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Tops und Flops der Woche u. a. NVIDIA, Siemens Energy und First Solar

Technologiewerte wie NVIDIA zeigten in der vergangenen Woche Stärke. Gefragt war auch der DAX-Wert Siemens Energy. Er setzte nach positiv aufgenommenen Quartalszahlen den Aufwärtstrend der vergangenen Monate fort. Einen Kursrückgang musste hingegen der Solarmodulhersteller First Solar hinnehmen.

Technologiewerte wie NVIDIA zeigten in der vergangenen Woche Stärke. Gefragt war auch der DAX-Wert Siemens Energy. Er setzte nach positiv aufgenommenen Quartalszahlen den Aufwärtstrend der vergangenen Monate fort. Einen Kursrückgang musste hingegen der Solarmodulhersteller First Solar hinnehmen.

Tops

NVIDIA mit neuen Kursrekorden

Am US-Aktienmarkt zeigten sich in der vergangenen Woche die Schwergewichte aus dem Technologiesektor besonders stark. Allen voran die Werte aus dem Halbleiterbereich. Ein Beispiel für die positive Entwicklung ist NVIDIA (WKN: 918422). Das traditionelle Geschäftsfeld des Unternehmens ist die Entwicklung von Grafikprozessoren (GPUs). Hier ist es Weltmarktführer. Seit einiger Zeit positioniert sich der NASDAQ-100-Wert auch mit Technologien für Rechenzentren, künstliche Intelligenz und die Automobilindustrie. Letzte Woche gab NVIDIA Details zu seinen neuen Low-Cost-GPUs bekannt. Sie werden als GeForce-RTX-4060-GPU-Familie vermarktet. Dazu gehört die RTX 4060 Ti 8GB, die am 24. Mai für 399 US-Dollar auf den Markt kommen soll. Die größere GeForce RTX 4060 Ti 16GB soll zu 499 US-Dollar verkauft werden. Als Verkaufsstart wurde Juli genannt.

Siemens Energy: starke Auftragslage

Die Aktie von Siemens Energy (WKN: ENER6Y) befindet sich seit dem Korrekturtief im Oktober 2022 in einem Aufwärtstrend. Dieser setzte sich auch in der vergangenen Woche fort. Der DAX-Wert führte die Gewinnerliste im deutschen Leitindex an. Das Unternehmen hatte Anfang der Woche seine Quartalszahlen vorgelegt. Dabei senkte es zwar seine Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (bis Ende September) und rechnet nun mit einem noch höheren Verlust. Der Energietechnikkonzern verwies auf die Windturbinentochter Siemens Gamesa, die weiter rote Zahlen schreibt. Die anderen Geschäfte entwickelten sich aber robust, Siemens Energy meldete einen starken Umsatz und Auftragseingang. „Der starke Auftragseingang bestätigt unsere sehr gute Positionierung im Markt für Energiewende-Technologien. Das gilt insbesondere für Bereiche wie Stromerzeugung und Netztechnik“, betonte der Vorstand. Das scheint den Markt zu überzeugen. Zudem ist das Geschäft im zweiten Quartal besser gelaufen als erwartet. Das Portfolio von Siemens Energy umfasst konventionelle und erneuerbare Technologien zur Energieübertragung und -erzeugung sowie für industrielle Anwendungen. Dazu gehören beispielsweise Gas- und Dampfturbinen, Generatoren, Transformatoren, Kompressoren, mit Wasserstoff betriebene Hybridkraftwerke und Windenergietechnologien.

Capital One Financial: Buffett kauft kleinen Anteil

Die Capital One Financial Corporation ist eine Finanzholding und eine der größten Privatkundenbanken in den Vereinigten Staaten. Sie betreut mehr als 100 Millionen Verbraucher, kleine Unternehmen und Geschäftskunden. Ihnen bietet das Unternehmen eine breite Palette von Finanzprodukten und -dienstleistungen an. Sie ist der drittgrößte Anbieter von Kreditkarten (Visa, MasterCard) und bietet darüber hinaus Debitkarten, Bankkredite, Depotdienstleistungen, Autokredite und andere Verbraucherkreditprodukte an. Die Aktie (WKN: 893413) gehörte in der vergangenen Woche zu den stärksten Werten im S&P 500 und konnte sich damit von ihrem Anfang Mai markierten Korrekturtief weiter absetzen. Für Rückenwind sorgte offenbar die Nachricht, dass die von Warren Buffett geführte Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) im ersten Quartal 2023 eine neue Position bei der Bank aufgebaut hat. Das Konglomerat kaufte demnach eine Position im Wert von rund 950 Mio. US-Dollar.

