Page 21

BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 48

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART den zweiten Platz. Als Regionalversicherer stellen wir uns schon heute erfolgreich dem internationalen Vergleich und gehören zu den Top 10 der „Digital Insurer“. Zudem werden neue Impulse, unter anderem durch Kooperationen mit Startups und aus der Investition in den im Sommer 2017 gestarteten InsurTech Hub Munich, generiert. Dies gibt uns weiter Schwung und fördert eine gute und ideenreiche Zusammenarbeit. BÖRSE am Sonntag: Wie bewältigen Sie diese Umbrüche mit Ihren Mitarbeitern? Walthes: Das ist ein sehr zentraler Punkt. Ohne die Teilnahme und Mitnahme der Beschäftigten können wir die digitale Erneuerung nicht stemmen. Unsere Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital, die wir mitnehmen und für die Veränderungen begeistern müssen. Transformation kann man nicht von außen zukaufen. Es entstehen für Mitarbeiter neue Tätigkeitsprofile. Entscheidend ist auch hier, dass wir in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter investieren. Allerdings haben wir bei der Versicherungskammer ja auch viele junge Leute, für die die digitalen Entwicklungen ganz selbstverständlich sind und die ihrerseits auch von uns, als ihrem Arbeitgeber fordern, hier Schritt zu halten. Das ist eine gute Voraussetzung dafür, dass wir die sich wandelnden gesellschaftlichen Anforderungen gut umsetzen und so auch künftig ein verlässlicher Partner an der Seite unserer Kunden und Vertriebe sein werden. BÖRSE am Sonntag: Und wie weit sind Sie bei der Neuausrichtung auf die Bedürfnisse des „digitalen Kunden“? Welche Chancen und Risiken birgt dieser „digital turn“ und welche Transformationen werden in der Versicherungslandschaft damit einhergehen? Walthes: Data Analytics ist einer der wichtigsten Bestandteile unserer Digitalisierungsstrategie: Wir wollen Partner des Kunden sein und Data Analytics spielt dabei eine zentrale Rolle. Über Data Analytics können wir unsere Kunden ganzheitlich beraten, BÖRSE am Sonntag · 48/17 Interview 21 maßgeschneiderte Angebote für sie erstellen und die ganze Wertschöpfungskette abdecken. Beispielsweise durch die optimierte und personalisierte Kundenansprache auch in den digitalen Zugangswegen. Mittels der Digitalisierung können einfache oder regelmäßig wiederkehrende Tätigkeiten leichter verlagert werden. Und das, ohne dass der Kunde einen Qualitätsunterschied merkt. Die normierte Routinebearbeitung wird abnehmen, die persönliche, individuelle Kundenberatung dagegen zunehmen. BÖRSE am Sonntag: Den Versicherern steht also mittlerweile ein riesiger Datenpool zur Verfügung. Es klingt vorteilhaft, dass es durch die gezielte und intelligente Auswertung dieser riesigen Datenmengen möglich geworden ist, den Service sehr spezifisch an den Kundenbedürfnissen auszurichten. Wie sieht es hier aber andererseits mit den Themen Datensicherheit und Cyber-Kriminalität aus – immerhin geht es ja gerade hier um die mitunter sensibelsten Daten der Menschen. Wie gehen Sie damit am besten um und was kann man tun, um hier bestmögliche Datensicherheit zu garantieren? Walthes: Uns ist bewusst, dass es sich um ein sensibles Thema handelt. Daher besprechen wir jeden Anwendungsfall vor der Umsetzung mit unseren Datenschutzbeauftragten. Damit stellen wir sicher, dass unsere Datennutzung den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Die Daten haben wir auf unserer eigenen Plattform hinterlegt. Unsere Systeme werden regelmäßigen Tests und Audits unterzogen, um Datenmissbrauch zu verhindern. Mit einem mehrstufigen Sicherheitssystem sind wir gegen mögliche Angriffe gewappnet. BÖRSE am Sonntag: Der Natur der Sache nach ist das Kerngeschäft eines Versicherers die Risikoabsicherung. Damit einher geht das Interesse, gewisse Foto: © Alvaro Cabrera Jimenez - Shutterstock.com


BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 48
To see the actual publication please follow the link above