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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Investitionen etwas zurück und lässt Ruhe an der Börse einkehren. Vorausgesagt hatte er im Oktober zum Beispiel für das Weihnachtsquartal ein operatives Ergebnis zwischen Minus 570 Millionen und Plus 430 Millionen Dollar. Tatsächlich wies er jetzt mit einem satten Plus von 590 Millionen Dollar ungewöhnlich viel mehr aus. Am Ende stand dann ein Gewinn pro Aktie von 0,45 Cent. Wieder weniger als im Vorjahr mit 51 Cent, aber deutlich mehr als die traumatisierten Analysten mit 0,17 Cent erwartet hatten. Das scheint zumindest genau das zu sein, was die Aktionäre sehen wollten. Es gibt scheinbar einen „Gewinnschalter“, den Bezos nur umlegen muss, damit das Geld sprudelt. Der Trick zeigt Wirkung. Der Lohn: Die Aktie schoss nachbörslich um über zehn Prozent in die Höhe. Da gefriert dem anderen Zauberer des Onlinehandels das Grinsen im Gesicht. Ma legte für Alibaba am gleichen Tag ein Umsatzplus von 40 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar vor. Pro Aktie quetscht er mit 81 Cent fast doppelt so viel Gewinn aus dem Umsatz wie Bezos. Insgesamt netto 965 Millionen Dollar, allerdings, so wie bei Amazon, weniger als im Vorjahr. Was hält die Wall Street davon? Wenig, es ging krachend um neun Prozent abwärts auf 89,81 Dollar. Bei Amazon störte dagegen noch nicht einmal das unter den Erwartungen gebliebene Umsatzwachstum von 15 Prozent auf 29,33 Milliarden Dollar. Oder die Vorhersage eines möglichen erneuten operativen Verlusts von bis zu 450 Millionen Dollar im laufenden Quartal. Bezos schaltet wieder in den „Investitionsmodus“. Doch er hat auch etwas vorzuweisen, was Ma fehlt: Elektrisierend und ein potenzieller Garant für langfristiges Gewinnwachstum ist das Wachstum im Bereich der sogenannten „Prime“-Kunden. Sie zahlen 99 Dollar für unbegrenzte kostenlose Warenlieferungen, Online-Musik, eine Auswahl an eBüchern und den Videodienst Amazon Prime Video. Die Zahl der zahlenden Kunden sei im Quartal „um 53 Prozent gestiegen“, verkündete Bezos. Um der Zahl mehr Gewicht zu verleihen, geheimnisste er hinzu „auf einer Basis im zweistelligen Millionenbereich“. Mehr gibt es nicht an Details. Aber so oder so scheint die Zahl solide. Denn in 2014 setzte Bezos das Jahresabonnement im März von 79 auf 99 Dollar herauf. Die Frachtkosten und Milliardeninvestitionen in Videoinhalte wie eigene Serien liefen ihm davon. „Alleine in 2014 haben wir amazoncom Stand: 30.01.2015 Alibaba seit IPO Stand: 30.01.2015 19 BÖRSE am Sonntag · 05/1 5 Unternehmen der Woche


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