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Tops & Flops der Woche u.a. mit Netflix, Carl Zeiss Meditec und Borussia Dortmund

Digitale Dienste boomen – gerade in Zeiten von Lockdown und Homeoffice. Davon kann Netflix deutlich profitieren. Bei Borussia Dortmund läuft es hingegen weniger geschmeidig – und zwar nicht nur sportlich. Welche Titel außerdem zu den Gewinnern und Verlierern der Woche zählen

Digitale Dienste boomen – gerade in Zeiten von Lockdown und Homeoffice. Davon kann Netflix deutlich profitieren. Bei Borussia Dortmund läuft es hingegen weniger geschmeidig – und zwar nicht nur sportlich. Welche Titel außerdem zu den Gewinnern und Verlierern der Woche zählen


+++ Tops +++

1. Netflix mit steigenden Nutzerzahlen

Der Betreiber der weltweit größten Stream-Plattform ist ein Gewinner der Corona-Krise. Viele Menschen greifen in Ermangelung von Unterhaltungsalternativen in der realen Welt auf die digitalen Dienste des Unternehmens zurück. Das lässt sich sehr gut am Wachstum der Nutzerzahlen ablesen, die jüngst im Rahmen des vorgelegten Berichts für das Schlussquartal 2020 mitgeteilt wurden. Die Zahl der zahlenden Abonnenten legte abermals um mehr als 20 Prozent im Vorjahresvergleich zu. Sie übertraf zudem erstmals die Marke von 200 Millionen. Trotz des verschärften Konkurrenzkampfs ist das eine beeindruckende Entwicklung. Das spiegelt sich auch im Umsatz wider, der in etwa in der gleichen Größenordnung zulegte. Steigende Kosten und Investitionen, um sich im härteren Wettbewerb zu behaupten, drückten jedoch die Gewinne. An der Börse wurden Zahlen und Ausblick dennoch gefeiert. Die Aktie (WKN: 552484) gehört in der vergangenen Woche zu den größten Gewinnern im S&P 500 und im NASDAQ-100. Zudem erreichte sie neue Rekorde.

2. Gute Umsatzzahlen beflügeln Shop Apotheke Europe

Shop Apotheke Europe gehört zu den größten Versandapotheken Europas. Die Aktie des Unternehmens (WKN: A2AR94) war 2020 die am besten performende im MDAX. Von August bis Dezember zeigte sie dabei jedoch aus charttechnischer Sicht eine seitwärts gerichtete Konsolidierung. Innerhalb dieser Formation war seit November ein Aufwärtstrend auszumachen, der sich in der vergangenen Woche mit einer anziehenden Dynamik fortsetzte. Der Kurs löste damit die Seitwärtsbewegung nach oben auf und stieß in neue, noch nie da gewesene Höhen vor. Nachdem die Gesellschaft in der Vorwoche gute Umsatzzahlen für das Schlussquartal 2020 berichtet hatte, gab jüngst auch der schweizerische Konkurrent Zur Rose Group (WKN: A0Q6J0) starke Ergebnisse bekannt. Shop Apotheke Europe meldete in der vergangenen Woche zudem die erfolgreiche Platzierung einer Wandelschuldverschreibung im Umfang von 225 Mio. Euro.

3. Aktie von Carl Zeiss Meditec auf Rekordjagt

Medizintechnik zur Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten sowie Visualisierungslösungen für die Mikrochirurgie sind das Betätigungsfeld von Carl Zeiss Meditec. Im Geschäftsjahr 2019/20 (bis Ende September) hatte das Unternehmen (WKN: 531370) Rückgänge bei Umsatz und Gewinnen verbucht, was mit den negativen Auswirkungen der Corona-Krise begründet wurde. Jüngst legte die Gesellschaft nun die ersten Eckdaten für das neue Geschäftsjahr vor. Im Zeitraum Oktober bis Dezember konnte der Umsatz nahezu auf dem Vorjahresniveau gehalten werden. Die niedrigen Vertriebs- und Marketingkosten führten außerdem zu steigenden Gewinnen. Beispielsweise legte das Ergebnis je Aktie (EPS) in der Berichtsperiode von 0,43 auf 0,52 Euro zu. An der Börse kamen die Zahlen sehr gut an. Die Aktie legte in der vergangenen Woche kräftig zu und markierte neue Rekorde.


+++ Flops +++

1. Carrefour mit gefloppter Übernahme

Die Aktie des französischen Handelskonzerns (WKN: 852362) büßte die Gewinne aus der Vorwoche jüngst wieder komplett ein. Aus der Übernahme durch den weltweit größten Betreiber von Convenience Shops Alimentation Couche-Tard (WKN: 908225) wird wohl nichts. In der Woche zuvor hatten die Kanadier und Carrefour Gespräche über eine Fusion bestätigt. Die Beratungen über einen Kauf der Franzosen durch die Nordamerikaner wurden nun vorerst eingestellt, weil sich politischer Widerstand in Frankreich abzeichnete. Der Wirtschafts- und Finanzminister des Landes, Bruno Le Maire, hatte offen damit gedroht, einen Deal zu blockieren. Beide Konzerne wollen aber weiterhin über mögliche Partnerschaften sprechen.

2. Deutsche Bank unter Druck

In den USA hat die Berichtssaison für Quartal 2020 begonnen. Große Banken wie Goldman Sachs (WKN: 920332) und Bank of America (WKN: 858388) haben bereits Ergebnisse vorgelegt. Beide Geldinstitute verzeichneten dabei ein überraschend schwaches Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen. Gleiches steht wohl für die Deutsche Bank (WKN: 514000) zu befürchten, die in diesem Segment ebenfalls rege aktiv ist. Das könnte ein Grund dafür sein, dass die Aktie des DAX-Wertes in der vergangenen Woche etwas deutlicher unter Druck geriet. Sie ist damit wieder unter das Zwischenhoch von Anfang Dezember gerutscht, welches in der Vorwoche überwunden wurde. Die Vorlage der vorläufigen Ergebnisse für das Geschäft der 2020 ist für den 4. Februar terminiert.

3. Schwächelt nicht nur sportlich: Borussia Dortmund

Sportlicher Erfolg und Kursentwicklung weisen bei Fußballklubs naturgemäß eine starke Korrelation auf. So geschehen auch in der vergangenen Woche bei Borussia Dortmund (WKN: 549309). Die sportliche Misere hat sich fortgesetzt. Durch die Niederlage gegen Bayer Leverkusen verlieren die Borussen weiter den Anschluss an das Führungstrio in der Fußball-Bundesliga. Es droht sogar der Verlust eines der vier lukrativen Champions-League-Plätze. Nach wie vor ein Problem für den Fußballklub ist auch der andauernde Lockdown in Deutschland. Es ist nicht abzusehen, wann die Zuschauer wieder ins Stadion zurückkehren dürfen.

Thomas Behnke

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