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Tops und Flops der Woche u. a. mit Salesforce, Commerzbank und Rivian Automotive

Der Softwarekonzern Salesforce hat kürzlich eine deutliche Steigerung seiner Profitabilität in Aussicht gestellt. Die Aktie reagierte darauf sehr positiv. Kursgewinne gab es in der vergangenen Woche auch bei der Commerzbank, die in den DAX zurückgekehrt ist. Charttechnisch sieht es hier weiterhin gut aus. Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei der Aktie des Elektroautobauers Rivian Automotive. Hier wurde nach Zahlenvorlage ein neues Allzeittief markiert.

(Bild: Shutterstock)

Der Softwarekonzern Salesforce hat kürzlich eine deutliche Steigerung seiner Profitabilität in Aussicht gestellt. Die Aktie reagierte darauf sehr positiv. Kursgewinne gab es in der vergangenen Woche auch bei der Commerzbank, die in den DAX zurückgekehrt ist. Charttechnisch sieht es hier weiterhin gut aus. Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei der Aktie des Elektroautobauers Rivian Automotive. Hier wurde nach Zahlenvorlage ein neues Allzeittief markiert.
 
+++ Tops +++
 
Salesforce: Kurssprung nach Zahlen

Der US-Konzern entwickelt Software für das Kundenbeziehungsmanagement (CRM), die er seinen Kunden als Service in der Cloud zur Verfügung stellt. Das Unternehmen gehört zu den größten Anbietern in diesem Bereich. In der vergangenen Woche hat Salesforce seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende Januar) vorgelegt. Dabei konnte das Unternehmen zum einen starke Zuwächse bei Umsatz und operativem Gewinn verzeichnen. Zum anderen stellte es für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 weitere Steigerungen und eine kräftige Ausweitung der um Sondereffekte bereinigten Profitabilität in Aussicht. Das kam bei den Anlegern offenbar gut an. Die Aktie (WKN: A0B87V) reagierte mit einem deutlichen Kurssprung und zählte zu den größten Gewinnern im S&P 500. Charttechnisch kletterte die Aktie über das Zwischenhoch vom Januar dieses Jahres und bestätigte damit den Aufwärtstrend, der sich seit Dezember 2022 ausgebildet hat.
 
Commerzbank ist zurück im DAX

Im September 2018 musste die Commerzbank-Aktie (WKN: CBK100) den DAX verlassen. Seit Montag dieser Woche ist sie wieder drin. Das wurde gefeiert. Die Aktie führte in der vergangenen Woche die Gewinnerliste im deutschen Leitindex an. Mit den Kursgewinnen machte sie die kurze Korrektur der Vorwoche wieder wett und markierte bei 11,67 Euro ein neues Mehrjahreshoch. Kurz- und mittelfristig sind die Aufwärtstrends intakt. Damit ergibt sich ein charttechnisch konstruktives Bild, das für den Einsatz trendfolgender Long-Strategien spricht. Eine mögliche Anlaufstelle in den kommenden Wochen und Monaten könnte das markante Zwischenhoch von Januar 2018 bei 13,82 Euro sein. Im Bereich um diese Marke ist dann mit Widerstand zu rechnen.
 
PDD Holdings: höheres Tief?

Die an den US-Börsen notierten China-Aktien zeigten in der vergangenen Woche wieder ein stärkeres Aufwärtsmomentum. Hervorzuheben ist dabei der NASDAQ-100-Wert PDD Holdings (WKN: A2JRK6). Er gehörte zu den größten Gewinnern im Index. Aus dem Unternehmen selbst gab es keine neuen Nachrichten. Für Rückenwind könnte aber die Zuversicht auf eine wirtschaftliche Erholung in China gesorgt haben. Diese könnte zuletzt durch Konjunkturindikatoren wie den gestiegenen Einkaufsmanagerindex genährt worden sein. Zwar zeigt die Aktie seit dem Zwischenhoch von Januar dieses Jahres eine Korrektur. Der Aufwärtstrend seit März 2022 ist dadurch jedoch nicht in Gefahr geraten. Mit den jüngsten Kursgewinnen scheint sich zudem ein höheres Tief ausgebildet zu haben, was für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends sprechen könnte. Das auf den Cayman Islands ansässige Unternehmen besitzt und betreibt ein Portfolio von Handelsunternehmen. Dazu gehört die in China aktive Social-Commerce-Plattform Pinduoduo mit fast 900 Millionen Nutzern. Das Unternehmen bringt Hersteller und Konsumenten zusammen und bietet unter anderem die Möglichkeit von „Gruppenkäufen“, die zu Preisnachlässen führen. Seit 2022 wird eine ähnliche Plattform (Temu) in Nordamerika betrieben.
 
