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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit Lebensart die Gruppe der internationalen Reservewährungen, das so genannte Sonderziehungsrecht des Internationalen Währungsfonds (IWF), befeuert. Dass der Renminbi nach der nächsten Überprüfung des IWF aufgenommen wird, halten 42,5 Prozent der befragten Investment Professionals für realistisch oder sehr realistisch. Insgesamt 49,5 Prozent halten diesen, für die Internationalisierung der chinesischen Währung wichtigen Schritt für weniger realistisch. Nur 7,9 Prozent der Befragten halten es für gänzlich unrealistisch, dass der Renminbi nach der nächsten Analyse des Währungskorbs durch den IWF, die bis Ende 2015 abgeschlossen sein soll, aufgenommen wird. Im Falle eine Änderung der Zusammensetzung würde diese laut IWF voraussichtlich im Oktober 2016 in Kraft treten. Alle internationalen Märkte betroffen Das Virus China, das zuerst von der Gier vieler chinesischer Kleinaktionäre angefacht worden ist, hat längst begonnen, sich weltweit auszubreiten. Weil am Donnerstag die USA zusätzlich mit guten Konjunkturdaten aufwarten konnten und die Zinswende damit näherzurücken scheint, hat die voraussichtlich schlimmste Woche des Jahres für Aktien am Freitag auch die Wall Street nicht verschont. Nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus China lagen die wichtigsten Indizes in New York zur Eröffnung deutlich im Minus. Der Dow- Jones-Index lag mit 16.470 Punkten tief im Minus. Der breiter gefasste S&P-500 tendierte mit 1.973 Zählern ebenfalls über ein Prozent leichter. Auch die Schwellenländerwährungen allgemein haben in dieser Woche stark gelitten. Die türkische Lira, zum Beispiel, erreichte einen historischen Tiefstand nach dem anderen. Der Grund: Investoren ziehen ihr Geld aus den Schwellenländern ab und investieren es eher wieder im Dollar und Euro-Raum. Viele Schwellenländer hängen am Tropf Chinas. Das Vertrauen der Investoren schwindet daher. Nach unten ging es diese Woche auch für den Ölpreis. Zuletzt kostete ein Barrel Brent noch 45,90 Dollar, ein Barrel der Sorte WTI noch knapp über 40 Dollar. Kasachstan ist der größte Ölexporteur Südostasiens – und leidet ganz besonders unter dem schwachen Ölpreis. Um die Wirtschaft wettbewerbsfähig zu halten, hat der Präsident gerade die Währung, den Tenge, freigegeben. Dieser rutschte daraufhin drastisch ab. Man müsse sich langfristig auf Ölpreise zwischen 30 und 40 Dollar je Barrell einstellen, hieß es aus der Hauptstadt Astana. Doch nicht nur der Ölpreis leidet: Auch die Aktien der großen Ölunternehmen Exxon Mobil, Chevron, Royal Dutch Shell und Petrochina sind zuletzt deutlich eingebrochen. Experten warnen Anleger derzeit vor einem Wiedereinstieg. Wo es überall abwärts geht, muss es auch Profiteure geben. Ungeachtet aller Schwarzmalerei, Gold habe als Krisenwährung und Inflationsschutz ausgedient, ist der Goldpreis zuletzt wieder gestiegen – auf rund 1.150 Dollar je Feinunze. Der Langfristtrend sinkender Goldpreise bleibt aber dennoch intakt. Große Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter haben Gold aus ihren Depots geworfen. Und sie werden dies nicht so schnell wieder rückgängig machen. Auch die Gemeinschaftswährung hat sich im unsicheren Marktumfeld gut gehalten. Nachdem die Griechenland-Sorgen vorerst ausgestanden scheinen, hat sich der Euro am späten Freitagnachmittag auf einen Kurs von 1,1342 Dollar gemausert. Die Warnungen einiger Investmentbanken, der Euro würde bald gleichauf zum Dollar stehen, haben sich damit bislang nicht bewahrheitet. Handelsblatt / rtr / sig 10 BÖRSE am Sonntag · 34/1 5 Spezial


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