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ZERTIFIKATE  rohstoffe   Lebensart   AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  FONDS Kolumne Konsumgüterriese profitiert von niedrigen Rohstoffkosten Mit Bonus Cap Zertifikaten auf Henkel lassen sich attraktive Renditen erzielen. Einzige Voraussetzung: Der Aktienkurs bricht nicht signifikant ein. „Et löpt jot bei Henkel“, wie der Rheinländer zu den jüngsten Ergebnissen des Düsseldorfer Konsumgüterherstellers (Persil, Pril, Schwarzkopf, Schauma, Taft, Pattex) vielleicht sagen würde. Die Ende Februar vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2015 lagen im Rahmen der Analystenschätzungen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10,1 Prozent an (organisch: +3%), das betriebliche Ergebnis erhöhte sich um 12,9%, und die bereinigte Umsatzrendite (EBIT-Marge) konnte von 15,8 auf 16,2 Prozent gesteigert werden. Für die im DAX notierten Vorzugsaktien schlägt die Geschäftsleitung eine Dividendenerhöhung um 16 Cent auf 1,47 Euro vor. Der Ausblick des Managements für 2016 liegt sogar etwas über den Markterwartungen. Dies könnte nach Einschätzung der DZ-Bank-Analysten in der Breite des Marktes leicht positive Ergebnisrevisionen für 2016 nach sich ziehen. Dabei haben zu den guten Ergebnissen unter anderem auch die rückläufigen Ölpreise beigetragen. Da der Rohstoff insbesondere im Bereich „Beauty Care“ direkt und indirekt in die Herstellung von Vorprodukten einfließt, führt dies automatisch zu geringeren Beschaffungskosten. Daran sollte sich so schnell auch nichts ändern. Zu üppig sprudelt derzeit das Rohöl, dessen Fördermenge durch die (um rund drei Monate) früher als erwartete Aufhebung der Iran-Sanktionen noch einmal angestiegen ist. Der Wegfall der Sanktionen wird dafür sorgen, dass den ohnehin unter rekordhohen Lagerbeständen leidenden Märkten im Jahr 2016 rund 50 Millionen zusätzliche Barrel „Made in Iran“ zufließen werden. Andererseits scheint eine koordinierte Outputdrosselung der dominierenden Ölexportnationen momentan wenig wahrscheinlich. Zu sehr sind die großen Anbieter darauf bedacht, Fördervolumen und Marktanteile zu halten. Die Analysten der DZ Bank gehen deshalb davon aus, dass sich die Öl-Notierungen auf absehbare Zeit kaum nachhaltig von der 30-US-Dollar- Marke werden lösen können. Der Konsumgütergigant aus dem Rheinland dürfte somit noch eine ganze Weile von den reduzierten Beschaffungskosten profitieren. Auch deshalb sehen die DZ-Bank-Analysten für Henkel-Vorzüge auf Sicht von einem Jahr ein Kurspotenzial von gut 20 Prozent auf dann 113 Euro. Für konservative Anleger, die auf Jahressicht ebenfalls mit steigenden, im „schlimmsten“ Fall aber mit stagnierenden oder sogar leicht fallenden Henkel-Kursen rechnen, könnten Bonus Cap Zertifikate eine interessante Alternative zu einem Direktinvestment sein. Bei Fälligkeit im März 2017 (WKN DGA6JB) lässt sich mit diesen Produkten ein Wertzuwachs von 11,5 Prozent erzielen. Dazu ist es lediglich erforderlich, dass der Preis der Vorzugsaktien bis zum Bewertungstag (17.03.2017) von derzeit knapp 95 zu keinem Zeitpunkt auf oder unter die Barriere von 70 Euro fällt. Dort hat die Henkel-Aktie zuletzt im April 2013 notiert. Sollte es trotz dieses hohen Abstands dazu kommen, würde der Rückzahlungsbetrag des Derivats exakt dem Preis der Henkel-Vorzugsaktien am 17. März 2017 entsprechen, maximal jedoch dem eingebauten Cap in diesem Produkt von 110 Euro. Von Stefano Angioni Stefano Angioni Börsenexperte bei der DZ BANK in Frankfurt 35 BÖRSE am Sonntag · 09/1 6


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