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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Gewinns in den ersten drei Monaten 2014 in Lateinamerika, worunter die Spanier auch Brasilien verstehen. Weitere 20 Prozent fielen auf Großbritannien, während Kontinentaleuropa 32 Prozent beitrug, davon vier Prozent aus Deutschland. Die internationale Aufstellung der spanischen Großbank schlägt sich deutlich in der Unternehmensstruktur nieder. Vor allem seit den Neunziger Jahren ist das Kreditinstitut durch Übernahmen und Fusionen gewachsen. Das Financial Stability Board zählt die Bank heute zu den systemisch bedeutsamen Finanzinstituten, was mit besonders strengen Regelungen bezüglich des Eigenkapitals einhergeht. Entsprechend beeindruckend lesen sich die Kennzahlen der Banco Santander, die häufig auch als Grupo Santander oder ganz ohne Zusatz genannt wird. Tatsächlich ist die „Banco Santander S.A.“ die Mutter der größten Bankengruppe (Grupo) Spaniens. Mit über 183.000 Mitarbeitern weltweit verfügt sie über ein breites Netzwerk an Verbindungen im Privat- wie um Firmenkundengeschäft. Dividendenkürzung schockiert Investoren Zu ihren Angeboten zählen nicht nur Kreditkarten und Darlehen, sondern zum Beispiel auch Cash Management und Vermögensverwaltung für Unternehmen. Etwa 15.000 Niederlassungen der Bankengruppe sind über den Globus verteilt, die meisten davon befinden sich in Europa und Lateinamerika. Daher wurden einige der ausländischen Töchter der Banco Santander auch eigens an der Börse notiert, etwa jene aus Chile oder Brasilien. Die Banco Santander S.A. wiederum ist an fünf Börsen notiert: LSE, NYSE, Euronext sowie an den Handelsplätzen in Madrid und São Paulo. Ihre Aktien werden in Abgrenzung zu den regionalen Töchtern unter der Bezeichnung „Banco Santander Central Hispano S.A. (BSCH)“ gehandelt. Über 3,3 Millionen Aktionäre sind an der Großbank beteiligt, laut Consorsbank liegen knapp 74% der Aktien im Streubesitz. Auf ihrer Website rühmt sich die Großbank unterdessen noch, im fünften Jahr in Folge eine Dividende von 0,60 € an die Aktionäre auszuzahlen. Doch seit Anfang Januar ist klar: Dieser Betrag wird 2015 um zwei Drittel auf nur noch 20 Cent gekürzt. Die Chefin des Verwaltungsrates, Ana Botín, kündigte diesen Schritt sowie eine große Kapitalerhöhung vor kurzem an. Investoren zeigten sich darüber nicht gerade begeistert und verursachten einen ordentlichen Kurssturz von 6,65 Euro auf 5,91 Euro. Dabei war Analysten zufolge mit dem Schritt zu rechnen gewesen. Wofür die 7,5 Milliarden an zusätzlichem Kapital genau verwendet werden sollen, ist noch unklar. Laut Reuters erklärte Botín in einem internen Dokument: "Die Kapitalerhöhung wird es uns ermöglichen, die Zahl unserer Verbraucherkredite und den Marktanteil in unseren Kerngebieten zu steigern." Generell wird die Bank dadurch im internationalen Konkurrenzkampf gestärkt. Botín lobt in Davos die EZB Ana Botín verfolgt also weiterhin den Kurs, den sie bei Amtsantritt ausgegeben hatte. Nach dem Tod ihres Vaters Emilio, der die Bank 28 Jahre lang geleitet hatte, wurde sie Ende 2014 mit breiter Zustimmung zur Chefin der Banco Santander gewählt. Schon zuvor galt sie als eine der einflussreichsten Managerinnen Europas. Ihre Berufung an die Spitze der spanischen Universalbank stellte ein Novum in der Branche dar und brachte ihr wohl unter anderem die Einladung zur Podiumsdiskussion in Davos ein. Beim Weltwirtschaftsforum treffen Größen aus Politik und Wirtschaft aufeinander, um drängende Probleme wie etwa das schwache Wachstum in Europa zu diskutieren. Ana Botín nutzte die Gelegenheit, Banco Santander Stand: 30.01.2015 23 BÖRSE am Sonntag · 05/1 5 Unternehmen der Woche


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