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Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  unternehmen  fonds   Zertifikate   rohstoffe "Red Walrus 2011" Carsten Höllers Skulptur eines roten Walrosses (2011) strandete am Stand von Niels Borch Jensen. Sie kostet 90.000 Euro. Ein Kunstmarkt mit Format Auch die diesjährige Art Cologne war kein Umschlagplatz für schnöde akkumulierte Ware. Sie präsentiert als konzentrierte Leistungsschau vor allem der deutschen Galerien. Deutschlands wichtigste und älteste Messe für zeitgenössische Kunst und Moderne wartete 2015 mit einer um einen Tag verkürzten Laufzeit und „nur“ 209 Galerien auf – gegenüber 221 im letzten Jahr. Neu sind die drei Hallenebenen, auf denen Messechef Daniel Hug das Angebot locker verteilt hat. Und zwar trotz großzügiger Durchlässigkeit sehr ordentlich sortiert nach Epochen. Die Moderne und Nachkriegskunst sowie ausgewählte zeitgenössische Positionen sind in der optisch gediegener ausgestatteten untersten halben Halle (11.1) untergebracht, die Gegenwartskunst in der vollständigen Halle 11.2 darüber und die mit jungen Galerien durchsetzte zeitgenössische Kunst nebst zusätzlichem Film- und Videoprogramm auf der halben Hallenebene 11.3. Für eine angenehme Überraschung sorgen die homogene Qualität und das an kaum einer Stelle langweilige Bild. Es geht Messechef Daniel Hug, der die Art Cologne seit sechs Jahren unablässig weiterentwickelt, nicht um den schnöden Umschlagplatz für die Ware. Die Messe ist zwar ein Marktplatz. Aber sie ist zugleich die Leistungsschau eines Berufsstandes, ohne dessen Ideen, tatkräftiges und zeitraubendes Know-how Museen und Kunstvereine hierzulande einpacken könnten. Ohne die Galerien würden Künstler nicht mehr entdeckt und für die Öffentlichkeit wahrnehmbar. Wie eng dieser Nexus zwischen Handel und Institution ist, illustriert die große Zahl zeitnah oder parallel laufender Museumsausstellungen, mit denen jeder zweite Künstler auf der Messe aufwarten kann. Ehrgeiz eines Ausstellungsmachers Die meisten Galerien, auch die Kunsthändler, die sich auf dem Sekundärmarkt eindecken, haben sich vom kuratorischen Ehrgeiz Daniel Hugs anstecken lassen. Sie entschieden sich für eine konzentrierte, manchmal auch miteinander kommunizierende Auswahl von Künstlern oder für eine Soloausstellung so wie bei Rupert Pfab. Die Papiercollagen von Frauke Dannert, die demnächst auch im Museum Foto: Wolfgang Rattay, Reuters Weiter auf Seite 42 42 BÖRSE am Sonntag · 17/1 5 Produkt der Woche


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