Page 17

BaS_50-14

UNTERNEHMEN  Trading  Fonds  ZERTIFIKAT E  ro hstofe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE oder auch Petronas. Die Vereinigung setzt sich für eine Förderung von Flüssiggas in British Columbia ein. Insbesondere für die Europäische Union könnte in Anbetracht der derzeitigen Abhängigkeit von Russland das Angebot für Flüssiggas immer attraktiver werden. Ein lukratives Zukunftsprojekt also, mit dem Exxon die Weichen für die nächsten Jahre stellt. Sanktionen kosten Exxon Milliarden Selbstverständlich ging die Entwicklung des Rohölpreises aber auch an Exxon nicht spurlos vorbei. So musste der Konzern Umsatzeinbußen von 4,3 Prozent hinnehmen. Der Umsatz fiel damit von 112,4 Milliarden Dollar auf nur noch 107,5 Milliarden Dollar. Dennoch ist das Ergebnis für die Exxon-Verantwortlichen zufriedenstellend. Analysten hatten den Umsatz im Vorfeld als weit geringer eingeschätzt. Zu schaffen macht Exxon aber auch die politisch angespannte Lage zwischen dem Westen und Russland. So musste das Unternehmen aufgrund der Sanktionen der USA ein gemeinsames Jointventure mit dem russischen Ölkonzern Rosneft auf Eis legen. In der Arktis hatte man gerade erst ein Vorkommen erschlossen, in dem Milliarden Barrel Rohöl vermutet werden. Ziel der Sanktionen ist es unter anderem, die russischen Energiekonzerne unter Druck zu setzen. Diese sind auf auf westliches Know-How angewiesen, wenn es um die Förderung an schwer erreichbaren Standorten geht. Für den Ölriesen ist die Entwicklung dennoch bitter. Denn Exxon hatte bereits viel Geld in das gemeinsame Projekt investiert. Im Austausch gegen 33 Prozent der Anteile an dem Projekt in der Karasee hatte Exxon einen Großteil der Kosten der Bohrarbeiten im Wert von rund 2,5 Milliarden Euro übernommen. Dennoch kündigte der Konzern auf Druck der US-Regierung an, sich von dem Projekt zurückziehen zu wollen. Rosneft-Chef Igor Setschin bekräftigte im russischen Staatsfernsehen allerdings, dass man auch ohne Exxon an dem Projekt festhalten wolle. Zudem könne Exxon Die Vereinigung setzt sich für eine Förderung von Flüssiggas in British Columbia ein. nach einem Ende der Sanktionen gerne wieder in das Projekt einsteigen, hieß es von dem russischen Ölkonzern. Bei Exxon selbst scheint man hingegen nicht auf eine schnelle Entspannung der Lage zu setzen. Für die Ölplattform West Alpha, die eigentlich 2015 wieder in die russische Arktis zurückkehren sollte, sucht man nun nach alternativen Standorten in Norwegen. OPEC lässt Ölpreis wissentlich abstürzen Dramatisch für Staaten und Unternehmen ist derzeit allerdings in erster Linie der fallende Ölpreis. Neben Russland leiden auch Staaten wie Venezuela unter der Ölkrise. Sie hatten mit weitaus höheren 69 Euro pro Barrel (159 Liter) für die US-Sorte WTI und rund 72 Euro für die Nordseesorte Brent (Stand 28. November) auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2010. Insbesondere der Preis des Brent Rohöls ist ein wichtiger Indikator für die Märkte. Grund für die auf den ersten Blick überraschende Entwicklung ist einerseits eine durch die wärmeren Monate und durch die Wirtschaftsflaute gefallene Nachfrage. Andererseits eine gesteigerte Produktion beispielsweise durch die Wiederinbetriebnahme von Ölfeldern und Häfen in Libyen, der Erschließung und Förderung von Ölsanden in Kanada und der neuen Fracking-Methode in Amerika. Doch was den Autofahrer freut ist für die Ölkonzerne ein Horrorszenario. So musste beispielsweise der norwegische Energiekonzern Statoil einen Verlust von 580 Millionen Euro im vergangenen Quartal hinnehmen. Ausschlaggebend waren neben dem niedrigen Ölpreis auch eine Reihe von Abschreibungen, nachdem Projekte niedriger bewertet werden mussten als zunächst gedacht. Um Kosten zu senken, hat Statoil sich bereits dazu entschieden verschiedene Anteile wieder zu verkaufen oder Projekte wie das Ölsand-Vorhaben in Alberta zunächst auf Eis zu legen. Dem britischen Konkurrenten BP geht es nur wenig besser. Ihm macht vor allem der Verfall des Rubels zu schaffen, da der Konzern rund ein Fünftel des russischen Energieriesen Rosneft hält. Starkes Raffinerie-Geschäft Nicht so hingegen die Konkurrenz aus Amerika. Chevron sowie insbesondere ExxonMobil trotzten bisher dem Trend. Wie der Weltmarktführer bekannt gab, konnte der Konzern seinen Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um rund drei Prozent auf 8,07 Milliarden Dollar (6,4 Milliarden Euro) steigern. Gegenüber der Konkurrenz aus Europa konnte der Konzern, zu dem auch die Esso-Tankstellen gehören, damit seine Stellung als Branchenprimus sogar noch ausbauen. Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist ein gutes Raffinerie- und Chemiegeschäft. Denn anders als bei der reinen Ölförderung ist der Ölpreis in diesen Geschäftsbereichen ein Kostenfaktor. Die fallenden Preise kommen dem Ölgiganten hier also entgegen. Zudem wird die Entwicklung auch von der gestiegenen Binnennachfrage in der Heimat gestützt. Hier zahlt es sich aus, dass Exxon nicht nur Rohöl fördert, sondern auch weite Teile der Weiterproduktion und damit der Wertschöpfungskette unter Kontrolle hat. Dementsprechend möchte sich der Konzern in Zukunft noch breiter aufstellen. Wie jüngst bekannt wurde, ist ExxonMobil jetzt das siebte Mitglied in der „B.C. LNG Alliance“. Andere Mitglieder sind unter anderem Shell, Chevron BÖRSE 17 am Sonntag · 50 | 201 4


BaS_50-14
To see the actual publication please follow the link above