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trading  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKAT E  Rohstofe  Lebensart  AKTIEN & MÄRKTE Gut gerüstet für die Zukunft Im ersten Halbjahr 2014 hat Softing drei Unternehmen übernommen und in den Aufbau einer Vertriebsorganisation in den USA investiert. Diese Aufwendungen sind strategisch sinnvoll – das beweisen die guten Zahlen für das dritte Quartal. In modernen Autos stecken viele elektronische Steuergeräte – sie müssen direkt am Montageband programmiert werden. Hiefür nutzen Hersteller wie Porsche, Audi oder Daimler Softwarelösungen von Softing (WKN: 517800). Dieses Unternehmen liefert auch Testsysteme, mit denen die Fahrzeugelektronik auf Funktionstauglichkeit geprüft wird, bevor die Autos das Werk verlassen. Außerdem nutzen viele Werkstätten Diagnose-Systeme von Softing, um Fehler in der Fahrzeug-Elektronik rasch zu entdecken. Und renommierte Industriekonzerne verbauen Komponenten von Softing, die einen optimalen Datenaustausch zwischen den Maschinen sowie zwischen Management und Produktionsebene ermöglichen. Abhängigkeit vom Europa- Geschäft wird sich verringern Die Wachstumsperspektiven von Softing sind sehr gut, zumal der Konzern im ersten Halbjahr 2014 drei Akquisitionen durchgeführt und ein Vertriebsnetz in den USA aufgebaut hat. Aufgrund der hierfür angefallenen Kosten verringerte sich leider das EBIT von 3,1 auf 2,0 Millionen Euro, obwohl der Umsatz um rund 32 Prozent auf 33,6 Millionen Euro gestiegen ist. Dies ist jedoch akzeptabel, weil die durchgeführten Zukäufe unter strategischen Aspekten von großer Bedeutung sind. Mittelfristig dürfte sich vor allem die Übernahme von Online Development positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirken. Schließlich ist dieses im US-Bundesstaat Tennessee ansässige Unternehmen der wichtigste Kooperationspartner des weltweit größten Automatisierungstechnik-Anbieters Rockwell Automation. Dank dieses Zukaufs kann Softing das Potenzial des wachsenden amerikanischen Marktes für Industrie-Automatisierung nutzen und dadurch die Abhängigkeit vom Europa-Geschäft verringern, mit dem bislang circa 70 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet wurden. Lücke im Produktportfolio wurde geschlossen Vorteile resultieren auch aus der zum 1. Januar 2014 vollzogenen Übernahme der Psiber Data GmbH, die qualitativ hochwertige Geräte zum Testen von Verkabelungen in Bürogebäuden produziert. Mit dieser Akquisition wurde eine Lücke im Produktportfolio von Softing geschlossen. Darüber hinaus erweiterte der Soft- und Hardwarehersteller Ende April durch den Kauf des Segments Industrial Communication der Trebing & Himstedt Prozessautomation GmbH & Co. KG das Angebot im Bereich Netzwerk-Diagnose. Umsatz- und Gewinnsprung im dritten Quartal Gemäß vorläufigen Zahlen hat Softing den Umsatz im dritten Quartal 2014 um mehr als 50 Prozent auf 19,6 Millionen Euro gesteigert. Das EBIT ist sogar um 127 Prozent auf 2,5 Millionen Euro geklettert und der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 0,12 auf 0,23 Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr 2014 prognostiziert Vorstandschef Dr. Wolfgang Trier einen Umsatz von mehr als 70 Millionen Euro sowie ein EBIT zwischen 5,5 und 6,5 Millionen Euro. Und 2015 erwartet er Erlöse zwischen 80 und 90 Millionen Euro sowie eine zweistellige EBIT-Marge. Darüber hinaus hat er sich das Ziel gesetzt, die EBIT-Marge mittelfristig auf etwa 15 Prozent zu steigern. Dies sind überzeugende Perspektiven. Unabhängig davon sollte man nicht vergessen, dass die Softing-Aktie derzeit mit einem 2015er-KGV von 18,0 kein Schnäppchen ist. Deshalb sollten nur risikofreudige Anleger einsteigen. Schwerpunkt BÖRSE 30 am Sonntag · 50 | 201 4


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