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FONDS  ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN CARMIGNAC Fässer vor dem Überlaufen Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomitees der französischen Fondsboutique Carmignac, beleuchtet in einem aktuellen Marktausblick die Politik der Notenbanken, die aktuellen makroökonomischen Entwicklungen und die Investmentstrategie seines Hauses. Die Erfolge der lockeren Geldpolitik in den USA sieht der Experte skeptisch: „Der „wirtschaftliche Ertrag“ des Quantitative Easing ist gering, da der positive Effekt für das Vermögen der Banken und wohlhabendsten Sparer nicht ausreicht, um die Beeinträchtigung des Konsums und der Investitionen durch JYSKE INVEST Asiatische Aktien attraktiv Weiter steigende Kurse an den asiatischen Börsen erwartet die dänische Fondsgesellschaft Jyske Invest. Mads Kaiser, Fondsmanager bei Jyske Invest, sieht mehrere Ursachen, die Anlass zu diesem Optimismus geben. Der Experte, der den globalen Aktienfonds Jyske Invest Favourite Equities Acc (ISIN: DK0060005924) managt, HSBC Warten auf das Wachstum Der Fondsanbieter HSBC Global Asset Management nimmt ein zweischneidiges Szenario an den Finanzmärkten wahr. Die Experten erwarten weiterhin eine geringe Dynamik bei der konjunkturellen Entwicklung und eine andauernde hohe Liquidität bei niedrigen Zinsen. „Weder rekordtiefe Zinsen noch der scharfe Rückgang der Rohölpreise haben der Weltwirtschaft nachhaltig auf die Sprünge geholfen. Lediglich die Eurozone glänzte mit positiven Konjunkturüberraschungen. Hier hat nicht zuletzt der schwache Euro die Stimmung von Industrie- und Dienstleistungssektor auf ein neues zyklisches Hoch gehoben“, so Christian Heger, Chief Investment Officer (CIO) bei HSBC Global Asset Management (Deutschland). Die hohe Liquidität hat aus der Sicht des Experten sowohl positive als auch negative Folgen. Zu den positiven Aspekten zählt der CIO die attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen. „Es gibt jedoch auch negative Nebenwirkungen. Neben der langfristigen Fehlallokation von Kapital steigt das Risiko kurzfristiger Bewertungsblasen an einzelnen Märkten“, so Heger. Allerdings warnt der CIO auch davor, zu früh aus dem Aktienmarkt auszusteigen. Für Zukäufe empfiehlt er allerdings Konsolidierungsphasen abzuwarten. den Schuldenabbau auszugleichen“. In dem massiven Eingreifen der Notenbanken, um die Märkte mit Liquidität zu versorgen, sieht Saint-Georges eine Ursache der nach seiner Auffassung hohen Bewertung der Aktienmärkte: „Wenn Anleihen im Wert von mehr als 2.000 Milliarden Dollar weltweit (80 Prozent davon aus der Eurozone) heute eine negative Rendite erzielen, dann verwandeln die zusätzlichen massiven Liquiditätsspritzen die Märkte in Fässer, die kurz vor dem Überlaufen sind: dadurch, dass die Anleger diese nun meiden, übertragen sich die sehr hohen Preise für „risikofreie“ Anleihen auf alle Anlageklassen“. Der Anlagestratege weist auf das Problem hin, dass die Notenbanken bei einem kommenden zyklischen Konjunkturabschwung über so gut wie keinen Handlungsspielraum mehr verfügen. Vor diesem Hintergrund setzt Saint-Georges auf eine hohe Flexibilität in der Investmentstrategie: „Es ist in einer instabilen Welt von entscheidender Bedeutung, das Exposure in Aktien, Zinssätzen und Devisen zügig anpassen zu können sowie Investitionen in Unternehmen den Vorzug zu geben, die selbst flexibel sind – also: kaum Schulden haben und Cashflow generieren. sieht einen sinkenden Inf lationsdruck durch die niedrigen Ölpreise, der den Notenbank Spielraum gibt, die Zinsen zu senken. Zudem profitiert seiner Ansicht nach Asien durch Reformen in einzelnen Ländern wie etwa durch die von den Regierungen veranlassten Infrastrukturprojekte in Indonesien und Indien. Allerdings sieht der Experte auch Risiken. Die Verlangsamung des Wachstums in China könnte die Region negativ beeinflussen. Unter dem Strich sieht Kaiser allerdings in Asien ein höheres Wirtschaftswachstum als im Rest der Welt. Aus diesem Grund hält er auch an einer Übergewichtung asiatischer Aktien fest. Fonds der Woche 36 BÖRSE am Sonntag · 17/1 5


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