+++ Flops +++
 
Rivian Automotive: neues Allzeittief

Rivian Automotive (WKN: A3C47B) entwickelt und produziert Elektrofahrzeuge. Bisher sind die Auslieferungszahlen und Umsätze gering. Zudem schreiben die Amerikaner rote Zahlen. Im November 2021 waren sie an die Börse gegangen. Der Markt sprach dem Unternehmen eine sehr hohe Bewertung zu, die sich aus ambitionierten Erwartungen speiste. Mittlerweile ist bei den Anlegern Ernüchterung eingekehrt. Seit dem Börsengang hat sich ein Abwärtstrend manifestiert. Dieser scheint nun mit einem neuen Allzeittief bestätigt worden zu sein. Rivian Automotive hatte in der vergangenen Woche Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. Die Reaktion an der Börse war negativ. Die Aktie gehörte zu den größten Verlierern im NASDAQ-100. Mit dem Kursrutsch fiel die Aktie auch auf das Allzeittief vom Januar dieses Jahres zurück und hat dieses zwischenzeitlich verletzt. Ein nachhaltiger Bruch würde für eine Fortsetzung der übergeordneten Abwärtsbewegung sprechen.
 
Befesa: hohe Energiekosten belasten

Der luxemburgische MDAX-Konzern ist auf die Aufbereitung und Verwertung gefährlicher Reststoffe aus der Stahl- und Aluminiumproduktion spezialisiert. In dieser Nische ist er Weltmarktführer. Das Geschäftsmodell ist profitabel und gilt als zukunftsträchtig. Jüngst hat Befesa vorläufige Ergebnisse für 2022 vorgelegt. Das Unternehmen verzeichnete zwar ein starkes Umsatzwachstum und einen neuen Rekord beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITDA). Wegen höherer Energiekosten im Schlussquartal verfehlte es aber seine EBITDA-Prognose für das Gesamtjahr. Für das laufende Geschäftsjahr 2023 nannte der Vorstand noch keine Ziele. Die hohen Energiekosten dürften aber ein Belastungsfaktor bleiben. Die Marktreaktion nach Veröffentlichung der Zahlen war negativ. Die Befesa-Aktie (WKN: A2H5Z1) gehörte in der vergangenen Woche zu den schwächsten Werten in der DAX-Indizes-Familie. Durch die jüngsten Kursverluste hat sich nun ein kurzfristiger Abwärtstrend gebildet, dessen Ausgangspunkt das Zwischenhoch vom Januar dieses Jahres ist.
 
DISH Network: Abwärtstrend mit neuen Tiefs bestätigt

Das US-Unternehmen DISH Network (WKN: A0NBN0) betreibt Satelliten zum Empfang von Satellitenfernsehen und bietet weitere drahtlose Übertragungstechnologien für Breitband Internet. In der vergangenen Woche gehörte die Aktie zu den schwächsten Werten im S&P 500. Sie bestätigte dabei mit neuen Tiefs den übergeordneten langjährigen Abwärtstrend. In der Vorwoche hatte das Unternehmen Zahlen vorgelegt. Diese wurden offenbar positiv aufgenommen, wie die anfänglich positive Kursreaktion impliziert. Jüngst setzte Firmenchef Erik Carlson seine Mitarbeiter jedoch über einen Cybersicherheitsvorfall in Kenntnis. Demnach wurden Daten aus den IT-Systemen entnommen. Er gab zwar nicht bekannt, welche Art von Daten entwendet wurden, fügte aber hinzu, dass die Untersuchung möglicherweise ergeben wird, dass persönliche Daten entwendet wurden.

Thomas Behnke

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