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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 48

FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN Europäische Nebenwerte: kleine Unternehmen, große Performance BÖRSE am Sonntag · 48/17 Gastbeitrag 44 Kleines Unternehmen heißt bei Weitem nicht gleich großes Risiko. Vielmehr bestechen Aktien kleiner Unternehmen aufgrund ihrer hohen Wachstumsdynamik langfristig mit einer besseren risikoadjustierten Rendite. Auch 2017 liegen sie deutlich vor den Großen. Aktien kleiner europäischer Unternehmen haben ein großes Jahr. Bis Anfang November haben der MSCI Europe Small Cap TR Index und der MSCI Europe Micro Cap TR Index 19 respektive 20 Prozent zugelegt. Damit haben sie eine fast doppelt so hohe Wertentwicklung erzielt wie der entsprechende Large-Cap-Index mit elf Prozent. Das ist ein beachtlicher Unterschied, allerdings ist eine Outperformance der Kleinen keine Besonderheit, sondern eher der Normalfall. Langfristig, das heißt über zehn bis 20 Jahre, gibt es grundsätzlich den Effekt, dass sich kleine Unternehmen besser entwickeln als große. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Kleinen sind flexibler und innovativer, und sie wachsen schneller. Ein DAX-Wert hingegen kann gar nicht mehr zehn oder 15 Prozent pro Jahr organisch wachsen – zumindest nicht über mehrere Jahre. Vor allem in Phasen des Aufschwungs sind das Umsatz- und Gewinnwachstum und damit die Aktienkursentwicklung bei kleinen Unternehmen höher als bei großen. Nur wenn eine stärkere Rezession herrscht und die Aktienmärkte abwärts laufen wie 2009, schneiden Nebenwerte schlechter ab. Solche Phasen sind in der Regel kurz und schmerzhaft. Doppelter Vorteil für Nebenwerte Neben diesem strukturellen Vorteil gibt es in diesem Jahr zusätzlich einen zyklischen Vorteil. Auf Indexebene sind kleine Unternehmen konjunktursensitiver als große. Denn in den Indizes für Small und Micro Caps sind Industriewerte und andere zyklische Sektoren relativ Foto: © Alliance - Shutterstock.com


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