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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 40

SPEZIAL FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE AKTIEN UNF MÄRKTE UNTERNEHMEN 6 Globalem Immobilienrausch droht jähes Ende So wie die Billig- und Sonderkredite in den USA 2007 in einen spekulativ überdrehten Immobilienrausch getrieben hatten, so vollziehen es aktuell die Wohnungsmärkten in Australien, Kanada, England, Deutschland und Neuseeland nach. Sie alle boomen hinein in irreale Wertbezüge. Die Deutsche Bundesbank warnt daher offen vor dem steigenden Risiko eines Immobiliencrashs. Dies könnte dann – ähnlich wie 2008/2009 – eine Kettenreaktion aus Kreditausfällen und Bankschieflagen auslösen. 7 Zu viele Aktien sind auf Kredit gekauft Wie am Vorabend des „Schwarzen Freitags“ von 1929 sind auch derzeit extrem viele Aktiendepots über Kredite finanziert. Dies verdeutlicht die Kennzahl „Margin BÖRSE am Sonntag · 40/17 Bundestagswahl 20 Debt im Verhältnis zum S&P 500“. Sie drückt aus, um wie viel die Aktienkäufe auf Pump stärker gestiegen waren als der Anstieg des Aktienindex „Standard & Poor 500“. Beispiel 1929: Am Vorabend des „Schwarzen Freitags“ waren inflationsbereinigt um 81 Prozent mehr Wertpapiere auf Kredit gekauft worden, als die Börsen an Wertsteigerung verzeichnet hatten. Im Mai 2017 lag dieser Wert bei 93 Prozent. Besorgniserregend ist auch das Verhältnis der Aktienkredite zum BIP. In den 1960ern und 1970ern lag dieses nie über 0,65 Prozent. Beim 1987er-Crash waren es plötzlich 0,8 Prozent, um dann wieder auf 0,6 Prozent abzusinken. Am Vorabend zur „Dot.com“-Blase waren es bereits 2,45 Prozent, bei der Finanzkrise von 2007 immerhin 2,1 Prozent. Und heute? Heute sind es 2,8 Prozent. Historisch gesehen ist dies eine gefährliche Höhe. Foto: © britta60- Fotolia.com


BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 40
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