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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Lebensart Märkte im Überblick usa Deutschland Europa Auf gutem Kurs Ifo-Klima hilft Der Leitindex der USA, der S&P 500, kam in der Woche auf ein knappes Plus von einem Prozent. Die Börsenstimmung steht und fällt nach wie vor mit der künftigen Senkung des Leitzinses. Die Frage ist nicht, ob, sondern wann die Zinsen wieder fallen. Je später, desto besser für den Aktienmarkt. „Wegen der Wachstumsdelle der USA im ersten Quartal 2015 dürfte die US-Notenbank auf ihrer Sitzung die Zinswende erst für das zweite Halbjahr signalisieren“, sagt Kapitalmarktexperte Robert Halver von der Baader Bank. Die Stabilisierung des ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe und das robuste US-Konsumentenvertrauen der Universität von Michigan deuteten auf eine sich zukünftig wieder dynamischer entwickelnde Wirtschaft hin. Laut Halver ist die Konjunkturerholung in den USA im Trend intakt. Insofern sei zukünftig insgesamt mit einer sich erholenden Industriestimmung und der Fortsetzung von Bruttoanlageinvestitionen auf hohem Niveau zu rechnen. Langfristig gesehen spricht also vieles für eine anhaltende Hausse. Halver sagt zudem über die geplante Zinssenkung in den USA: „Das wird kein Anschlag auf US-Aktien, zum Beispiel im S&P 500, der auch den deutschen Aktienmarkt in Mitleidenschaft zieht. Aufgrund der homöopathischen Dosierung ist dieser Zinsangriff eher mit dem Werfen von Wattebällchen zu vergleichen.“ DAX Dass es mit dem DAX nicht endlos nach oben gehen würde, war klar. Diese Woche ging es auf und ab. Am Ende stand er wieder knapp über dem Niveau, auf dem er zu Wochenbeginn notiert hatte: bei rund 11.800 Punkten. Noch bis Donnerstag schien es so, also würde der Leitindex an Boden verlieren. Doch die unerwartet gute Stimmung in deutschen Unternehmen hat den DAX dann am Freitag gestützt. Der Leitindex rückte um 0,5 Prozent vor und machte damit einen Teil seiner Vortagesverluste wieder wett. Das Ifo-Geschäftsklima für April war im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 108,6 Punkte gestiegen. Dies ist der höchste Stand seit Juni 2014. Bankvolkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg auf 108,4 Punkte gerechnet. Analyst Carsten Brzeski von der ING-DiBa sieht „nicht aufzuhaltenden Optimismus“ in dem Konjunkturindikator widergespiegelt. Skeptischer äußerte sich Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Zwar laufe die Binnenkonjunktur dank ordentlicher Lohnsteigerungen und niedriger Zinsen rund, doch die Exportwirtschaft könne nicht zu neuen Wachstumsufern aufbrechen. Aktien aus der exportorientierten Automobilindustrie zählten zu den Gewinnern, weil sie von guten Nachrichten von Renault profitierten. So legten die Papiere des Zulieferers Continental um 1,18 Prozent zu, die VW-Vorzugsaktien stiegen um 1,66 Prozent. Im Krebsgang Der Euro Stoxx 50 lief diese Woche seitwärts. Und das, obwohl nach dem Treffen der Euro-Finanzminister in Riga eine deutliche Annäherung im Schuldenstreit mit Griechenland nicht erkennbar war. Eurogruppen Chef Jeroen Dijsselbloem forderte wiederholt von den Griechen, eine umfassende Reformliste vorzulegen. Über ein weiteres Programm werde erst gesprochen, wenn Athen die Auflagen des bis Ende Juni laufenden Hilfsprogramms komplett umgesetzt habe. Dagegen will der griechische Finanzministers Gianis Varoufakis in den vergangenen Wochen deutliche Fortschritte erkannt haben. Er schlug eine teilweise Auszahlung von Krediten vor, wenn seine Regierung einzelne Reformen umsetzt. Die Euro-Partner hätten das aber zurückgewiesen. EZB-Präsident Mario Draghi sagte den griechischen Banken weitere Hilfen zu, so lange sie zahlungsfähig seien und Sicherheiten hinterlegen könnten. Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras äußerte die Hoffnung, dass bis zur kommenden Woche eine Vereinbarung erzielt wird. Die Top-Werte dieser Woche im Euro Stoxx 50 waren die Aktien der ASML Holding mit einem Plus von zwölf Prozent, UniCredit legte sieben Prozent zu, Essilor International vier. Entsprechend gab es auch prominente Verlierer: Generali gab drei Prozent ab, RWE doppelt soviel. Am stärksten verlor die Münchener Rück: sieben Prozent. S&P 500 Stand: 24.04.2015 DAX Stand: 24.04.2015 EURO STOXX 50 Stand: 24.04.2015 09 BÖRSE am Sonntag · 17/1 5


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