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BaS_39-16

KNOW-BLINDTEXT HOW 12 Immobilienkauf Freier Markt oder Makler? 15.000 bis 20.000 Euro für die Makler- courtage sind schnell weg, wenn man eine Wohnung oder ein Haus erwirbt. Warum sollte man als Käufer Immobilien eigentlich über einen Makler kaufen? 1 Die aktuelle Lage und Gesetzgebung Bei der Vermietung von Immobilien wurde im Juni 2015 der Markt vom Kopf auf die Füße gestellt. Seit der Einführung des sogenannten Bestellerprinzips müssen in der Regel Ver- mieter den Makler bezahlen. Beim Immobi- lienkauf gilt nach wie vor die alte Regelung: Entweder trägt der Käufer allein die Kosten oder Käufer und Verkäufer teilen sich die Courtage. Für Letzteres gibt es allerdings keine gesetzlichen Vorgaben. 2 Der Maklerlohn und wer ihn trägt Der Maklerlohn liegt in Deutschland zwischen 5,95 und 7,17 Prozent. Die Höhe variiert von Bundesland zu Bundesland. Auch in der Aufteilung auf Verkäufer und Käufer gibt es regionale Unterschiede. In Bremen beispielsweise beträgt die Provision 5,95 Prozent, in Hamburg 6,25 Prozent. In beiden Städten wird sie vom Käufer bezahlt. Das gilt auch für Berlin, wo der Käufer sogar 7,17 Prozent einkalkulieren muss. In Bundesländern wie Bayern, Schleswig-Holstein oder dem Saarland teilen sich Käufer und Verkäufer in der Regel die 7,14 Prozent Maklerprovision. 3 Kauf über den Makler: Vorteile für den Käufer Der Makler bietet oft ein besseres, weil aus gewähltes Immobilienangebot als der freie Markt. Denn ein guter Makler verfügt über ein hervorragend funktionierendes Netzwerk. Er kennt die Bebauungspläne in seinem Umfeld, weiß vor dem ersten Spatenstich, wo neue Wohnungen entstehen, und möglicherweise auch, wo ein Umzug oder Verkauf aufgrund eines Jobwechsels, Familienzuwachses oder einer Scheidung ansteht. Zudem entsprechen die Preise, die ein seriöser Makler vorgibt, in den meisten Fällen den Preisen des Marktes. Makler sind natürlich daran interessiert, dass eine Immobilie so schnell es geht verkauft wird. Auch besteht die Möglichkeit, sich bei Maklern vormerken zu lassen und dadurch schneller von neuen Immobilien- angeboten zu erfahren. 4 Maklerservices für den Käufer Makler kosten nicht nur Geld, sie liefern auch Informationen. Interessenten sollten dem Makler deswegen alle Fragen stellen, die für den Kauf der Immobilie relevant sind. Manche Makler kennen die Immobilie genau, vom Keller bis zum Dach, und können Geschichten von den Bewohnern erzählen. Andere be- schränken sich darauf, bei Besichtigungen die „tolle Lage“ zu preisen. Wichtig ist: Der Makler muss alle nötigen Unterlagen an den Interessenten weitergeben: Das sind Dokumente wie Grundbuchauszug, Katasterplan, Text: Nicole Knaupp Energieausweis und aktuelle Grundrisse. Beim Erwerb einer Eigentumswohnung kommen die Teilungserklärung und die Gemeinschaftsordnung der Eigentümergemeinschaft hinzu, in der unter anderem Stimmrechte und Ver- teilungsschlüssel für laufende Kosten geregelt sind. Auch die Protokolle der letzten Eigen- tümerversammlungen und die Betriebskostenabrechnungen sollte man sich geben lassen. 5 Muss ein Makler über Mängel aufklären? Ein schwieriges Thema: Makler dürfen zwar nicht lügen, sie dürfen aber darauf vertrauen, dass die Angaben des Verkäufers stimmen. Sie haften daher nicht dafür, wenn der Eigen- tümer falsche Angaben macht. Erscheinen dessen Auskünfte plausibel, muss der Makler sie nicht nachprüfen. Wissen Makler allerdings von Mängeln einer Immobilie, müssen sie ihre Kunden ungefragt darüber informieren. 6 Die Wahl des richtigen Maklers Ein wichtiger Qualitätsnachweis ist die Mit- gliedschaft in einem Berufsverband wie dem IVD. Der Kunde kann dann davon ausgehen, dass der Makler über die entsprechende Sach- und Fachkunde verfügt. Auch eine Zertifizierung des Immobilien- maklers nach der Maklernorm DIN EN 15733 steht für Qualität.


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