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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 40

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Julian Robertson Börsenkurse sind: „Die Zinsen müssen steigen, weil wir eine Blase schaffen!“ Als Julian Hart Robertson Junior wurde der Starinvestor am 25. Juni 1932 in Salisbury, North Carolina, geboren. 1951 schloss er die Epsicopal High School ab, 1955 sein Studium an der University of North Carolina. Danach diente er zwei Jahre lang als Offizier bei der U.S. Navy, um anschließend in New York als Broker erfolgreich zu sein. 1979 folgte eine einjährige Auszeit in Neuseeland. Nach seiner Rückkehr gründete er den legendären Hedgefonds Tiger Management, den zweiten überhaupt, und er machte märchenhafte Gewinne: aus acht Millionen US-Dollar wurden bis 1996 7,2 Milliarden, allein 1998 hatte der Hedgefonds Buchgewinne von 23 Milliarden USDollar zu verzeichnen – und auch, wenn die nur zu einem kleinen Teil realisierbar waren, bleibt diese Zahl gigantisch. In der Vorhersage von Crashs hat Robertson bereits große Sensibilität bewiesen. So sagte er ein Kollabieren des Tech- Sektors voraus. Er stieg Anfang 2001 bei „dotcom“-Aktien aus und investierte stattdessen in andere Wirtschaftsbereiche. Damals warnte er vor einer Blase, so wie heute – aktuell hat er die immens hohen Anleihenkäufe seit 2009 im Blick. Seine Überlegungen sind dabei nicht einfach von der Hand zu weisen. Anleger sollten sich also gut überlegen, ob sie der ernsten Warnung von Julian Robertson Beachtung schenken wollen. sig Im Jahre 2003, da war er 71 Jahre alt, besaß Julian Robertson rund 400 Millionen US-Dollar. Heute sind es, so berichtet Forbes, 4,1 Milliarden. Seine Gesamtrendite: 1025 Prozent in 14 Jahren, über 73 Prozent jedes Jahr – im Durchschnitt. Damit ist er ohne Zweifel eine Art Vorbild für viele, viele Trader, Spekulanten und Investoren. Und nun warnt er vor einem Crash. Fragt man ihn nach seinem Beruf, wird er sagen: „Hedgefonds-Manager“ – gewaltige Gewinne hat er schon erzielt, er kennt die Höhen. Und er weiß um die Tiefen. Nun warnt er vor einem Crash. Er fürchtet, dass die Reaktionen auf die Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 die Ursache für einen unausweichlichen Zusammenbruch der ZITAT DER WOCHE „Sozial ist, was Arbeitsplätze schafft – Punkt!“ Wolfgang Clement, einst „Super-Minister“ für Arbeit und Wirtschaft im Kabinett Gerhard Schröder (SPD). Clement, der 38 Jahre der SPD angehörte, macht heute Werbung für Christian Lindner (FDP); Schröder arbeitet für einen russischen Öl-Multi. APHORISMUS DER WOCHE „Wer seinen Reichtum vermehrt, vermehrt seine Sorgen.“ Echn-A-Ton, ägyptischer Pharao, wahrscheinlich frühester Verkünder des Monotheismus, Regentschaft von 1353 bis 1336 vor Christus. Foto: wmg © Pardon Auf Kosten der Zukunft BÖRSE am Sonntag · 40/17 Kopf der Woche 06


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