Page 18

BaS_34-15

UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Neue Impulse für die nächsten Coca-Cola- Jahre soll die Personalie James Quincey geben. Seit 19 Jahren ist er Teil des Getränkekonzerns und nun zum Präsidenten und Chief Operating Officer (COO) ernannt worden. Unter seiner Führung wurde die Europa-Sektion von Coca-Cola zur profitabelsten weltweit. Der 50-jährige gilt auch als heißer Kandidat für die Nachfolge von CEO Muhtar Kent, der seit 2008 an der Spitze der Company steht. Doch das wird wohl erst in ein paar Jahren ein Thema werden. Bis dahin leitet Quincey das gesamte operative Geschäft und ist Kent direkt untergeordnet. Er tritt in einer heiklen Zeit für das Unternehmen an. Einfacher wird für ihn aber der Kontakt mit den teilweise eigenständigen Abfüllungsunternehmen. Denn die drei großen Brauseabfüller Coca-Cola Enterprises, Coca-Cola Iberian Partners und Coca-Cola Erfrischungsgetränke fusionieren zu einem westeuropäischen Riesenkonzern. Coca- Cola European Partners wird das Ergebnis der Fusion heißen. Mit einem Jahresumsatz von zusammengenommen 11,6 Milliarden Euro wird dadurch der weltweit größte unabhängige Coca-Cola- Abfüller entstehen. Diese Fusion wurde vom Mutterkonzern aus Atlanta gefördert, um Kosten zu senken und Absatzprobleme zu reduzieren. Solider Wert, sichere Dividende Überall auf der Welt gibt es Coca-Cola, außer in Nordkorea und Kuba. Und letzteres wird sich vermutlich auch bald ändern. Fast so beliebt wie das Getränk sind auch die Unternehmensanteile. Die Cola-Aktie gilt als Standardwert, als solides Papier, das jeder in seinem Portfolio haben könnte. Von der „freundlichsten Heuschrecke der Welt“ - so wurde Warren Buffett einst betitelt - über den cleveren Anlagefuchs bis hin zur grauen Sicherheitsmaus sind alle Anlagetypen einigermaßen zufrieden mit der braunen Brause in ihrem Aktiendepot. Große Ausrutscher gibt es selten, herausragende Aktiensprünge ebenfalls. Im US-Dollar-Kurs hatte das Papier im letzten Jahr eine Spannbreite - in der Statistik „Range“ genannt - von nur zwölf Prozent zwischen dem niedrigsten und höchsten Wert der letzten 365 Tage. Für Anleger im Euro-Raum waren Coca-Cola und andere US-Unternehmen in letzter Zeit etwas aufregender. Die Coca-Cola-Aktie, wie sie an der Frankfurter Börse in Euro gehandelt wird, hatte einen prozentual exakt doppelt so großen Abstand zwischen dem kleinsten und größten Aktienwert. Der starke US-Dollarkurs ist verantwortlich für den Wertzuwachs. Schnelles Geld kann man mit der Coke-Aktie selten machen, aber eine stolze Dividende lockt die Aktionäre: Das US-Analyseportal „Seeking Alpha“ stuft die Aktie mit einer Dividendensicherheit von 94 Prozent ein. Der ausgeschüttete Beitrag ist in diesem Jahr sogar um zehn Cent auf 1,32 US-Dollar pro Aktie gestiegen. Das entspricht bei aktuellem Aktienkurs einer Dividendenrendite von rund 3,2 Prozent. Fazit Die Coca-Cola Company ist schon seit Jahren Opfer der Kalorienzähler und Zuckerverflucher. Das Unternehmen muss seine Produktpalette weiter anpassen und um Glaubwürdigkeit im CSRBereich ringen. Der neue COO Quincey und die Fusion einiger Abfüller könnten einen gute Ausgangslage für fordernde Jahre sein. Aber abwarten und Eistee trinken wird nicht reichen, um sich gegenüber PepsiCo und Co. zu behaupten. Ein frischer (Koffein-) Impuls muss her! WCW 18 BÖRSE am Sonntag · 34/1 5 Unternehmen der Woche


BaS_34-15
To see the actual publication please follow the link above