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Tops und Flops der Woche u. a. mit Rheinmetall, Prosus und Vonovia

Rheinmetall hat in der vergangenen Woche nach dem DAX-Aufstieg neue Rekordstände erreicht. Kursgewinne gab es auch beim EURO-STOXX-50-Wert Prosus. Die auf E-Commerce-Geschäftsmodelle spezialisierte Beteiligungsgesellschaft profitierte vom Kurssprung des Portfoliowertes Tencent. Ein neues Allzeittief verzeichnete hingegen der Immobilienkonzern Vonovia.

Kalenderwoche 12

Rheinmetall hat in der vergangenen Woche nach dem DAX-Aufstieg neue Rekordstände erreicht. Kursgewinne gab es auch beim EURO-STOXX-50-Wert Prosus. Die auf E-Commerce-Geschäftsmodelle spezialisierte Beteiligungsgesellschaft profitierte vom Kurssprung des Portfoliowertes Tencent. Ein neues Allzeittief verzeichnete hingegen der Immobilienkonzern Vonovia.

+++ Tops +++

Rheinmetall: neue Rekorde zum DAX-Aufstieg

Der DAX-Neuling Rheinmetall (WKN: 703000) war in der vergangenen Woche der größte Gewinner im deutschen Leitindex. Die Aktie des Rüstungskonzerns ist dort seit Montag (20. März) gelistet. Sie markierte im Wochenverlauf neue Kursrekorde. Das Hoch liegt nun bei 262,50 Euro. Mit dem jüngsten Anstieg könnte der Versuch gestartet worden sein, die Konsolidierung seit Februar 2023 trendkonform nach oben aufzulösen. Die Rheinmetall-Aktie hat seit dem Zwischentief im September 2022 einen neuen Aufwärtsimpuls ausgebildet. In der vergangenen Woche meldete das Unternehmen den Produktionsstart des Radpanzers Boxer in Australien, der für die australischen Streitkräfte vorgesehen ist. Zudem gab das Bundesverteidigungsministerium bekannt, das aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen für die Bundeswehr mehr als 100 Boxer aus der australischen Produktion von Rheinmetall beschafft werden sollen. Die Produktion des Kampffahrzeugs läuft nach Angaben des Ministeriums derzeit an. Ziel sei es, die ersten Fahrzeuge im Jahr 2025 zu erhalten.

Prosus: dank Tencent an der Spitze

Die Aktie des niederländischen Konzerns Prosus (WKN: A2PRDK) war in der vergangenen Woche der größte Gewinner im EURO STOXX 50. Rückenwind kam von positiv aufgenommenen Zahlen der wichtigen Beteiligung Tencent Holdings (WKN: A1138D). Diese verbuchte einen kräftigen Kursanstieg. Prosus ist an 80 E-Commerce-Geschäftsmodellen beteiligt. Zum Portfolio gehören auch Anteile an bereits börsennotierten Unternehmen wie Delivery Hero, Remitly, Trip.com, Udemy, Skillsoft und SimilarWeb. Tencent ist der mit Abstand größte Wert im Portfolio. Prosus selbst ist eine Tochter des südafrikanischen Unternehmens Naspers (WKN: 906614), das darin seine ausländischen Internetbeteiligungen ausgegliedert und 2019 an die Börse gebracht hat. Naspers ist derzeit noch 43 % an Prosus beteiligt.

Micron Technology: Widerstand und Quartalszahlen voraus

Wie schon in der Vorwoche gehörte der Halbleitersektor auch in der vergangenen Woche zu den stärksten Sektoren am US-Aktienmarkt. Allen voran die Aktie von Micron Technology (WKN: 869020). Sie gehörte zu den größten Gewinnern im S&P 500 und im NASDAQ-100. Aus dem Unternehmen gab es keine neuen Nachrichten. Es wird am Dienstag (28. März) Quartalszahlen vorlegen. Micron Technology ist auf Speicherlösungen spezialisiert und bietet ein umfangreiches Portfolio an Arbeitsspeichern (DRAM), Festplatten und Speicherkarten (NAND) sowie NOR-Flash-Speicher. Aus charttechnischer Sicht könnte der Aktienkurs mit dem jüngsten Anstieg einen neuen Versuch gestartet haben, die Widerstandszone im Bereich von etwa 62 bis 63 US-Dollar zu überwinden. Ein Durchbrechen dieser Zone könnte auf einen nachhaltigen Trendwechsel hindeuten.

