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UNTERNEHMEN  Fonds   ZERTIFIKATE  rohstoffe   Denkzeit Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE Uber setzt chinesische Regierung unter Druck Der Kampf um Chinas Autofahrer ist in vollem Gange. Doch diesmal geht es nicht um Automobilhersteller, sondern um Fahrdienste: Das amerikanische Unternehmen Uber und sein chinesischer Konkurrent Didi Kuaidi liefern sich ein Rennen um einen riesigen Wachstumsmarkt. Nun hat Uber einen Coup gelandet. In China herrscht Goldgräberstimmung: Milliardensummen sind bereits investiert, immer neue Geldgeber werden an Land gezogen – und das in einem bestenfalls halb-legalen Sektor. Was zunächst wie ein neuer Mafia-Film aus Hollywood klingt, ist in Wirklichkeit die tägliche Realität im Kampf um die Vorherrschaft unter Chinas Fahrdiensten. Der amerikanische Start-up-Riese Uber und sein einheimisches Pendant Didi Kuaidi machen seit Wochen mit immer neuen Investitionen von sich reden. Bisher lagen die Sympathien der mächtigen chinesischen Regierung beim heimischen Unternehmen, doch mit einem geschickten Coup bringt Uber die Chinesen jetzt in eine Zwickmühle. Ein Börsengang ist geplant! Ob das gelingt und wer am Ende die Vorherrschaft gewinnt: das ist ungewiss. Die Sache hat eine Vorgeschichte. Seit Jahren treibt Uber weltweit seine Expansionsziele aggressiv voran. Und kommt dabei immer wieder in Konflikt mit dem Gesetz, ein Blick auf die Verhältnisse hierzulande beweist es. Deutsche Gerichte haben für den privaten Fahrdienst ein Beförderungsverbot erteilt – was Uber geflissentlich ignorierte. Im Zentrum der Kritik steht dabei das Geschäftsmodell des Fahrdienstleisters: Über eine Smartphone-App vermittelt Uber Kunden an private Fahrer, die diese dann von A nach B bringen sollen. Für die Vermittlung bekommt Uber eine Provision. Aggressive Expansion in China Damit tritt Uber in Konkurrenz zu der Taxi-Branche. Doch es ist kein Kampf unter ungleichen Voraussetzungen: Während Taxiunternehmen Fahrer mit teuren Lizenzen beschäftigen, spart sich Uber diesen Schritt. Zumeist sitzen Privatleute hinter dem Steuer, die keine offiziellen Taxifahrer sind. Eine Praxis, die in vielen Ländern als illegal gilt. Der Popularität von Uber tut dies jedoch Unternehmen der Woche 12 BÖRSE am Sonntag · 37/1 5


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