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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS  ZERTIFIKATE  Rohstoffe   Denkzeit  Lebensart deren China-Aktivitäten bekannt sind und bewundert werden: BMW – von gut 80 Milliarden Konzernumsatz laufen 18,7 Prozent über China – runde 15 Milliarden Euro. Das Siegertreppchen der Chinafahrer enthält also zwei von drei der großen DAXAutomobilkonzerne, und der Übersichtlichkeit halber sei hier der Dritte im Bunde gleich genannt. Das China-Geschäft von Daimler ist mit 13,3 Milliarden, immer bezogen auf 2014, fast so groß wie das von BMW, aber der Konzern ist größer, und so macht es bei einem Konzernumsatz von knapp 130 Milliarden Euro nur 10,2 Prozentaus. Daimler ist damit auf Platz acht derjenigen, die an der chinesischen Geldpipeline hängen. Nicht alle Namen, die im China-Geschäft die Nase vorn haben, würde der unerfahrene Anleger dort vermuten, und so seien sie der Reihe nach genannt. Platz vier belegt Lanxess, die 12,8 Prozent ihres Spezialchemiegeschäftes östlich der Großen Chinesischen Mauer abwickeln: eine ihrer acht Bilanzmilliarden kommt von hier. Adidas ist mit 12,5 Prozent auf Platz fünf dabei: für 1,81 Milliarden kauften die Chinesen Turnschuhe und Sportgeräte, die Herzogenauracher setzten 2014 14,5 Milliarden um. Volle vier Milliarden sind’s bei Continental, 11,6 Prozent bei 34,5 Milliarden Euro – die vielen Autos müssen auf irgendetwas rollen! Mit 11,2 Prozent ist Heidelberg Cement der siebtbeste DAXChinese, das sind 1,41 Milliarden Euro Umsatz bei einer Bilanzsumme von 12,6 Milliarden. – Platz acht hält dann, wie erwähnt, Daimler. Siemens, der Industriekonzern, besitzt ebenfalls ein großes hina- Geschäft, es ist in der Reihe der DAX-Werte 6,44 Prozent das neuntgrößte; das sind neun Prozent des Siemens-Konzernumsatzes von knapp 72 Milliarden Euro. Der mit 8,6 prozentual zehntgrößte DAX-Wert ist Bayer – 3,63 Milliarden Euro von insgesamt 42,2 wurden 2014 in China erwirtschaftet. Zum besseren Vergleich sei hier noch die chinesische Nummer 14 der DAX-Werte angeführt: BASF hat mit 5,5 Milliarden Euro gegenüber Bayer deutlich die Nase vorn, ist aber mit einer Bilanzsumme von 74,3 Milliarden Euro deutlich größer, aber diese fünfeinhalb Milliarden machen nur 7,4 Prozent aus, weswegen Bayer mit seinen 8,6 Prozent hier zwar die Nase vorn hat. Derzeit bedeutet das aber vor allem: größere Sorgen. Und diese Sorgen spiegeln sich in einem DAX-Stand wider, der die magische Marke von 10.000 in der nächsten Zeit schwerlich wird halte können. Die Euphorie des Jahresbeginns 2015 – sie ist verflogen. In den Gläsern der Anlegern ist wieder Wasser statt Champagner. Krach auch bei den Wechselkursen Nicht nur an den Börsen, auch bei den Währungen ging es zuletzt deutlich bergab. Anfang der Woche gab die chinesische Zentralbank überraschend den Yuan-Wechselkurs frei – woraufhin dieser um mehrere Prozent nach unten rauschte. Auch in den Folgetagen konnte die Regierung den Kurs nur mit Mühe über Devisenverkäufe stabilisieren. Grundsätzlich will Peking daran festhalten, den Referenzkurs für den Wechselkurs nach Angebot und Nachfrage zu bestimmen. Laut der aktuellen DVFA Freitagsfrage gehen mehr als zwei Drittel (69,3 Prozent) der Investment Professionals in Deutschland davon aus, dass die chinesische Zentralbank nach den jüngsten Maßnahmen die Entwicklung hin zu einem freien Wechselkurs weiter vorantreiben wird. Knapp ein Drittel der Befragten (30,7 Prozent) geht nicht davon aus. Die Abwertung des Renminbi in der vergangenen Woche hat für Aufmerksamkeit gesorgt – neben einer niedrigeren Festlegung hatte die chinesische Zentralbank Änderungen bei der täglichen Bestimmung des Wechselkurses eingeführt. Die tatsächlichen Marktbewegungen sollen nun stärker in die Festlegung des Kurses einfließen. Die Maßnahmen haben auch die Diskussion um die Aufnahme des Renminbi in 09 BÖRSE am Sonntag · 34/1 5 Spezial


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