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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Lebensart Sonntag , 01. Februar 2015 AKTIEN & MÄRKTE Schliekers Woche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Tops und Flops-, Zahl der Woche, Termine der Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Kopf der Woche: Jordan Belfort, Aphorismus der Woche . . . . . . . . . . . . . . . 4 Pro & Contra: Schweiz. . . . . . . . . . . . . . . 5 Markt im Fokus: Griechenland. . . . . . . . . . 6 Märkte im Überblick: S&P 500, DAX, EURO STOXX 50 . . . . . . 7 Aktie der Woche: Lufthansa. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 UNTERNEHMEN Unternehmen der Woche: BMW. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Siemens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Amazon, Alibaba. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18 Banco Santander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22 Wiki-Duell. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 News: Parlamentswahl, Infineon, Börse München, Bouwfonds, Tag der Aktie, BIGBANK . . . . . . . . . . . . 28 FONDS kompakt Fonds der Woche: ComStage MDAX-ETF. . . . . . . . . . . . . . . . . 32 DNCA Invest Europe Growth. . . . . . . . . . . 33 Spezial: Wie die Fondsbranche auf die turbulenten Zeiten reagiert. . . . . . . . . . . . 34 Fonds-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Interview: Hartwig Kos. . . . . . . . . . . . . . . 39 ZERTIFIKATE Zertifikate-Idee: Index-Zertifikat auf den Solactive Healthcare Facilities Performance-Index. . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Zertifikate-News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Rohstoffe Rohstoffe der Woche: Kakao. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Rohstoffanalysen: Zucker, Silber, Brent-Öl, Gold. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Lebensart Produkt der Woche: Die teuerste Wohnung der Welt. . . . . . . .44 Impressum/Disclaimer . . . . . . . . . . . . . . 47 Von der Schippe gesprungen Wenn die Deutsche Bank Bilanz zieht, halten viele den Atem an. Nicht nur des Aktienkurses wegen, der den Dax schon mal in die eine oder andere Richtung treiben kann. Nein, die Deutsche ist die einzige Bank in einem der größten Industrieländer der Welt, die tatsächlich rund um den Globus von Bedeutung ist. Schon die Ankündigung, dieses Jahr statt einer Bilanzpressekonferenz lediglich eine Telefonschalte zu veranstalten, ließ den Puls der Finanzmarktteilnehmer Purzelbaum schlagen: Wollte man sich vor unbequemen Wahrheiten etwa lieber nicht persönlich aufstellen? Am Donnerstag Erleichterung und Staunen – mit Recht. Die Deutsche Bank hat Geld verdient! 2014! Millionen! Was vor Jahren eine pure Selbstverständlichkeit am sogenannten unteren Rand der Erwartungen gewesen wäre, entzückt heute dergestalt, dass der Aktienkurs, der allerdings auch nur ein Schatten einstigen Glanzes ist, glatt abhebt. Unter den derzeitigen Bedingungen einen Aufschwung hinzulegen, wie er seit etwa 2012 zu beobachten ist, sollte etwas zählen. Die Schubser der Regulierungsbehörden, der ordentlichen Gerichte (ja, so heißen die) und der Kläger jeder Couleur machen das Geschäft seit Jahren zu einem teilweise unkalkulierbaren Ritt. Nun also hat die Deutsche weniger zurückstellen müssen für Rechtsstreitigkeiten, hat mehr verdient beim Investmentbanking und in der gut eine Billion schweren Vermögensverwaltung. Das Privatkundengeschäft sähe besser aus, wäre da nicht die Verpflichtung, auferlegt von wahren Experten des Rechts und der Gerechtigkeit vom BGH in Karlsruhe, Kunden von 2005 bis 2013 Kreditgebühren zur Rückzahlung anzubieten. Bei aller Verbraucherfreundlichkeit: Auch eine Bank muss sich ihre Leistungen bezahlen lassen. Wobei die Branche sich insgesamt fragen lassen sollte, ob es nicht etwas transparenter gegangen wäre, so dass ein Kreditnehmer vergleichen kann, ohne Mathematik studiert zu haben, aber das ist eine andere Geschichte. Wie dem auch sei – die Deutsche Bank ist jeder Art von Bedrohung erst einmal von der Schippe gesprungen. Was, nach dem Ende der Jubelfeiern, die geplante Neuausrichtung wieder zum Thema werden lässt. Die Strategie, die künftige, so sagten es auch Anshu Jain und Jürgen Fitschen kürzlich beim Weltwirtschaftsforum in Davos, benötige noch Schliff und Politur und den Schweiß der Edlen, bis sie etwa im Mai reif zur Verkündigung sei. Man wolle sich nicht drängen lassen. Die Fragen allerdings bleiben nicht aus – von der nach der Notwendigkeit einer neuen Strategie überhaupt, wo es doch offenbar prima läuft, bis hin zu jener nach der Zukunft der Postbank. Vielleicht aber befinden wir uns ja noch in jenen Zeiten, in denen zwar nicht das Wünschen, wohl aber das Denken noch geholfen hat: Da darf man einen Aufsichtsratsvorsitzenden nicht als zaudernd beschreiben, wenn der gern mal etwas grübelt, ehe er etwas sagt. Und dem Management zugestehen, nichts übers Knie zu brechen. Denn wenn die Deutsche nun auch noch aus der Hüfte schießt, könnte das unsere Industrienation die letzte nennenswerte Finanzanstalt kosten, die global auch die Interessen der deutschen Wirtschaft im Auge hat. Nicht zu unterschätzen, diese Gefahr. Was denken Sie über dieses Thema ? Schreiben Sie gerne direkt an den Autor Reinhard Schlieker unter schlieker@boerse-am-sonntag.de Reinhard Schlieker ZDF Wirtschaftskorrespondent 02 BÖRSE am Sonntag · 05/1 5 Schliekers Woche


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