Page 21

BaS_50-14

UNTERNEHMEN  Trading  Fonds  ZERTIFIKAT E  ro hstofe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Allzeithoch! Man könnte langsam den Eindruck gewinnen, deutsche Gesundheitskonzerne hätten dieses Wort abonniert. Sowohl Bayer, als auch Merck und Fresenius kamen unlängst in den Genuss dieser außergewöhnlichen Situation. Für die Leverkusener scheint es derzeit nur den steilen Weg bergauf zu geben. Die Fokussierung auf die margenstarken Geschäftsflügel zahlt sich dramatisch aus. Bayer verdient im Pharmabereich a u s g e spr o c hen gutes Geld mit bewährten und neuen, innovativen Präparaten. Wichtigster Kurstreiber Es wird spannend zu beobachten sein, wie lange und in für die Aktie bleibt die Gesundheitssparte Healthcare. In den ersten neun Monaten des Jahres steuerte sie 46 Prozent des Umsatzes und sogar 61 Prozent des operativen Gewinns bei. Die Investmentbank Morgan Stanley schätzt, dass der operative Gewinn (Ebitda) der Healthcare-Sparte in den kommenden fünf Jahren um durchschnittlich zehn Prozent steigen wird. Das wäre einer der besten Werte der gesamten Branche. Kein Wunder, dass die Aktionäre derzeit die Papiere nachfragen wie verkaterte Jugendliche nach einer durchzechten Partynacht die Aspirin-Tablette am nächsten Morgen. Seit ihrem Tiefstand im Jahr 2003 hat die Aktie mittlerweile um mehr als 1000 Prozent hinzugewonnen. Ein Ende des Höhenflugs ist derzeit nicht in Sicht. So dürfte das Bayer- Papier in den kommenden Monaten zusätzlichen Rückenwind aus der Produktpipeline bekommen. JP Morgan hat dabei fünf Kandidaten als besonders aussichtsreich ausgemacht, die es bei erfolgreicher Entwicklung insgesamt auf einen Jahresumsatz von bis zu sechs Milliarden Dollar bringen könnten. Die Produkte befinden sich in der zweiten von drei Phasen der klinischen Entwicklung, und dürften damit dem Wertpapier des 1863 gegründeten Unternehmens weitere Kursfantasien verleihen. Durchaus bemerkenswert ist auch die Entwicklung des Pharmaund Chemiekonzerns Merck. Dank eines kürzlich abgeschlossenen Milliarden-Deals mit dem US-Pharmariesen Pfizer kennt die Begeisterung bei den Anlegern kein Halten mehr. „Unser strategischer Fokus auf die Immunonkologie wird durch die weltweite Allianz ganz wesentlich gestärkt“, freut sich auch Mercks Pharma-Chef Stefan Oschmann. Sogar die oftmals kritischen Analysten sind voll des Lobes. Odile Rundquist von der Baader Bank sprach von "sehr guten Nachrichten" für Merck. Die Allianz beschleunige die Entwicklungsarbeit der Darmstädter und verleihe ihr erhebliche Glaubwürdigkeit. Die Deutschen dürften von der Stärke und den Ressourcen von Pfizer profitieren, so Rundquist. Analyst Ulrich Huwald von Warburg Research ergänzte, wegen der Teilung der Entwicklungskosten sei der Deal eindeutig wertsteigernd. Bereits vor der vereinbarten großangelegten deutschamerikanischen Kooperation in der wissenschaftlichen und finanziellen äußerst lukrativen Krebsforschung lief das Jahr 2014 für die Darmstädter überaus erfreulich. Das starke Wachstum aus eigener Kraft sowie die geglückte Integration der britischen Spezialchemiefirma AZ Electronic Materials ließ die Aktionäre ins Schwärmen geraten. Für die hessischen Kollegen aus Bad Homburg läuft es indes auch wie geschmiert. Der im Sommer durchgeführte Aktien- Split bei Fresenius ist sehr gut angekommen. Nach einer ganz kurzen Schwächephase in der ersten August-Hälfte kennt der Wert nur noch den Weg nach oben. Beflügelt wird dieser von den starken Zahlen. Der Medizinkonzern profitiert deutlich von der Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum. Sowohl Umsatz als auch Gewinn stiegen zuletzt erheblich. Auch von der Währungsseite gab es durch den sich abschwächenden Euro Unterstützung. „Unser Wachstum hat konzernweit an Fahrt gewonnen", freut sich Unternehmenschef Ulf Schneider. Tom Jones, Analyst der Berenberg Bank, honoriert diese bemerkenswerte Entwicklung und rät in einer aktuellen Aktienanalyse nach Q3- Quartalszahlen weiterhin zum Kauf der Aktie des Gesundheitskonzerns Fresenius. Die Quartalsbilanz habe die Sorgen über die Geschäftsentwicklung des hessischen Konzerns zerstreut, so der Analyst. Die Fresenius SE sei Jones zufolge nach wie vor ein solides, gut diversifiziertes und hochdefensives Unternehmen im welchem Ausmaß sich der Run auf die Langweiler-Aktien auch 2015 fortsetzen wird. BÖRSE 21 am Sonntag · 50 | 201 4


BaS_50-14
To see the actual publication please follow the link above