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FONDS  ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN Aktienzyklus noch nicht am Ende Hartwig Kos Co-Investment Manager der Baring Dynamic Emerging Markets in der Global Multi Asset Group bei Baring Asset Management. Börse am Sonntag: Wie ist Ihr Euro-Fonds ausgerichtet? HARTWIG KOS: Der Baring Euro Dynamic Asset Allocation Fund strebt als global anlegender und in Euro denominierter Fonds durch eine aktive und flexible Vermögensaufteilung mittel bis langfristig aktienähnliche Erträge an, bei deutlich reduziertem Risiko. Hierzu können wir neben den traditionellen Assetklassen Aktien und Renten auch in alternative Anlagen wie Immobilien, Rohstoffe oder Private Equity investieren. Die Aktienquote darf bis zu 70 Prozent betragen, wir sind aber an keine Mindestquoten gebunden. Da wir unser Risiko aktiv steuern, haben wir derzeit beispielsweise eine Aktienquote von etwa 55 Prozent. Im Bereich Immobilien sind wir derzeit mit knapp sechs Prozent investiert, weil wir überzeugt sind, dass sich Inflationsrisiken am besten über Immobilieninvestments abfedern lassen. Börse am Sonntag: Wie ist Ihre gegenwärtige Markteinschätzung? HARTWIG KOS: Grundsätzlich glauben wir, dass wir uns noch nicht am Ende des Aktienzyklus befinden. Auf regionaler Ebene sind wir sehr zuversichtlich für Aktien aus den USA und Japan. Darüber hinaus haben wir unsere Positionen in koreanischen und taiwanischen Aktien liquidiert und die Erlöse in chinesische Aktien investiert. Des Weiteren haben wir eine geringfügige Position in russischen Staatsanleihen in Lokalwährung aufgebaut, da wir die negative Marktstimmung für übertrieben und die Anleihen für attraktiv gepreist halten. Börse am Sonntag: Wie hat sich Ihr Fonds seit Auflage entwickelt? HARTWIG KOS: Seit der Auflage im März 2013 hat der Fonds bis Ende 2014 eine Wertentwicklung von 10,2 Prozent erzielt. Im Jahr 2014 konnte er um 7,7 Prozent zulegen. Das Fondsvolumen ist auf 68 Millionen Euro angestiegen. Börse am Sonntag: Herr Kos, bietet derzeit ein Multi- Asset-Ansatz für Fonds Vorteile? HARTWIG KOS: Wir glauben, dass mit einem Multi-Asset-Ansatz langfristige Renditen erzielt werden können, die einer Anlage an den Aktienmärkten entsprechen, jedoch mit einem deutlich geringeren Risiko. Von ausschlaggebender Bedeutung ist hierbei eine dynamische Asset-Allokation und die Bereitschaft, zwischen verschiedenen Vermögensklassen zu wechseln, die von Aktien über Anleihen bis zu Immobilien reichen. Börse am Sonntag: Wie verträgt sich Multi-Asset mit der gegenwärtigen Marktphase? HARTWIG KOS: Der Multi-Asset-Ansatz ist exakt auf ein sich schnell änderndes Umfeld an den Finanzmärkten zugeschnitten. Vor dem Hintergrund einer erhöhten Volatilität in allen Vermögensklassen erkennen immer mehr Investoren, dass mit einer Multi-Asset-Strategie nicht nur die jeweils verfügbaren Renditen generiert, sondern auch die Risiken reduziert werden können. Börse am Sonntag: Es gibt verschiedene Multi-Asset- Strategien am Markt. Was zeichnet Baring Asset Management aus? HARTWIG KOS: Baring Asset Management ist seit 2002 im Multi-Asset-Bereich aktiv und verfügt daher über weitreichende Erfahrung. Zudem gehören wir mit knapp acht Milliarden Euro verwaltetem Vermögen in Multi-Asset-Strategien zu den größeren Anbietern in diesem Segment. Wir verfolgen eine dynamische Asset-Allokation und verzichten im Gegensatz zu vielen Kollegen aus Überzeugung auf den Einsatz von Hebeln. Überdies ist unserer Ansicht nach der Standort des Investors von Bedeutung, da die Anlage je nach Basiswährung des Investors verschiedene Risiko- und Ertragsmerkmale aufweist. Insofern halten wir es nicht für ausreichend, währungsgesicherte Anteilsklassen anzubieten, nicht zuletzt weil sich die Hedgingkosten in verschiedenen Phasen des Konjunkturzyklus potenziell auf die Performance auswirken. 39 BÖRSE am Sonntag · 05/1 5 Interview


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