Page 30

BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 09

TRADING FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE AKTIEN UNF MÄRKTE UNTERNEHMEN Börsianer mögen nichts weniger als Unsicherheiten. Mit dem neuen US-Präsidenten werden sie allerdings auf Gewissheiten verzichten und möglicherweise kurzfristiger agieren müssen. Professionelle Investoren blicken mittlerweile nicht nur auf die anstehenden Wirtschaftsdaten, die die Märkte bewegen könnten, sondern auch auf den neuesten Trump- Tweet. Trotzdem lassen sich aus seinen Plänen Entwicklungen ablesen, die Anleger und Trader nutzen können. Trumps To-do-Liste und die Folgen Weit oben auf der Agenda der neuen Administration steht eine Steuerreform, Infrastrukturausgaben und eine Deregulierung vieler Unternehmenssektoren. US-Finanzminister Steven Mnuchin, ehemaliger Banker bei Goldman Sachs, liegt mit seinen Vorstellungen ganz auf der Linie des Chefs. Die Folgen: „Am US-Aktienmarkt dürften Zykliker wie Infrastrukturunternehmen, Banken und regional fokussierte Unternehmen profitieren“, erläutert Dr. Georg Graf von Wallwitz, Geschäftsführer der Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH. John Bailer, Lead Manager des BNY Mellon US Equity Income Fund bei The Boston Company Asset Management, sieht ebenfalls ganz klar die US-Banken auf der Gewinnerseite. Der Experte hält eine Gewinnsteigerung bei Finanzfirmen durch die Unternehmenssteuerreform in Höhe von etwa 18 Prozent für realistisch. Kämen noch weitere Effekte dazu wie höhere Zinsen, eine Senkung der aufsichtsrechtlichen Kosten und ein ansteigendes Kreditwachstum, geht Bailer bei einzelnen Unternehmen sogar von Gewinnsteigerungen von bis zu 50 Prozent aus. „Man kann quasi einen Oligarchen-Index von Firmen der Freunde des neuen Präsidenten wie Exxon Mobil, Goldman Sachs und JP Morgan zusammenstellen, die zu den Gewinnern gehören. Auf der Verliererseite stehen dagegen u. a. Medientitel wie Time Warner und New York Times“, erklärt von Wallwitz. Aussichtsreiche Aktien hebeln Eine Möglichkeit für Trader, an einem positiven Momentum der US-Banken zu partizipieren, bietet sich über ein Hebelprodukt auf Goldman Sachs. Der Kurs der Investmentbank ist seit der US-Wahl Anfang November von ca. 184 US-Dollar bis auf 252 US-Dollar gestiegen. Die Deutsche Bank hat einen Optionsschein auf Goldman Sachs mit Laufzeit bis zum 19. Dezember 2018 im Angebot (WKN: DM1QLU). Der Basispreis liegt bei 220 US-Dollar. Mit dem Optionsschein können Trader gehebelt von einem weiteren Anstieg der Aktie profitieren. Ein wichtiger Aspekt, bei Trumps Bestreben „America great again“ zu machen, sind die auch über Parteigrenzen hinweg dringend für notwendig befundenen Infrastrukturmaßnahmen. Für die kommenden Jahre hat Trump Ausgaben in Höhe von einer Billion US-Dollar angekündigt. Davon könnte Caterpillar, ein Hersteller von Baumaschinen, profitieren. Auf diesen Basiswert bietet die Citigroup einen Call-Optionsschein mit C hancen mit Trumps Agenda Foto: @ ALXR - Fotolia.com Goldman Sachs Tower Foto: Oriez - Wikipedia 30 BÖRSE am Sonntag · 05/17 Trading im Trump-Zeitalter


BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 09
To see the actual publication please follow the link above