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AKTIEN & MÄRKTE  UNTERNEHMEN  Trading  FONDS  ZERTIFIKAT E  Rohstofe  Lebensart vorschlagen. Eine weitere interessante Personalie ist der ehemalige Vorstandschef der Deutschen Bank Jürgen Fitschen, der den Aufsichtsrat des neuen Unterhaltungselektronik Konzerns leiten soll. Er ist bereits seit 2008 im Metro-Aufsichtsrat tätig. Kritik aus den eigenen Reihen Vom Minderheitseigner und Media-Saturn Mitgründer Erich Kellerhals hört man bezüglich der Aufspaltung und der allgemeinen Performance der Metro Gruppe starke Kritik. „Das einzige was Olaf Koch mit seinen Vorständen einfällt, ist Sparen, Unternehmensanteile verkaufen, Märkte oder Länder schließen, den Personalabbau vorantreiben sowie Gehälter senken. Operativ kopiert das Unternehmen mit Verzögerung die Wettbewerber und bleibt dabei immer Verlierer“, schreibt der in Salzburg lebende Mitgesellschafter auf seiner Website. Besonders wütend ist Kellerhals offensichtlich auch auf den zukünftigen Chef der Unterhaltungselektronikgruppe Pieter Haas, dem er falsche operative Entscheidungen, Online-Versäumnisse und Beleidigungen von Beiräten vorwirft. Es rumort also offensichtlich gewaltig in der Gesellschaftsstruktur der Metro. Aber Kellerhals – so heißt es aus Metro-Kreisen – habe nur minimales Mitspracherecht. Geteilte Analysten-Meinungen An der Börse kam die eigentlich bereits bekannte Aufspaltung zunächst sehr gut an. Dass aber die erwartete Kapitalerhöhung nun ausbleiben soll, stellte eine neue Situation dar. Zwischenzeitlich kletterte das Papier auf fast 28 Euro hinauf, doch dann begann wieder ein starker Abwärtstrend. Insgesamt präsentiert sich die Metro-Aktie als sehr volatiler Kurs. Im letzten Jahr schwankte der Kurs zwischen maximal 31,50 Euro und 22 Euro. Ähnlich wie der unentschiedene Aktientrend, zeigen sich auch die Finanzhäuser uneinig über die Zukunft des Metro-Wertpapiers. Von Kaufen bis Verkaufen-Ratings ist alles dabei. Der Analyst Arnaud Joly der französischen Großbank Societe Generale ist der Meinung, dass die Aufspaltung der Gruppe kaum größeren Wertzuwachs bringe und das Russland-Geschäft nach wie vor hohe Risiken berge. Positiver schätzt der Commerzbank Analyst Jürgen Elfers die Lage ein und hebt lobend hervor, dass selbst der Großaktionär Haniel die Spaltungspläne des Düsseldorfer Konzerns auf ganzer Linie unterstütze. Das Commerzbank- Kursziel für Metro wird damit bei 37,50 Euro belassen. Der letzte Quartalsbericht für das dritte Jahresviertel gab ein tristes Bild ab für den Düsseldorfer Konzern. Fast vor allen wichtigen Kennzahlen stand der unbeliebte schwarze Querstrich. Ein Umsatzminus von 2,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum wegen besonders schwacher Performance im Ausland. Ein operatives Ergebnis vor Sonderfaktoren (EBIT) von gerade einmal 154 Millionen Euro ergab ein Minus von 26,7 Prozent zum Vergleichsquartal. Für die ersten neun Monate des Jahres bringt es Metro damit auf einen gesunkenen Umsatz von insgesamt 44,253 Milliarden Euro und einem Ergebnis vor Steuern (EBT) von 766 Millionen Euro. Als Gründe für die negativen Entwicklungen gab der Konzern Wechselkurse – vor allem den russischen Rubel – Abschreibungen und Restrukturierungskosten an. Beim EBIT vor Sonderfaktoren für das gesamte Geschäftsjahr möchte Metro noch auf insgesamt 1,511 Milliarden Euro kommen. Bis zu diesem Ergebnis ist es aber noch ein weiter Weg. Bemühungen um Digitalisierung in Düsseldorf und Berlin Operativ stehen bei Metro im Moment Digitalisierungsbemühungen weit oben auf der Agenda, wie bei so vielen deutschen Unternehmen. Das Leitbild der Metro-Organisation besteht aus METRO Stand: 30.09.2016 20 BÖRSE am Sonntag · 39/1 6 Aktie der Woche


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