichen die Prämien, die für die Absicherung von Ausfallverlusten mit Unternehmensanleihen der Credit Suisse zu zahlen sind. Sie hatten zu Wochenbeginn neue Rekorde erreicht. Dennoch setzte noch am Montag eine dynamische Gegenbewegung bei der Aktie ein. Sie verzeichnete auf Wochensicht sogar ein dickes Plus. Ob damit nun das gröbste überstanden ist, bleibt jedoch abzuwarten. Das Geldhaus führt derzeit eine „umfassende Strategieüberprüfung" durch, um sich neu aufzustellen. Ergebnisse will es am 27. Oktober gemeinsam mit den Finanzergebnissen des dritten Quartals vorlegen.

METRO: fast am Allzeittief

Die Aktie des SDAX-Wertes METRO (WKN: BFB001) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten am deutschen Aktienmarkt. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Die Perspektiven für die Branche sind derzeit jedoch derzeit alles andere als rosig. Das belastet. Das Unternehmen ist als Großhändler mit Food- und Non-Food-Sortimenten aktiv. Er fokussiert sich mit seinem Angebot vor allem auf Hotels, Restaurants, Caterer sowie unabhängigen Händlern (Trader). Diese leiden derzeit unter der schlechten Verbraucherstimmung sowie unter den Auswirkungen der hohen Inflation. Mit den jüngsten Kursverlusten hatte die METRO-Aktie fast ihr bisheriges Allzeittief von März 2020 bei 6,10 Euro erreicht. Die Aktie ist seit 2017 börsennotiert. Damals wurde der einstige METRO-Konzern aufgespalten. Dabei wurden die Großhandelsaktivitäten in die heutige METRO überführt, welche dann eine eigene Börsennotierung erhielt. Die Sparten Elektronik (Media Markt und Saturn) blieben im alten METRO-Konzern, der sich in Ceconomy (WKN: 725750) umbenannte.

Thomas Behnke

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