+++ Flops +++

Vonovia: so tief wie noch nie

Die Aktie von Vonovia hatte im Januar 2023 das Zwischenhoch vom November 2022 überwunden und damit zunächst den übergeordneten Abwärtstrend gebrochen. Eine nachhaltige Trendwende konnte sich daraus jedoch nicht entwickeln. Seit dem Zwischenhoch im Januar startete ein neuer Abwärtsimpuls, der sich in der vergangenen Woche fortsetzte. Die Aktie (WKN: A1ML7J) war der schwächste Wert im DAX. Sie markierte neue Tiefs innerhalb der übergeordneten Abwärtsbewegung, die sich seit dem Allzeithoch im September 2020 ausgebildet hat. Jüngst fiel der Kurs sogar unter das bisherige Allzeittief von Juli 2013, das damals bei 17,07 Euro markiert wurde. Vonovia ist nach eigenen Angaben Europas führendes privates Wohnungsunternehmen. Ein Belastungsfaktor für das nachlassende Anlegerinteresse ist das steigende Zinsumfeld.

VARTA: Kapitalerhöhung belastet

Der VARTA-Aktie (WKN: A0TGJ5) geht seit geraumer Zeit der Saft aus. Sie befindet sich seit dem Zwischenhoch im August 2021 in einem Abwärtstrend. Seit Dezember 2022 gab es zwar eine Erholung innerhalb der übergeordneten Abwärtsbewegung. Diese wurde aber in der vergangenen Woche zu großen Teilen wieder zunichtegemacht. Das Unternehmen hatte sich über eine Kapitalerhöhung frisches Geld besorgt. Dabei wurden 2,22 Millionen neue Aktien zum Preis von 22,85 Euro je Aktie ausgegeben. Gekauft wurden sie von einer Tochter des VARTA-Großaktionärs Montana Tech Components. Das Bezugsrecht der übrigen Aktionäre wurde ausgeschlossen. Der Bruttoemissionserlös beträgt rund 50,7 Mio. Euro. Damit will das Unternehmen unter anderem das bestehende Geschäft mit Energiespeichern ausbauen. Darüber hinaus will VARTA das Wachstum bei großformatigen Lithium-Ionen-Zellen absichern, die bereits an einen Kunden ausgeliefert werden. Der Batteriekonzern bereits seit einiger Zeit angeschlagen und hatte 2022 einen Gewinneinbruch verzeichnet. Ein Restrukturierungskonzept, zu dem auch die jüngste Kapitalerhöhung gehört, soll das Unternehmen wieder auf Kurs bringen.

First Republic Bank: Fitch sieht noch mehr Ramsch

Die Bankenkrise hat auch in der vergangenen Woche ihre Spuren an den Börsen hinterlassen. Unternehmen aus dem Finanzsektor mussten weitere Verluste hinnehmen. Wie schon in der Vorwoche fiel das Minus bei der First Republic Bank (WKN: A1C7VF) erneut massiv aus. Sie war mit Abstand der größte Verlierer im S&P 500 und zeigte einen äußerst volatilen Wochenverlauf. Die Aktie der angeschlagenen Bank rutschte nach einer zwischenzeitlichen starken Erholung wieder deutlich ab. Die Ratingagentur Fitch hat am Mittwoch das langfristige Kreditrating der First Republic von „BB“ auf „B“ gesenkt und damit die Bonitätseinschätzung noch tiefer in den sogenannten „Junk“-Bereich (Ramschbereich) gerückt. Zudem setzte die Ratingagentur das Unternehmen auf „Watch Negative“, was weitere Herabstufungen nach sich ziehen könnte. Fitch begründete seine Maßnahmen mit den Herausforderungen, denen sich die Bank sowohl auf der Finanzierungs- als auch auf der Ertragsseite gegenübersieht.

Thomas Behnke

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