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BaS_05-15

AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Negative Bilanz Neue Rekorde Nach den Gewinnen in der Vorwoche fiel die Bilanz bei den US-Indizes diesmal wieder negativ aus. In der mit reichlich Gesprächsstoff gespickten Woche überwogen offenbar die negativen Impulse. In der auf Hochtouren laufenden Bilanzsaison gab es in puncto Ergebnisse und Aussichten etliche weitere negative Überraschungen. Daneben tagte die US-Notenbank (Fed). Sie bleibt auf Zinswendekurs. Sie hat es damit zwar nach wie vor nicht eilig, strich jedoch den Passus, dass die Zinsen noch für eine beträchtliche Zeit unverändert bleiben. Zudem schätzte sie die konjunkturelle Lage positiver ein als bislang. Die jüngst vorgelegten neuen Konjunkturdaten zeigten indes ein gemischtes Bild. Zum Beispiel war das Verbrauchervertrauen auf das höchste Niveau seit August 2007 geklettert. Zudem sanken die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf ein 15-Jahrestief. Andere Daten nähren jedoch Zweifel an der viel gepriesenen Stärke der US-Konjunktur. Im Dezember waren die Auftragseingänge für langlebige Güter abermals rückläufig. Eine nachhaltig anspringende Investitionstätigkeit in den USA bleibt damit Fehlanzeige. Und auch das Wirtschaftswachstum verlor deutlich an Dynamik. Nachdem das BIP im zweiten und dritten Quartal um annualisiert 4,6 respektive 5 Prozent expandierte, schwächte sich die Rate zum Jahresende nach ersten Berechnungen auf 2,6 Prozent ab. Die Aufwärtsdynamik hat zwar merklich nachgelassen und im Wochenverlauf lotete der DAX auch immer mal wieder die Möglichkeiten auf der Unterseite aus, es reichte jedoch erneut für eine positive Wochenbilanz. Er legte 0,4 Prozent zu. Und natürlich gab es auch diesmal neue Rekorde. Der Leitindex lugte zwischenzeitlich erstmals über die Marke von 10.800 Punkten. Neue Hochs gab es auch am Anleihemarkt. Beispielhaft dafür steht die Entwicklung des Euro-Bund-Futures. Er stieg erstmals über die Marke von 159 Prozent. Während also die Anlagepreise weiterhin anziehen, wird anderenorts das Schreckgespenst der Deflation an die Wand gemalt. Grund sind die rückläufigen Teuerungsraten im Januar in der Eurozone und in Deutschland. Hierzulande sanken die Verbraucherpreise nach vorläufigen Berechnungen um 0,3 Prozent im Jahresvergleich. Das war der erste Rückgang seit September 2009. Zum Vormonat ermittelten die Statistiker sogar eine negative Teuerungsrate von 1 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie lagen die Verbraucherpreise im Januar zwar um 1,1 Prozent höher als vor einem Jahr, das störte viele Medien jedoch nicht, vom Risiko einer Deflationsspirale zu schwadronieren. Die Gehirnwäsche von den Verfechtern und Initiatoren des lockeren Geldes, wonach Deflation Mist und Inflation gut sei, funktioniert scheinbar prächtig. Eisiger Ostwind Die Freude über eine noch größere Geldschwemme durch die EZB ist erst einmal abgeklungen. Nach der Rallye in den zwei Wochen zuvor verschnaufte der EURO STOXX 50 jüngst ein wenig. Am Ende verbuchte er einen Verlust zur Vorwoche von 0,9 Prozent. Weitaus größer waren die Abschläge bei einigen anderen europäischen Aktienindizes. Zum Beispiel brachen die griechischen Kursbarometer angesichts der Unsicherheit über die weitere politische Entwicklung deutlich ein (siehe Markt im Fokus). Mächtig unter Druck standen zudem wieder einmal die Kurse russischer Firmenpapiere. Wieder einmal drohen die EU und die USA mit weiteren Sanktionen gegen Russland. Druck gibt es zudem von der US-Ratingagentur Standard & Poor's. Sie senkte ihre Bonitätseinschätzung und drohte zudem mit einer weiteren Herabstufung. Unterdessen stellt die russische Regierung die Bevölkerung auf deutlich schlimmere Krisenzeiten ein als bislang befürchtet. In den nächsten Tagen will sie eine Prognose zur wirtschaftlichen Entwicklung 2015 abgeben. Aufgrund der Sanktionen sowie den kräftig gesunkenen Rohstoffpreisen, zum Beispiel für Erdöl, droht eine tiefe Rezession. Bremsend wirkt zudem das hohe Leitzinsniveau, das nötig wurde, um den Rubelverfall zu stoppen. Nun vollzog die russische Zentralbank jedoch eine kleine Kehrtwende. Sie senkte am Freitag den Leitzins von 17 auf 15 Prozent. S&P 500 Stand: 30.01.2015 DAX Stand: 30.01.2015 EURO STOXX 50 Stand: 30.01.2015 07 BÖRSE am Sonntag · 05/1 5


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