Flops

First Solar: Kurssprung teilweise abverkauft

Die Aktie von First Solar (WKN: A0LEKM) musste in der vergangenen Woche deutliche Kursverluste hinnehmen. Sie gehörte zu den schwächsten Werten im S&P 500 und gab einen Großteil der Gewinne der Vorwoche wieder ab. Am Freitag der Vorwoche hatte der Wert noch einen sehr starken Kurssprung verzeichnet. Hintergrund waren die von der US-Regierung konkretisierten Richtlinien für Steuergutschriften, die im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) im Bereich sauberer Energien gewährt werden. Der IRA sieht eine Steuergutschrift in Höhe von 30 % für Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien, wie z. B. Solarfarmen und 10 % der Projektkosten für die Verwendung inländischer Komponenten vor. Bislang war unklar, wie hoch der Anteil an inländischen Komponenten sein muss, um die 10%ige Bonusgutschrift zu erhalten. Das wurde nun konkretisiert. Nach den neuen Richtlinien des Finanzministeriums müssen insgesamt 40 % der Komponenten, aus denen die hergestellten Produkte einer typischen Solarstromanlage bestehen (z. B. Module, Wechselrichter), in den USA hergestellt werden. First Solar ist auf die Herstellung von Solarmodulen spezialisiert. Das US-Unternehmen gehört zu den größten Herstellern weltweit. Es betont, selbst nicht in China zu produzieren. Stattdessen unterhält es Fertigungsstätten in den USA und baut diese Kapazitäten derzeit aus. Zudem setzt das Unternehmen auf Dünnschicht-Photovoltaikmodule und damit auf die nächste Generation. Diese bieten eine wettbewerbsfähige, leistungsstarke und kohlenstoffärmere Alternative zu herkömmlichen Solarmodulen aus kristallinem Silizium.

Ceconomy: schwächer nach Quartalszahlen

Die Aktie des Einzelhändlers Ceconomy (WKN: 725750) war in der vergangenen Woche der schwächste Wert in der DAX-Indizes-Familie. Sie setzte damit ihre Korrektur seit dem Zwischenhoch im April 2023 fort. Der jüngste Kursrückgang folgte auf die Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (bis Ende September). Der Elektronikhändler hatte von Januar bis März den Umsatz verbessert und dabei von einem robusten Wachstum im stationären Geschäft profitiert, während die Online-Umsätze zurückgingen. Zudem verbesserte sich das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) deutlich. Ceconomy betreibt europaweit mehr als 1.000 Elektrofachmärkte unter den Marken MediaMarkt und Saturn. Auch der Start in das zweite Halbjahr war laut Vorstand ermutigend. Angesichts des herausfordernden Umfelds mit einem eingetrübten Konsumklima ist das Management aber nur bedingt euphorisch. Hat das die Kauflaune in der vergangenen Woche gedämpft?

ONEOK will Magellan Midstream Partners kaufen

Im US-Midstream-Sektor bahnt sich eine Fusion an. Demnach will der Pipelinebetreiber für Erdgasflüssigkeiten (NGL) ONEOK (WKN: 911060) Magellan Midstream Partners (WKN: 358665) übernehmen. Das Übernahmeziel betreibt eine Midstream-Infrastruktur für raffinierte Ölprodukte und Rohöl. Die Übernahme soll im Rahmen eines Bar- und Aktientausches mit einem Wert von rund 18,8 Mrd. US-Dollar inklusive übernommener Schulden erfolgen. ONEOK bietet dazu für jede Aktie von Magellan Midstream Partners 25 US-Dollar in bar und 0,667 eigene Stammaktien. Dies entspricht einer Prämie von 22 % auf den Schlusskurs vom 12. Mai. Während die Aktie von Magellan Midstream Partners aufgrund des Übernahmeangebots in der vergangenen Woche deutlich zulegen konnte, geriet die ONEOK-Aktie stärker unter Abgabedruck. Der geplante Deal ist angesichts der unterschiedlichen Ausrichtung der beiden Unternehmen kritisch zu betrachten. Die strategischen Beweggründe und das tatsächliche Synergie- und Cross-Selling-Potenzial sind mit einigen Fragezeichen zu versehen.

Thomas Behnke