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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Trading  FONDS  ZERTIFIKAT E  Rohstofe  Lebensart Sie macht Yahoo zum neuen Börsenstar Marissa Mayer kam von Google und beschert nun dem schärfsten Google-Konkurrenten ein erstaunliches Comeback. Nicht nur dass Firefox künftig Yahoo als Standard-Suchmaschine anbietet, lässt die Aktie massiv steigen. Die Google-Deserteurin Marissa Ann Mayer wurde am 30. Mai 1975 in Wisconsin geboren und studierte an der Stanford University Informatik. Ihre Karriere begann sie in der Schweiz beim Research Lab der Großbank UBS. Bei Google wurde sie bereits Anfang 1999 als erste Technikerin eingestellt und leitete anfangs das für die Webserver verantwortliche Team. Sie wurde mit dem Aufstieg des Suchmaschinen-Konzerns zu dessen erfolgreichster Vorzeige-Managerin. Mayer wurde schließlich für alle neuen Produkte von Google zuständig, so dass die Los Angeles Times attestierte, wohl kein anderer Mensch habe so viel Einfluss darauf, wie Menschen das Internet erleben. 2008 wurde sie vom Wirtschaftsmagazin Fortune erstmals – und damals als jüngste – zu den 50 mächtigsten Frauen weltweit gezählt. Das Illinois Institute of Technology verlieh ihr 2009 die Ehrendoktorwürde im Fachgebiet Programmierung. Spektakulär war ihr Wechsel zum schärfsten Konkurrenten. Am 16. Juli 2012 wurde Mayer zur Vorsitzenden der Geschäftsführung von Yahoo ernannt. Sie begann sofort nach Amtsantritt ein radikales Sanierungsprogramm für Yahoo. So gab sie im Februar 2013 bekannt, man erwarte von allen Mitarbeitern im Home-Office, dass sie bis Juni zurück ins Büro kommen: „Bei Yahoo zu sein, das ist nicht nur ein Job, den man von Tag zu Tag erledigt. Es geht um eine Zusammenarbeit, die nur in unseren Büros möglich ist.“ Wem das nicht passe, der solle gehen. Ihr Gehalt im ersten halben Jahr bei Yahoo betrug fast 37 Millionen US-Dollar. Ihr Privatvermögen wird auf 300 Millionen Dollar geschätzt. Mayer, die nach einer mehrjährigen Beziehung mit Google-Gründer Larry Page den Investmentbanker Zachary Bogue heiratete, brachte Anfang Oktober 2012 ihr erstes Kind, einen Jungen, zur Welt. Google? Was ist das? Was heute unvorstellbar erscheint, ist für die Zukunft plötzlich denkbar geworden. Denn wenn das, was Firefox macht, Geschichte schreiben sollte, könnte die Marktmacht von Google bald gebrochen werden. Einer der wichtigsten Browser der Welt wechselt plötzlich die Seiten. Die Mozilla Corporation, Gründerin und Herstellerin von Mozilla Firefox (kurz: Firefox) hat in den USA eine Partnerschaft mit Yahoo geschlossen. Künftig ist bei Firefox die Yahoo-Suchmaschine Standard – und nicht mehr Google. Den neuen Yahoo-Deal hatten die wenigsten auf der Rechnung. Denn die Allianz zwischen Google und Mozilla besteht schon seit Jahren. Wer Firefox auf seinem Rechner installierte, hatte zugleich Google als Standard-Suchmaschine auf dem Schirm. Für die Exklusiv-Vermarktung kassierte der Software-Entwickler aus San Francisco dreistellige Millionensummen im Jahr. Ein Etappensieg gegen Google Mozilla hat den ausgelaufenen Vertrag mit Google nicht mehr verlängert. Stattdessen arbeitet die Stiftung in den USA jetzt mit Yahoo zusammen. Auch wenn es für die PC-Nutzer nicht schwer ist, die Standard-Suchmaschine seines Browsers in Eigenregie zu wechseln: Für Yahoo könnte der kleine Firefox-Schritt ein großer Schritt BÖRSE 11 am Sonntag · 50 | 201 4


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