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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstofe   Denkzeit Lebensart usa Deutschland Europa Kippt der US-Aktienmarkt? In der vergangenen Woche verloren die US-Indizes sehr deutlich. Mit den fallenden Kursen erhöhte sich der Absicherungsbedarf, wie der kräftige Anstieg bei den Volatilitätsindizes impliziert. Außerdem zeigt die VIX-Futures-Kurve am kurzen Ende eine Backwardation-Konstellation, was zu weiterer Vorsicht mahnt. Als Erklärung für die jüngsten Kursrückgänge bei den Firmenpapieren herangezogen wurden die zunehmenden globalen Konjunktursorgen. Der S&P 500 verbuchte insgesamt ein Wochenminus von 5,8 Prozent. Es war das größte seit September 2011. Das Kursbarometer sieht nun charttechnisch äußerst angeschlagen aus. Es hatte jüngst seinen 200-Tage-EMA signifikant unterschritten. Zudem scheint eine ausgedehnte Top-Formation komplettiert worden zu sein. Der Index hatte in den vergangenen Monaten eine Seitwärtsbewegung im Bereich von etwa 2.040 bis 2.135 Punkten gebildet. Nun ist er deutlich unter die untere Begrenzung gefallen. Gleichzeitig wurde die 2.000er-Marke verletzt. Bei den Branchen in der vergangenen Woche auffällig waren die anhaltende Schwäche bei den Öl- und Gaswerten sowie die dynamisch fortgesetzte Korrektur bei den Halbleitertiteln. Unterdessen gaben die Goldminenaktien ein weiteres Lebenszeichen von sich. Der weiter anziehende Goldpreis trieb den Branchenindex NYSE Arca Gold Bugs kräftig an. Mehr als 1.300 Punkte sind kein Pappenstiel. Um so viel, was einem Rückgang von fast 12 Prozent entspricht, ist der DAX in den vergangenen zwei Wochen eingeknickt. Angesichts dessen kann man schon von einem veritablen Einbruch sprechen. Gleiches gilt allein für den Verlust in der vergangenen Woche von 7,8 Prozent. Damit wurde weiteres charttechnisches Porzellan zerschlagen. Der Index verletzte seinen 200-Tage-EMA deutlich. Zudem rutschte er unter das bisherige Tief der seit dem Allzeithoch im April dieses Jahres auszumachenden Korrektur. Beides könnte weiterhin den Bären in die Karten spielen. Nun wird die 10.000er- Marke getestet, nachbörslich ist sie am Freitag schon unterschrittten worden. Greifen dann nächste Woche vermehrt Schnäppchenjäger zu? Oder wird auch diese Marke deutlicher verletzt? Nicht nur der DAX kam jüngst kräftig unter die Räder. Die anderen deutschen Indizes verzeichneten ebenfalls deutliche Abschläge. Der TecDAX gab 7,8 Prozent nach. SDAX und MDAX verloren 6,7 bzw. 6,6 Prozent. Belastungsfaktoren für die aktuelle Schwäche am deutschen Aktienmarkt waren die zunehmenden globalen Konjunktursorgen, die von den Befürchtungen verstärkt wurden, dass in China die Wachstumsdynamik noch stärker abnehmen könnte als ohnehin erwartet. Einen negativen Effekt auf die Kursentwicklung dürfte zudem der stärkere Euro gehabt haben. Top-Bildung beim S&P 500? Deutliche Verluste S&P 500 Stand: 21.08.2015 DAX Stand: 21.08.2015 Dicke Minuszeichen Beim Blick auf die Performance der europäischen Aktienindizes in der vergangenen Woche überwogen ganz klar die Minuszeichen. Zudem waren die Abschläge sehr ordentlich. Beispielsweise verlor der EURO STOXX 50 7 Prozent. Auch die am Freitag veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone im August, die laut Interpretation ein nochmals leicht beschleunigtes Wirtschaftswachstum im gemeinsamen Währungsraum implizieren, sorgten nur für ein kurzes Innehalten bei der Talfahrt und konnten damit an der deutlich negativen Wochenbilanz nichts ändern. Unter anderem hatte sich der Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion zum Vormonat von 53,9 auf 54,1 Punkte verbessert. In der vergangenen Woche ebenfalls kräftig verloren hat der STOXX Europe 600, als Gradmesser für den breiten europäischen Aktienmarkt. Er büßte 6,5 Prozent ein. Innerhalb der Branchen zu den schwächsten gehörten die Autowerte. Der Sektorindex STOXX Europe 600 Automobile & Parts sank um 7,8 Prozent. Um hier die jüngsten Verkaufsdruck zu erklären, wurde oft auf die Chinasorgen verwiesen. Allerdings kommen die Autowerte schon seit einiger Zeit unter die Räder. Bereits seit März fährt der Index talwärts. Ausgehend von dem seinerzeit markierten Allzeithoch ging es inzwischen um mehr als 25 Prozent abwärts, sodass hier nun ein Bärenmarkt vorliegt. STOXX Europe 600 Automobile & Parts Stand: 21.08.2015 Märkte im Überblick 6 BÖRSE am Sonntag · 34/1 5


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