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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstofe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE News Gazprom EU droht mit Milliarden-Strafe Eigentlich hatte man bei Gazprom gehofft, dass es nach den schlechten Nachrichten im vergangenen Jahr (Ölpreiseinbruch, Konflikt in der Ukraine) wieder bergauf geht. Im Zuge der Erholung der Energiepreise in diesem Jahr bestand durchaus auch Grund für die Zuversicht. Mit einem Schlag ist wieder alles anders. Die EU-Kommission macht im Streit mit dem Energie-Riesen ernst. Brüssel leitete dem Konzern eine formale Beschwerde zu und droht nun mit einer Milliardenstrafe. Der Vorwurf: Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung. Demnach verletzt Gazprom nach dem vorläufigen Ergebnis der Untersuchung die EU-Wettbewerbsvorschriften. Der Konzern verfolge eine umfassende Strategie RWE Strategiewechsel in Sicht Bisher schien es so, dass die beiden angeschlagenen DAX-Konzerne und Energieversorger Eon und RWE verschiedene Wege gehen, um die Probleme in den Griff zu kriegen, die im Zusammenhang mit den erneuerbaren Energien entstanden sind. Die Essener könnten es sich aber nun anders überlegen: RWE schließt radikalere Antworten auf die Energiewende nicht mehr aus. „Sollten sich die Marktbedingungen weiter verschlechtern, behalten wir uns eine Aufspaltung vor“, sagte Vorstandschef Unternehmenstermine Datum U hrzeit Name Ereignis 28.04.2015 - Daimler AG Ergebnisbericht Q1/2015 28.04.2015 - United Parcel Service Ergebnisbericht Q1/2015 29.04.2015 - Deutsche Bank AG Ergebnisbericht Q1/2015 29.04.2015 - Exxon Mobil Ergebnisbericht Q1/2015 29.04.2015 - VOLKSWAGEN AG Ergebnisbericht Q1/2015 30.04.2015 - BASF SE Ergebnisbericht Q1/2015 + HV 30.04.2015 - Bayer AG Ergebnisbericht Q1/2015 30.04.2015 - Fresenius SE & Co. KGaA Ergebnisbericht Q1/2015 zur Abschottung der mittel- und osteuropäischen Gasmärkte. Eine Milliardenstrafe könnte Experten zufolge zehn Prozent des Jahresumsatzes von Gazprom betragen. Nach Ansicht der EU-Kommission hat Gazprom in acht EU-Staaten den Wettbewerb behindert: In Bulgarien, Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Ungarn, Polen und der Slowakei. So hätten Großkunden erworbenes Erdgas nur zum Teil in andere Länder weiterverkaufen dürfen. Peter Terium bei der Hauptversammlung des Konzerns. Andererseits schränkte er zugleich ein: „Derzeit sehen wir aber keine Notwendigkeit dazu.“ RWE sehe weiter das größte Potenzial für sich, das alte Geschäftsmodell der Stromversorger zu behalten und zu verbessern. RWE- Konkurrent Eon hatte im vergangenen Jahr eine radikale Aufspaltung zwischen konventioneller Stromerzeugung und erneuerbarer Energie angekündigt und dafür viel Beifall erhalten. Terium wollte das nicht kommentieren. Er betonte stattdessen, dass RWE weiterhin die gesamte Wertschöpfungskette von der Erzeugung bis zum Vertrieb aus einer Hand anbieten wolle. Zugleich schloss er nicht aus, dass RWE eine Kapitalerhöhung vornehmen könne. Geplant sei aber nichts. 30 BÖRSE am Sonntag · 17/1 5


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