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Tops und Flops der Woche u. a. mit RWE, NRG Energy, Commerzbank und Cisco Systems

Versorger zeigen in dem derzeitigen volatilen Aktienumfeld Stärke. Beispiele sind der DAX-Wert RWE und der S&P-500-Wert NRG Energy. Jüngst ebenfalls gefragt war die Commerzbank. Hier gibt es neue Übernahmefantasie. Cisco Systems verzeichnete dagegen größere Kursverluste. Der Netzwerkkapitalist hatte seine Jahresziele gesenkt.

KW 20

Versorger zeigen in dem derzeitigen volatilen Aktienumfeld Stärke. Beispiele sind der DAX-Wert RWE und der S&P-500-Wert NRG Energy. Jüngst ebenfalls gefragt war die Commerzbank. Hier gibt es neue Übernahmefantasie. Cisco Systems verzeichnete dagegen größere Kursverluste. Der Netzwerkkapitalist hatte seine Jahresziele gesenkt.

+++ Tops +++

RWE: stärker als der Markt

Die Aktie von RWE (WKN: 703712) gehörte in den vergangenen Wochen zu den stabilsten Werten aus dem DAX. Seit Jahresbeginn liegt der Stromversorger mit mehr als 20 % komfortabel im Plus (DAX -11 %). Er ist damit das zweitbeste Indexmitglied. Jüngst führte der Wert die Gewinnerliste im Leitindex an. Aus charttechnischer Sicht hat sich seit der Vorwoche ein kurzfristiger dynamischer Aufwärtsimpuls gebildet. Dieser folgte auf die Vorlage der Zahlen zum 1. Quartal 2022. Damit erreichte das Papier nun neue Verlaufshochs in der seit 2015 auszumachenden übergeordneten Aufwärtsbewegung. Jüngst war das Kaufinteresse nicht nur seitens der Investoren hoch. Auch Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder waren als Käufer aktiv, wie aus den veröffentlichten Stimmrechtsmitteilungen hervorgeht.

NRG Energy: Allzeithoch im Visier

Der US-Versorger versorgt Kunden in den USA und Kanada mit elektrischer Energie und Erdgas. Die Aktie (WKN: A0BLR4) gehörte in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im S&P 500. Neue Nachrichten meldete die Gesellschaft aber nicht. Sie hatte bereits am 6. Mai Quartalszahlen vorgelegt. Seither hat sich ein dynamischer Aufwärtstrend gebildet. Aus charttechnischer Sicht hat der Kurs nun das Zwischenhoch von August 2021 bei 46,71 US-Dollar erreicht. Knapp darüber befindet sich das Allzeithoch von 47,19 US-Dollar aus dem Jahr 2007. Sollte die Zone von etwa 46,70 bis 47,20 US-Dollar überwunden werden, könnte weitere Aufwärtsbewegung entstehen.

Commerzbank bald italienisch?

Das deutsche Geldinstitut gilt schon seit Längerem als Übernahmekandidat. Jüngst haben sich diese Erwartungen wieder einmal verstärkt. Als Kaufinteressent gilt abermals die italienische Bank UniCredit (WKN: A2DJV6), wie die „Financial Times“ berichtete. Demnach soll es vor dem Ausbruch des Ukraine-Russland-Kriegs entsprechende Überlegungen gegeben haben. Die Pläne seien dann aber auf Eis gelegt worden. Trotzdem könnte die Commerzbank-Aktie (WKN: CBK100) von der neu angefachten Übernahmefantasie profitiert haben. Sie gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten aus dem MDAX. Aus charttechnischer Sicht hat sich ein kurzfristiger dynamischer Aufwärtsimpuls gebildet. Damit ist nun das Zwischenhoch von März dieses Jahres in greifbare Nähe gerückt. Ein Sprung über diese Marke könnte eine Fortsetzung der aktuellen Aufwärtsbewegung nach sich ziehen.

+++ Flops +++

Cisco Systems senkt Jahresziele

Cisco Systems (WKN: 878841) war in der vergangenen Woche einer der schwächsten Werte im NASDAQ-100 und im S&P 500. Am Mittwoch nach Börsenschluss hatte der Netzwerkspezialist Quartalszahlen vorgelegt. Danach gab es eine deutlich negative Kursreaktion. Zahlen und Ausblick wurden von einigen Marktbeobachtern als Enttäuschung bezeichnet. Das Unternehmen hatte beispielsweise seine Jahresziele für Umsatz und Gewinn gesenkt. Zu schaffen machen ihm die Corona-Lockdowns in China und andere Lieferunterbrechungen. Cisco Systems ist weltweiter Marktführer im Bereich Netzwerktechnik (Hardware und Software). Zum Sortiment gehören beispielsweise Router, Switches und WLAN-Technik. Die Aktie setzte mit dem jüngsten Kursrutsch ihre Abwärtsbewegung fort, die sich seit dem Zwischenhoch von Dezember 2021 gebildet hat.

Target größter Kursrutsch seit 1987

Aktien aus dem Einzelhandelssektor waren in der vergangenen Woche deutlich unter die Räder gekommen. Beispielhaft dafür ist die Entwicklung bei Target (WKN: 856243). Die Aktie war nach Vorlage von Quartalszahlen eingebrochen. Sie hatte den größten Tagesverlust seit 1987 verzeichnet. Die negative Kursreaktion folgte auf die Vorlage von Quartalszahlen. Der US-Einzelhändler hatte einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Der Vorstand sprach von unerwartet hohen Kosten, die durch eine Reihe von Faktoren verursacht wurden. Hierzu gehörten steigende Fracht- und Personalkosten sowie Unterbrechungen der Lieferketten. Die schlechten Nachrichten von Target reihten sich in die zuletzt verstärkten negativen Töne aus der Branche ein. So drückt das inflationäre Umfeld zunehmend auf die Verbraucherstimmung. Durch den jüngsten Kurseinbruch ist das charttechnische Bild stark angeschlagen. Der übergeordnete Abwärtstrend, der sich seit November 2021 gebildet hat, wurde bestätigt.

Ceconomy setzt Talfahrt fort

Die Aktie des Einzelhändlers Ceconomy (WKN: 725750) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten innerhalb der DAX-Indizes-Familie. Das Papier setzte seine übergeordnete Talfahrt mit neuen Verlaufstiefs fort. Dadurch bestätigte es den intakten Abwärtstrend, der sich seit dem Zwischenhoch von Januar 2021 gebildet hat. Das Unternehmen geht auf den Handelskonzern Metro zurück. Es betreibt europaweit mehr als 1.000 Elektronikfachmärkte unter den Marken MediaMarkt und Saturn. Das Geschäft läuft schon seit einiger Zeit nicht wirklich rund. Nun hat sich das Branchenumfeld einmal mehr verschlechtert. Die hohe Inflation dämpft zum einen die Kauflaune bei den Verbrauchern. Sie müssen mehr Geld für Lebensmittel und Energie ausgeben, weshalb die Budgets für Nicht-Basiskonsumgüter geringer sind. Hinzu kommen steigende Transport- und Lohnkosten, die zu Margendruck führen. Auch die jüngste Nachricht aus dem Unternehmen konnte keine positiven Impulse setzen. Ceconomy hatte gemeldet, die Komplettübernahme der Tochter Media-Saturn-Holding (MSH) früher als geplant abzuschließen. Damit soll die Gesellschafterstruktur vereinfacht werden.

Thomas Behnke

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