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Tops und Flops der Woche u. a. mit Volkswagen, VARTA und Pinduoduo

Volkswagen ist nun die wertvollste deutsche Firma an der Börse. Der Autobauer punktet mit seiner Ausrichtung. Auch bei VARTA wird die Strategie honoriert. Als Bonus gibt es erstmals eine Dividende. Das elektrisiert. In der vergangenen Woche nicht überzeugen konnte der E-Commerce-Konzern Pinduoduo.

Kalenderwoche 11

Volkswagen ist nun die wertvollste deutsche Firma an der Börse. Der Autobauer punktet mit seiner Ausrichtung. Auch bei VARTA wird die Strategie honoriert. Als Bonus gibt es erstmals eine Dividende. Das elektrisiert. In der vergangenen Woche nicht überzeugen konnte der E-Commerce-Konzern Pinduoduo.

+++ Tops +++

Volkswagen punktet mit Strategie

Die Volkswagen-Aktie (WKN: 766403) macht weiterhin Tempo. In der Woche kletterte sie zwischenzeitlich über die Marke von 250 Euro und war mit Abstand der größte Gewinner im DAX. Der Autobauer überholte zudem bei der Marktkapitalisierung den Softwarekonzern SAP (WKN: 716460). Er übernahm damit die Position als größter deutscher Börsenwert. Jüngst für Rückenwind sorgten weitere Aussagen zur Konzernstrategie. Der Ausbau der Plattformstrategie sowie die ambitionierten E-Technologie-Pläne sorgten am Markt für Wohlgefallen. Volkswagen möchte unter anderem ein eigenes Netz von Batteriezellfabriken aufbauen, wodurch E-Autos günstiger und die eigene Versorgung mit wichtigen Bauteilen abgesichert werden sollen.

VARTA elektrisiert mit Zahlen, Dividende und Auto-Akkus

Der Aktienkurs des Batteriespezialisten (WKN: A0TGJ5) zeigt seit dem Korrekturtief Anfang März eine Aufwärtsbewegung. In der vergangenen Woche erhöhte sich dabei das Momentum. Die Investoren honorierten die vorgelegten vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2020. VARTA hatte bei Umsatz und Gewinne kräftige Zuwächse verzeichnet. Von der positiven Entwicklung sollen auch die Aktionäre profitieren. Das Unternehmen schlägt erstmals die Zahlung einer Dividende vor. Sie soll bei 2,50 Euro je Aktie liegen. Überzeugend ist zudem der Blick nach vorn: Der Vorstand ist zuversichtlich, 2021 erneut bei Umsatz und Gewinnen zuzulegen. Der MDAX-Konzern setzt zudem seine Strategie fort, seine Batterie- und Akkukompetenz auf weitere Anwendungen auszudehnen und damit das Geschäftsmodell zu skalieren. VARTA steigt demnach in die Produktion von Batterien für Elektroautos ein. In einer Pilotlinie sollen zum Ende des Jahres entsprechende Lithium-Ionen-Zellen produziert werden. Bislang produziert das Unternehmen überwiegend kleine Lithium-Ionen-Knopfzellen für kabellose Kopfhörer, Hörgeräte sowie Haushaltsbatterien.

Hartford Financial Service Group erhält Übernahmeangebot

Der US-Konzern gehört in den USA zu den führenden Anbietern von Schaden- und Unfallversicherungen und Investmentfonds. In der vergangenen Woche machte die Aktie (WKN: 898521) einen kräftigen Satz nach oben. Sie war größter Gewinner im S&P 500. Der Konkurrent Chubb (WKN: A0Q636) hatte erklärt, dem Unternehmen bereits am 11. März ein Übernahmeangebot unterbreitet zu haben. Darin werden 65 US-Dollar je Hartford-Aktie geboten. Es gab jedoch bislang keine Reaktion, wie Chubb weiter mitteilte. Das Unternehmen hofft jedoch auf konstruktive Gespräche. Womöglich muss beim Kaufpreis noch einmal nachgebessert werden. Das scheint zumindest der Markt zu hoffen. Das lässt der über 65 US-Dollar gestiegene Aktienkurs vermuten.

