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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa In den USA haben wieder einmal die Hüter der Währung getagt. Sie beendeten ihr monatliches Wertpapierkaufprogramm. Als Grund nannte die Notenbank die substantielle Verbesserung am Arbeitsmarkt. Gleichwohl bekräftigte sie ihr Niedrigzinsversprechen. Die Fed betonte jedoch explizit, die Leitzinsen schneller anheben zu können als an den Finanzmärkten allgemein erwartet, sollte sich die Wirtschaft besser entwickeln als angenommen. Der US-Dollar reagierte mit Stärke. Ferner herrschte an den Aktienmärkten prächtige Stimmung. Das könnte einmal mehr für eine abnehmende Furcht vor einer strafferen Geldpolitik sprechen. Entweder, weil man nach wie vor nicht von schnell steigenden Leitzinsen ausgeht. Oder weil einfach die Freude über den anscheinend anhaltenden konjunkturelle Aufschwung überwiegt. Schließlich implizieren die Aussagen der Fed zunehmenden Optimismus bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Unterfüttert wird dies von den jüngsten BIP-Daten. Zwar hat die Wachstumsdynamik gegenüber dem Vorquartal abgenommen, die US-Wirtschaft expandierte im dritten Quartal mit 3,5 Prozent jedoch abermals kräftig. Am Ende verzeichneten die US-Indizes kräftige Gewinne zur Vorwoche. Der Dow Jones markierte neue Rekorde. Der S&P 500 ließ sich nicht lumpen. Er kletterte über 2.000 Punkte und verbuchte auf Schlusskursbasis einen neuen Spitzenwert. Geradlinig war die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt in der vergangenen Woche nicht. Zwischenzeitlich gab es immer mal wieder Schwächephasen. Letztlich setzte sich jedoch eine sehr positive Tendenz durch. Die hiesigen Indizes verbuchten erneut kräftige Wochengewinne. Der DAX stieg um 3,8 Prozent. Er setzte damit seine dynamische Erholung fort. Seit dem Tief Mitte Oktober kletterte er in der Spitze um rund zwölf Prozent, machte damit beinahe wieder 1.000 Punkte der Korrektur wett. Aus charttechnischer Sicht hat er jüngst die Anfang Oktober verletzte Aufwärtstrendlinie zurückerobert. Nun ist die 200-Tage-EMA in greifbare Nähe gerückt. Kann auch sie überschritten werden, würde sich das bereits deutlich aufgehellte Bild wohl noch weiter verbessern. Die Region von 9.800 bis 10.000 Zählern könnte dann tatsächlich ein potenzielles Ziel sein. In der vergangenen Woche stützend gewirkt haben dürfte die positive Entwicklung an der Wall Street. Am Freitag führten einige Marktbeobachter zudem die in Japan überraschend gelockerte Geldpolitik als Impulsgeber an. Dank der jüngsten Gewinne besserte sich beim DAX die Bilanz für den Monat Oktober weiter auf. Es blieb zwar bei einem Verlust von 1,6 Prozent. Er ist jedoch wesentlich geringer als zwischenzeitlich zu befürchten stand. Der MDAX schaffte sogar den Sprung in die Pluszone und legte 0,9 Prozent zu. Dow Jones auf Rekordfahrt 1.000 Punkte in zwölf Tagen Deutscher ifo-Index erneut gesunken Es gibt weitere Indizien, die für ein anhaltendes konjunkturelles Siechtum in der Eurozone sprechen. Der deutsche ifo Geschäftsklimaindex sank abermals und damit bereits das sechste Mal in Folge. Der Frühindikator impliziert damit eine Wachstumsdelle, wenn nicht gar einen erneuten Abschwung. Die Frage ist, ob es sich dabei nur um eine kurze Flaute oder gar eine längere Rezession handelt? Die Auswirkungen auf den ohnehin angeschlagenen gesamten Euroraum dürften aber in jedem Fall zu spüren sein. Die EZB wird sich daher sicher bemüßigt fühlen, an der lockeren Geldpolitik festzuhalten. Nach ihrer Sitzung nächsten Donnerstag dürfte sie entsprechendes verlautbaren lassen. Unterdessen zeigt sich einmal mehr, dass die bisherigen Bemühungen, die Wirtschaft mit „billiger“ Liquidität zu fluten, nichts bringen. Ziel ist die Ankurbelung der Kreditnachfrage, was letztlich in positiven Impulsen für die Konjunktur münden soll. Diese ohnehin fragwürdige Strategie geht jedoch nicht auf. Wie die jüngsten Daten zeigen, schrumpfte im September das Kreditvolumen des Privatsektors in der Eurozone abermals und damit bereits den 29. Monat hintereinander. Die vielen Unsicherheiten bieten kein günstiges Investitionsklima. Und einen Aufschwung kann man nun mal nicht befehlen. Der EURO STOXX 50 setzte jüngst dennoch seine Erholung mit einem Plus von 2,7 Prozent fort. S&P 500 Stand: 31.10.2014 DAX Stand: 31.10.2014 EURO STOXX 50 Stand: 31.10.2014 07 BÖRSE am Sonntag · 44/1 4


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