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AKTIEN & MÄRKTE Spezial UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE Rohstoffe Lebensart Knapp daneben ist auch vorbei Bernd Lucke Multi-Stipendiat studierte, dann an die Humboldt-Universität wechselte und nun in Hamburg lehrt. Seine Überzeugung, der Euro sei eine Gefahr für Europa, ließ ihn neue Wege suchen. Seine Pläne, auf längere Sicht die DM wieder einzuführen, haben ihm nun eine reichhaltige Auswahl erstklassiger Feinde beschert. Aber auch einige Freunde unter Ökonomen, insgeheim unterstützen ihn Bernd Lucke Fast im Bundestag diese. Kritik kommt indessen von der Mehrheit der Zunft: Unausgegoren seien seine Pläne, sie würden viel teurer als jede Eurorettung. Schwere Vorwürfe, mit denen Lucke aber umgehen kann – erste Anforderung für Politiker. Der Versuch, ihn und seine Mannen in die rechtspopulistische Ecke zu stellen, scheint indes misslungen. Das knappe Wahlergebnis bestärkt den Professor: jetzt geht es um die Europawahl. Seine Positionen sprechen Wähler an, die sonst nicht vertreten sind im heutigen Parteienspektrum. Bis in die Nähe des Bundestages hat er es ja schon geschafft. Hinein aber eben nicht. Kopf der Woche Er ist gerade einmal 51 Jahre alt und wirkt viel jünger: Bernd Lucke, Wirtschaftsprofessor zu Hamburg, Multitalent, Autor und Parteigründer. Erst seit gut einem halben Jahr gibt es seine "Alternative für Deutschland", und schon rückte sie bei einer Bundestagswahl dicht an die Fünf-Prozent-Hürde. Mit dem Etikett "Euroskeptiker" ist Lucke ganz zufrieden. Beschimpfungen, ja sogar tätliche Angriffe gegen den Unbequemen haben ihm vermutlich mehr genutzt als geschadet. Auch der Professorentitel hinderte nicht. Dass er nicht Germanistik lehrt, erkennt man sofort – "Alternative", das Wort bedeutet immer: zwei Möglichkeiten. Aber das wissen ja nicht einmal mehr Kanzlerinnen. Lucke hat ein straffes Programm. Seine ebenfalls akademisch gebildete Ehefrau und seine fünf Kinder bilden Rückhalt und auch Anforderung. Er gehörte Mitte der neunziger Jahre zu jener exotischen Minderheit von Vätern, die Erziehungsurlaub in Anspruch nahmen. Er war in der CDU, während er als Zitat de r Woche „Für SPD und Grüne wäre es besser, sie würden sich auf einen Politikwechsel und auf Gespräche mit uns einlassen!“ Linken-Fraktionschef Gregor Gysi zur Lage nach der Bundestagswahl vom 22. September 2013, die eine theoretische Gestaltungsmehrheit von SPD, Grünen und der Linken im neugewählten : Parlament brachte. Aph orismus de r Woche „Das Glück kann man nur multiplizieren, indem man es teilt.“  Albert Schweitzer (1875 – 1965), Theologe, Mediziner, Musiker und Philosoph Quelle: Handelsblatt / rtr 04 BÖRSE am Sonntag · 39/1 3


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