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Tops und Flops der Woche u. a. mit Occidental Petroleum, Rheinmetall und Uniper

Der Ukraine-Krieg beschäftigt auch die Aktienmärkte. Von steigenden Ölpreisen profitieren die Papiere aus dem Ölsektor wie Occidental Petroleum. Der angekündigte Anstieg bei den deutschen Rüstungsausgaben katapultierte zudem die Rheinmetall-Aktie nach oben. Zu den größten Verlierern gehörten Aktien von Unternehmen, die Aktivitäten in der Krisenregion habe, wie z. B. Uniper und EPAM Systems.

KW 9

Der Ukraine-Krieg beschäftigt auch die Aktienmärkte. Von steigenden Ölpreisen profitieren die Papiere aus dem Ölsektor wie Occidental Petroleum. Der angekündigte Anstieg bei den deutschen Rüstungsausgaben katapultierte zudem die Rheinmetall-Aktie nach oben. Zu den größten Verlierern gehörten Aktien von Unternehmen, die Aktivitäten in der Krisenregion habe, wie z. B. Uniper und EPAM Systems.

+++ Tops +++

Occidental Petroleum: steigende Ölpreise

Die Ölpreise haben in der vergangenen Woche ihre Aufwärtsbewegungen dynamisch fortgesetzt. Grund sind die geopolitischen Verwerfungen und die damit verbundenen Risiken/Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Von den höheren Notierungen für den fossilen Energieträger profitierten Aktien aus der Ölindustrie. Stellvertretend dafür ist der Wert Occidental Petroleum (WKN: 851921). Mit dem jüngsten Kursplus bestätigte er seine Position als Top-Performer im US-Leitindex im bisherigen Jahresverlauf 2022. Der in der Exploration und Förderung von Erdöl und Erdgas tätige Konzern hatte am Freitag der Vorwoche bei Vorlage seiner Geschäftszahlen seine früheren Aussagen bestätigt, die Rückflüsse aus dem operativen Geschäft statt für Investitionen eher zum Schuldenabbau und für seine Ausschüttungspolitik zu nutzen.

Rheinmetall: will Produktion ausweiten

Die deutsche Bundesregierung hatte am 27. Februar 2022 verkündet, der Bundeswehr ein Sondervermögen von 100 Mrd. Euro zur Verfügung stellen zu wollen. Außerdem sollen dauerhaft mehr als 2 % der Wirtschaftsleistung in den Rüstungshaushalt gesteckt werden. Nach diesen Nachrichten war in der vergangenen Woche erneut eine starke Nachfrage nach Rüstungsaktien zu verzeichnen. Beispielsweise gab es bei Rheinmetall (WKN: 703000) ein sattes Kursplus. Das Papier gehörte damit in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Das Unternehmen hatte zudem gemeldet, dem Bund eine Projektliste zur Lieferung von Panzern, Munition, Militär-Lkws und andere Güter im Umfang von 42 Mrd. Euro angeboten zu haben. Außerdem wird Rheinmetall-Chef Armin Papperger mit den Worten zitiert: „Wir könnten sofort anfangen zu produzieren.“

The Kroger Co.: Neue Rekorde

Lebensmittelsupermärkte sind das Hauptsteckenpferd des US-Einzelhändlers The Kroger Co. (WKN: 851544). Er gehört zu den weltweit größten Branchenvertretern und betreibt unter verschiedenen Ketten Märkte in unterschiedlichen Größen. In der vergangenen Woche hat das Unternehmen seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021/22 (bis Ende Januar) vorgelegt. Es folgte eine positive Kursreaktion, wodurch die Aktie ihre kurzfristige Aufwärtsbewegung mit einer anziehenden Dynamik fortsetzte und neue Allzeithochs markierte. Damit bestätigte das Papier aus charttechnischer Sicht ihren langfristig intakten Aufwärtstrend.

+++ Flops +++

Uniper will an Russlandgeschäft festhalten

Der Kurseinbruch beim deutschen Stromproduzenten Uniper (WKN: UNSE01) hat sich in der vergangenen Woche fortgesetzt. Aufgrund des anhaltenden Kriegs in der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen gegen Russland sind die Investoren weiterhin skeptisch hinsichtlich der russischen Aktivitäten. Zum Unternehmen gehört mit der Tochter Unipro einer der größten privaten russischen Stromversorger. Außerdem bezieht das mehrheitlich zum finnischen Versorger Fortum (WKN: 916660) gehörende Unternehmen Erdgas aus Russland und ist in dieser Hinsicht der größte Importeur. Uniper hatte sich in der vergangenen Woche dahingehend geäußert, dass man weiterhin am Russlandgeschäft festhalten und bestehende Verträge zur Strom- und Gasversorgung in Russland und Europa einhalten will. Mit den jüngsten Kursverlusten hat die Aktie ein so niedriges Niveau erreicht wie seit Juli 2017 nicht mehr. Seit dem Allzeithoch im Dezember 2021 hat das Papier inzwischen rund 60 % an Wert eingebüßt.

Snowflake: dunkle Wolken über der Cloud

Die US-Gesellschaft ist ein Software-as-a-Service-Anbieter im Bereich Cloud-Computing. Snowflake (WKN: A2QB38) stellt Data-Warehousing-Lösungen zur Verfügung, mit denen Daten in der Cloud verarbeitet, analysiert und geteilt werden können. Die Aktie befindet sich seit dem Hoch von November 2021 in einem intakten Abwärtstrend, der sich in der vergangenen Woche mit einem weiteren Rückgang fortsetzte. Durch das Unterschreiten des Zwischentiefs von Januar 2022 wurde aus charttechnischer Sicht der übergeordnete Abwärtstrend bestätigt. Das Unternehmen hatte am Mittwoch nach Börsenschluss seine Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021/22 (bis Ende Januar) vorgelegt. Der dabei abgegebene Ausblick deutet auf eine deutliche Verlangsamung des Umsatzwachstums hin. Die Verluste schreibende Gesellschaft meldete zudem, den Framework-Spezialisten Streamlit übernehmen zu wollen.

EPAM Systems: Ukraine-Krieg belastet

EPAM Systems (WKN: A1JS9Q) ist ein weltweit agierender Dienstleister in den Bereichen Software-Engineering und IT-Beratung. Die Aktie gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten im S&P 500. Die Gesellschaft ist direkt vom Ukraine-Krieg und den daraus resultierenden Folgen betroffen. Sie beschäftigt mehrere Tausend Mitarbeiter in der Ukraine, Russland und Weißrussland. Aufgrund der gestiegenen Risiken und Unsicherheiten für ihre Aktivitäten nahm die Gesellschaft ihre Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zurück.

Thomas Behnke

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