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Tops und Flops der Woche u. a. mit Tesla, Continental und der Deutschen Post

Die Tesla-Aktie steht wieder unter Strom. Nach dem Ausverkauf gab es jüngst eine kräftige Erholung. Bei der Deutschen Post hievten positive Aussichten und eine höhere Dividende den Kurs in noch nie da gewesene Höhen. Indes wundert sich der Markt über einen Rückwärts-Split bei General Electric.

Die Tesla-Aktie steht wieder unter Strom. Nach dem Ausverkauf gab es jüngst eine kräftige Erholung. Bei der Deutschen Post hievten positive Aussichten und eine höhere Dividende den Kurs in noch nie da gewesene Höhen. Indes wundert sich der Markt über einen Rückwärts-Split bei General Electric.

+++ Tops +++

Tesla springt kräftig an

Die Aktie des Elektroautobauers Tesla (WKN: A1CX3T) gehörte 2020 zu den Top-Performern an der Börse. 2021 lief es bislang weniger berauschend. Das Papier hatte deutlich verschnauft – Anleger machten nach der Rally Kasse. Vom Allzeithoch im Januar bei mehr als 900 US-Dollar hatte der Kurs bis zum vorläufigen Korrekturtief am 5. März um rund 40 % nachgegeben. In der vergangenen Woche sprang er nun wieder sehr deutlich an. Beispielsweise lag der Tagesgewinn am Dienstag zwischenzeitlich bei mehr als 20 %. Vor dem Hintergrund der Börsenkapitalisierung ist dieser Anstieg bemerkenswert. Neue Nachrichten aus dem Unternehmen gab es nicht. Für Rückenwind besorgt haben könnten die jüngsten Verkaufszahlen für Februar aus China. Demnach konnte Tesla seinen Rivalen Marktanteile wegschnappen.

Deutsche Post: Mehr Gewinn und höhere Dividende

Die Deutsche Post (WKN: 555200) rechnet nach einem Rekordjahr auch für 2021 mit einem wachsenden Online-Handel. Der Logistikkonzern geht deshalb von weiterhin steigenden Paketmengen aus – erwartet aber eine sich „normalisierende“ Wachstumsdynamik. Bei Vorlage der vollständigen Bilanz für 2020 erhöhte das Unternehmen außerdem sein Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) werden statt 5,4 nun 5,6 Mrd. Euro angepeilt. Die Erhöhung kam sehr gut bei den Investoren an. Sie freuten sich zudem über ein Aktienrückkaufprogramm sowie die geplante Anhebung der Dividende von 1,15 auf 1,35 Euro je Aktie. Das Papier zeigte sich in der vergangenen Woche daher sehr fest. Es gehörte zu den größten Gewinnern im DAX und markierte zudem neue historische Bestwerte.

Positives Branchenumfeld zieht Nordex mit

Nach kräftigen Korrekturen in den vergangenen Wochen haben sich die Aktien aus dem Bereich erneuerbare Energien jüngst wieder mit deutlichen Zuwächsen zurückgemeldet. Hierzulande sind die Papiere des Windkraftanlagenbauers Nordex (WKN: A0D655) besonders kräftig gestiegen. Sie profitierten aber nicht nur von Erholungstrend in der Branche. Das im SDAX und TecDAX enthaltende Unternehmen meldete zudem neue Aufträge. Die französische RWE-Tochter RWE Renouvelables France orderte zehn Turbinen des Typs N117 für zwei Windparks mit insgesamt 33 MW. Beide Projekte im Norden Frankreichs stammen aus dem Verkauf des europäischen Wind- und Solar-Entwicklungsgeschäfts von Nordex, welcher im November 2020 an RWE vollzogen wurde.

+++ Flops +++

General Electric mit Rückwärts-Split

Die Aktie des US-Mischkonzerns (WKN: 851144) versucht sich seit einigen Jahren an einer Bodenbildung im übergeordneten Abwärtstrend. Seit Oktober 2020 läuft dabei ein dynamischer Aufwärtsimpuls, der den Kurs zuletzt über das Zwischenhoch von Februar 2020 befördert hatte. Zu Beginn der vergangenen Woche wurde mit 14,41 US-Dollar sogar der höchste Stand seit Mai 2018 markiert. Anschließend setzte jedoch starker Verkaufsdruck ein, weshalb das Papier jüngst zu den schwächsten Werten im S&P 500 gehörte. Das Unternehmen bestätigte Berichte, sein Flugzeugleasing-Geschäft mit dem des irischen Konkurrenten AerCap zusammenzulegen. Durch den Deal wird General Electric mehr als 30 Mrd. US-Dollar einnehmen, welche zum Abbau des hohen Schuldenbergs genutzt werden sollen. Das ist eigentlich eine gute Nachricht. Nachdem nun Fakten geschaffen werden, fällt sie aber wohl in die Kategorie „Buy the rumors, sell the news!“. Darüber hinaus hat die Ankündigung eines Rückwärts-Splits für Verwunderung gesorgt. Der Konzern will aus acht Aktien eine machen. Damit wird der Kurs dann optisch teurer. Das ist unüblich und eine solche Maßnahme wird in der Regel bei sehr niedrigen Preisen durchgeführt.

Continental: Ausblick zu verhalten

Der Autozulieferer (WKN: 543900) hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Belastungen durch die Corona-Krise und der teure Konzernumbau hatten ihre Spuren in der Bilanz hinterlassen. Continental schrieb erneut rote Zahlen. Im laufenden Geschäftsjahr will der Konzern jedoch endlich die Wende schaffen. Bei Vorlage der vorläufigen Zahlen der vergangenen Woche zeigte sich der Vorstand zuversichtlich, dass in der Branche im Zusammenhang mit Nachfrage- und Produktionsrückgängen vermutlich die schlimmste Phase überwunden ist. Er zeigte sich daher mit Blick auf die nächsten Monate vorsichtig optimistisch. Den Anlegern reichte die verhaltene Zuversicht aber offenbar nicht aus. Es gibt zudem weitere Herausforderungen, wie die anhaltenden Lieferengpässe bei Halbleitern für Elektronik und Sensorik. Die Conti-Aktie beendete deshalb erst einmal ihren jüngsten Aufwärtsimpuls, der zu Wochenbeginn noch zu einem neuen 52-Wochenhoch geführt hatte. Am Ende war sie der schwächste Wert im DAX in der vergangenen Woche.

FUCHS PETROLUB schmiert weiter ab

Der Aktie von FUCHS PETROLUB (WKN: 579043) war es im Januar und Februar nicht gelungen, das Mehrjahreshoch von November 2020 bei 49,46 Euro aus dem Markt zu nehmen. Die Kraft reichte nicht für einen nachhaltigen Ausbruch. Stattdessen setzte sich seit Mitte Februar zunehmend Verkaufsdruck durch. Dieser verstärkte sich in der vergangenen Woche. Der Schmierstoffhersteller konnte mit seinem vorsichtigen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr nicht überzeugen. „Es ist schwer absehbar, inwiefern uns die weitere Entwicklung des Covid-19-Virus und dessen wirtschaftliche Folgen belasten", schrieb Firmenchef Stefan Fuchs in einem Aktionärsbrief. Zudem merkte er punktuelle Unterbrechungen der Lieferketten aufgrund einer teilweise knappen Rohstoffverfügbarkeit an. Seit dem Zwischenhoch Mitte Februar hat die Aktie mehr als 16 % nachgegeben.

Thomas Behnke