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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Sonntag , 2. November 2014 AKTIEN & MÄRKTE Schliekers Woche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tops und Flops-, Zahl der Woche, Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Kopf der Woche: Alexander Dibelius, Zitat der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Markt im Fokus: Schweden. . . . . . . . . . . . 6 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, EURO STOXX 50 . . . . . 7 Aktie der Woche: Gazprom. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Gastbeitrag: Jakob Tanzmeister. . . . . . . . . 11 Spezial: Öl im freien Fall. . . . . . . . . . . . . . 12 UNTERNEHMEN Unternehmen der Woche: Total. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Telekom, Siemens. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Gastbeitrag: Florian Gmeinwieser. . . . . . . 22 News: Deutsche Bank, Bayer, Solarworld, Murphy&Spitz AG, Donner&Reuschel, Freiheit und Internet als konkurrierende Werte, DAB Bank, Global Private Banking Awards . . . . . . . . 24 FONDS Fonds der Woche: First Private Euro Dividenden Staufer. . . . . 28 Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 ZERTIFIKATE Zertifikate-Idee: Discount-Zertifikat auf Sanofi. . . . . . . . . 32 Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Rohstofe Rohstoffe der Woche: Sojabohnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Rohstoffanalysen: Gold, Kakao, Mais, Nickel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Lebensart Produkt der Woche: Auktionshaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 38 Es ist eine nationale Passion, und eine traumageborene Lebensgewohnheit: Der Deutsche spart. Und spart. Und spart. Stets in der Hoffnung, den s ch l e i chenden Wertverlust fast a lles Irdischen bremsen zu können, und in einer ungewissen Zukunft den dort lauernden Fährnissen gediegen begegnen zu können. Bis hin zur Sterbeversicherung hat die entsprechende Industrie Produkte erfunden, die je nach Naturell den Menschen ihre wichtigsten Kümmernisse zu nehmen oder die Aussicht auf das Unvermeidliche abzumildern versprechen. Nun war, wie jedes Jahr, gerade Weltspartag – und schon der Name will uns suggerieren, dass die Welt ein Interesse daran haben könnte, in der Zeit zu sparen, um in der Not dann zu haben. Was gelinde gesagt eine irre Täuschung ist. Der Weltspartag, erfunden 1924 von einem Italiener, dient seit seiner Einführung ein Jahr später bei uns zwei Dingen. Zum einen der Volkserziehung: liederliches In-den-Tag-Hineinleben ist stets zu verurteilen1 Zum anderen – und das ist wohl inzwischen gewichtiger – dem Erhalt der Illusion, den Dämon Inflation, die Drohkulisse plötzliche Verarmung und das Damoklesschwert der Abhängigkeit von andere Leute Mildtätigkeit im Zaume halten zu können. Noch heute werden Kinder becirct, manche Sparkasse bietet ihnen für ihr Sparbuch einen Sensationszins von vollen zwei Prozent! Damit die Sparkasse bei der Aktion nicht selbst verarmt, ist die Zusage auf eine Anlage von 500 Euro beschränkt, und auf die ersten sechs oder zwölf Monate. Womit die wackeren Geldhüter schlimmstenfalls zehn Euro im Feuer haben. Weiterhin beliebt: Die kumulierte Abzocke namens Kapital- Lebensversicherung, eine Todesfallabsicherung plus lausig verzinsten Sparvertrag sowie das Festgeldkonto, wobei das wie eine feste Burg klingt, aber nur bedeutet, dass man auf sein Geld eine Weile verzichtet und ein müdes Lächeln dafür bekommt. Gleichzeitig versichern uns die Banken, dass keine von ihnen Geld verdient, und das schon seit Jahren – der Deutschen Bank muss man es glauben, die legte gerade ihre Bilanz vor. Auch der Commerzbank, dort lauert der Finanzminister auf einen günstigen Ausstiegszeitpunkt – er kann wohl noch lange lauern. Nein, es hilft alles nichts: Wer auf der Zinswelle schwimmen will, muss jetzt prassen und später sparen, nicht umgekehrt. Anders ist dem Draghi kein Schnippchen zu schlagen. Oder, horribile dictu, der Deutsche gewöhnt sich nach und nach mal an Aktien, deren qualitativ beste runde vier Prozent abwerfen, Dividendenrendite nämlich, bei überschaubarem Risiko. Spekulativ schwankendes Gold und teurer werdende Immobilien (teurer werdend nur, solange man keine davon besitzt, merkwürdigerweise) sind wider alle Rationalität beliebter als etwa eine Beteiligung an Besitz und Geschäft von BASF, Bayer, VW oder etwa SAP. So etwas erzählt die Sparkasse unseren Kindern aber nicht. Und warum die Deutschen ihr Trauma von Inflation und Währungsverfall auf alle möglichen Anlageklassen anwenden, nur nicht auf das gefährdete Geld auf der Bank, das wird wohl auf immer ein Geheimnis bleiben. Weltspartag?! Was denken Sie über dieses Thema ? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag.de Reinhard Schlieker ZDF Wirtschaftskorrespondent 02 BÖRSE am Sonntag · 44/1 4 Schliekers Woche


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