+++ Flops +++

Pinduoduo: Nach Zahlen schwächer

Das auf Kaimaninseln firmierende und in China operierende Unternehmen Pinduoduo (WKN: A2JRK6) gehörte 2020 zu den Top-Performern im NASDAQ-100. Die Rally hatte bis in den Februar dieses Jahres angehalten. Seither hat das Papier kräftig korrigiert und mehr als ein Drittel seines Börsenwertes eingebüßt. Damit wurde ein Teil der hohen Erwartungen wieder abgebaut. Der Betreiber einer ausschließlich mobilen E-Commerce-Plattform mit fast 720 Millionen aktiven Nutzer wächst zwar rasant – das geht jedoch erst einmal mit hohen Kosten einher. Deshalb schreibt die Gesellschaft nach wie vor rote Zahlen. So auch im Geschäftsjahr 2020, für das nun Ergebnisse vorgelegt wurden. Der Umsatz hatte um fast 97 % auf umgerechnet 9,12 Mrd. US-Dollar zugelegt. Gleichzeitig war der Nachsteuerverlust mit rund 1,1 Mrd. US-Dollar noch etwas höher als im Vorjahr. Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass sich der operative Cashflow mit 4,32 Mrd. US-Dollar in etwa verdoppelt hat. Am Markt kamen Zahlen und Ausblick dennoch nicht gut an.

Occidental Petroleum: Ölpreis und Icahn belasten

Ölwerte haben in den vergangenen Monaten durch ein starkes Aufwärtsmomentum geglänzt. Rückenwind gab es durch die anziehenden Ölpreise. In der vergangenen Woche machten diese wieder einen deutlichen Schritt zurück. Das führte in der Branche zu kräftigen Korrekturen. Stellvertretend dafür steht die Aktie von Occidental Petroleum (WKN: 851921). Sie gehört aber weiterhin zu den Top-10 beim Performancevergleich der S&P-500-Werte im bisherigen Jahresverlauf 2021. Neues gab es auch zum Unternehmen selbst: Am Freitag der Vorwoche wurde bekannt, dass der größte Einzelaktionär von Occidental, Carl Icahn, seinen aktuellen Anteil von etwa 9,5 % um ein Drittel reduzieren möchte. Grund für den Schritt ist das Risikomanagement. Demnach ist die Position aufgrund der positiven Kursentwicklung so stark angewachsen, weshalb eine Reduzierung nötig ist, teilte der Milliardär mit, um das Portfolio wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Icahn betonte zudem, nach wie vor an das Investment Occidental zu glauben.

MorphoSys enttäuscht mit Ausblick

Die Aktie des Biopharmakonzerns (WKN: 663200) steht seit einiger Zeit unter Druck. Ausgehend vom Zwischenhoch im Juli 2020 hat sich ein Abwärtstrend gebildet, wodurch nun fast wieder das Corona-Crashtief von März 2020 erreicht wurde. Jüngst sorgte der Ausblick des Unternehmens für schlechte Laune. Es erwartet für 2021 nur einen Umsatz von 150 bis 200 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es noch rund 328 Mio. Euro. Für das Geschäftsmodell von MorphoSys sind solche starken Schwankungen aber typisch. Sie resultieren u. a. daraus, dass Meilensteinzahlungen und Lizenz- sowie Kooperationsvereinbarungen nicht regelmäßig erfolgen und deshalb die Einnahmen nur schwer vorherzusagen sind. Für viele ist die aktuelle Umsatzprognose dennoch zu wenig. Auch weil die Kosten in diesem Jahr mit voraussichtlich 355 bis 385 Mio. Euro deutlich über den Einnahmen liegen werden. Darin enthalten sind Aufwendungen für den Vertrieb des Krebsmedikaments Monjuvi, welches MorphoSys 2020 am Markt eingeführt hat. Außerdem steckt die Gesellschaft weiterhin viel Geld in Forschung und Entwicklung.

Thomas Behnke

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