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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Trading  FONDS  ZERTIFIKAT E  Rohstofe  Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Nach sieben Wochen mit Zuwächsen machten Dow Jones und S&P 500 jüngst einen großen Schritt zurück. Die längst fällige Korrektur hat begonnen. Offen ist, wie umfangreich sie ausfällt. Jüngst einmal mehr auffällig war die Schwäche der Ölwerte. Der Dow Jones U.S. Oil & Gas Index, der die größten US-Vertreter enthält, ist seit dem Junihoch um mehr als ein Viertel gesunken. Trotz oder gerade wegen des anhaltenden Ausverkaufs gibt es inzwischen aber Stimmen, die angesichts der deutlich niedrigeren Kurse Einstiegsgelegenheiten sehen. Schuld für die fortgesetzte Talfahrt der Branche sind die weiterhin einbrechenden Ölpreise. Das sorgt nicht nur für die Annahme rückläufiger Ergebnisse. Einige Firmen sind zudem stark verschuldet, sodass die Furcht vor Zahlungsausfällen steigt. Ein Knall in diesem Sektor hat, aufgrund des riesigen Volumens, der von den Ölfirmen ausgegebenen Schuldpapiere, das Zeug, das globale Finanzgefüge zu erschüttern. Aber nicht nur deshalb schrillen die Alarmglocken. Die dynamisch fallenden Ölpreise werden auch vermehrt als Zeichen für eine tief greifende weltweite Konjunkturschwäche gewertet und schüren zudem Deflationsängste. Spannend ist daher, wie sich die US-Notenbank nächste Woche zur wirtschaftlichen Lage in den USA äußert und ob sie bei ihrer Sitzung, wie jüngst spekuliert, bereits die Weichen in Richtung Zinswende stellt? Die massive Euro-Schwäche scheint weiterhin Wirkung zu zeigen. Zumindest bei den deutschen Exporten. Das Volumen der ausgeführten Güter erreichte im Oktober abermals einen Rekord. Für die deutschen Exporteure, von denen sich viele, vor allem in den großen Leitindizes tummeln, war das sicherlich eine positive Nachricht. Davon war am deutschen Aktienmarkt in der vergangenen Woche jedoch nichts zu spüren. Die Kursbarometer sanken deutlich. Vor allem bei den großen Werten rappelte es mächtig. Der MDAX fiel um 4,7 Prozent. Er drehte damit kurz vor Erreichen seines im Juni markierten Allzeithochs wieder nach unten ab. Der Richtungswechsel an der Hürde ist erst ein Zeichen für Schwäche. Ähnlich verhält es sich beim DAX. Er gab jüngst um 4,9 Prozent nach und fiel wieder deutlich unter die 10.000er- Marke. Offenbar war den Bullen nach der rasanten Rallye seit Oktober, und wie im Fall des DAX erreichten noch nie da gewesenen Höhen, nun doch etwas mulmig geworden. Außerdem gab es die passenden Argumente, um erst einmal etwas aus dem Risiko zu gehen, wie die plötzlich wieder aufkeimenden US-Zinsängste, der Einbruch am chinesischen Aktienmarkt oder die Furcht vor einem Wiederaufflammen der Eurokrise (Stichwort: Griechenland). Aber lag es wirklich daran? Oder waren angesichts des großen Verfallstages nächsten Freitag andere Mächte am Werk? Nanu, die Eurokrise ist wohl doch noch nicht überwunden, wie es die Europriester immer und immer wieder predigen. Für Unruhe sorgte wieder einmal Griechenland. Diese Helenen! Immer für eine Überraschung gut. Die Regierung zog die für Februar 2015 geplante Präsidentenwahl auf Dezember vor. Sollten nicht genügend Abgeordnete der Opposition für den Regierungskandidaten stimmen drohen Neuwahlen. Mit dem Linksbündnis Syriza könnte dabei eine Partei gewinnen, die den Wirretten den-Euro-um-jeden-Preis-Verfechtern nicht gerade in den Kram passen dürfte. Die daraus resultierende Unsicherheit war auch an den Finanzmärkten deutlich zu spüren. Griechische Aktien gerieten mächtig unter Druck. Der Athex General brach um fast 21 Prozent ein. Er setzte damit seine ohnehin seit März auszumachende Abwärtsbewegung äußerst dynamisch fort. Weiterhin dynamisch ging es auch in Russland zu. Zwar erhöhte die Notenbank abermals den Leitzins, der Rubel setzte jedoch seinen Ritt auf der Abwertungswelle fort. Gleitzeitig geht das Gemetzel am russischen Aktienmarkt weiter. Der Leitindex RTS erlitt jüngst abermals kräftige Verluste. Seit dem Zwischenhoch im Juni brach das Kursbarometer damit um 45 Prozent ein. Dicke Minuszeichen prägten in der vergangenen Woche auch an den übrigen europäischen Aktienmärkten das Bild. Der EURO STOXX 50 sank um 6,4 Prozent. Schritt zurück DAX wieder unter 10.000er-Marke Fette Minuszeichen S&P 500 Stand: 12.12.2014 DAX Stand: 12.12.2014 EURO STOXX 50 Stand: 12.12.2014 BÖRSE 06 am Sonntag · 50 | 201 4


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