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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 48

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Am US-Aktienmarkt dominieren weiterhin die Bullen das Geschehen. Zwar zeigten die Indizes im November zunächst kleine Rücksetzer, wodurch die 20-Tage-EMAs erreicht bzw. in einigen Fällen kurzzeitig unterschritten wurden, dabei handelte es sich aber nur um ein kurzes Ausatmen. Solche Verschnaufpausen sind ganz normal und ändern nichts an dem übergeordneten Bild, das nach wie vor als bullish zu bewerten ist. Die kleineren Korrekturen wurden inzwischen bereits wieder aufgeholt, mehr noch: Dow Jones, S&P 500 und NASDAQ-100 stießen in neue, noch nie dagewesene Höhen vor und setzten damit ihre Rekordfahrt fort. Wie lange dieser Aufwärtstrend anhält, kann niemand vorhersehen. Was man derzeit aber festhalten kann ist, dass das markt- und charttechnische Bild derzeit keine Anzeichen für einen baldigen Trendwechsel offenbart. Einen Richtungswechsel dürfte es auch nicht in Sachen US-Geldpolitik geben. Der Markt rechnet für die Sitzung im Dezember fest damit, dass die US-Notenbank (Fed) ihren Straffungskurs mit einer weiteren Anhebung der Leitzinsen fortsetzt. Die aus den Fed-Funds-Futures abgeleitete Wahrscheinlichkeit eines solchen Schrittes liegt derzeit bei 100 %. Davon entfallen 91,5 Prozentpunkte auf eine erneut kleine Anpassung um 25 Basispunkte auf dann 1,25 bis 1,50 %. Die Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung um 50 Basispunkte beträgt 8,5 %. Am 7. November hatte der DAX mit 13.526 Punkten seinen bisherigen Höchstwert markiert. Bereits im Handelsverlauf fing er dann jedoch an zu schwächeln. An den folgenden Handelstagen setzte sich die sinkende Tendenz fort und es bildete sich eine ausgedehntere Korrektur. Das Tief lag bei 12.848 Zählern. Damit hatte sich der Index von seinem Allzeithoch um 678 Punkte bzw. rund 5 % entfernt. Dann kam jedoch wieder zunehmender Kaufdruck auf und es bildete sich eine technische Gegenbewegung. Ob damit die übergeordnete langfristige Aufwärtsbewegung fortgesetzt wird, lässt sich zwar nicht vorhersagen. Derzeit sind jedoch keine Anhaltspunkte auszumachen, die für einen Trendwechsel im übergeordneten Bild sprechen. Der Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt. Damit sind Anlagechancen beim DAX nach wie vor auf der Long-Seite zu suchen. Gleiches gilt für den deutschen Aktienmarkt insgesamt. Im bisherigen Performancevergleich hat von den wichtigsten Indizes der TecDAX bislang die Nase vorn. Das Plus beläuft sich derzeit auf stolze rund 43 %. SDAX und MDAX haben mehr als 20 % auf der Habenseite stehen. Die rote Laterne inne hat der DAX mit einem Zuwachs von „nur“ 15 %. Abseits von diesen, in der Regel im Mittelpunkt stehenden Indizes, bemerkenswert ist zudem die Entwicklung des GEX. Hier beläuft sich der Gewinn im bisherigen Jahresverlauf auf 46 %. Neue Rekorde nach kurzer Pause Nach wie vor intakte Aufwärtstrends USA VSTOXX nahe Allzeittief Am 14. Dezember trifft sich der Rat der EZB zum letzten Mal in diesem Jahr. Neues in punkto Geldpolitik wird es wohl nicht geben. Schließlich hatte die Notenbank erst auf der Sitzung im Oktober beschlossen, dass Wertpapierkaufprogramm um neun Monate auf mindestens September 2018 zu verlängern und gleichzeitig das monatlich gekaufte Volumen an Staatsanleihen und anderen Wertpapieren ab Januar 2018 von bislang 60 auf 30 Mrd. Euro zu verringern. Dieses wurde von einigen Beobachtern als erster vorsichtiger Schritt auf dem Weg zum Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gewertet. Noch viele solcher kleinen Mini-Schritte und in einigen Jahren oder Jahrzehnten ist die Geldpolitik in der Eurozone wieder auf einem „normalen“ Niveau angekommen – wenn nichts dazwischenkommt. Und diesbezüglich sollte man auf das Schlimmste gefasst sein. An den meisten europäischen Aktienmärkten setzte sich zuletzt unterdessen die Bullen-Party fort. Zwar gab es auch hier zwischenzeitlich kleinere Korrekturen, die übergeordneten Aufwärtstrends sind aber nach wie vor intakt. In dieses Bild passt die Entwicklung des VSTOXX. Dieser notiert weiterhin in der Nähe seines im Oktober dieses Jahres markierten Allzeittiefs von 10,7 Punkten. Der Markt und insbesondere die großen Marktteilnehmer haben somit offenbar derzeit keinen großen Absicherungsbedarf. S&P 500 Stand 22.11.2017 DAX Stand 22.11.2017 VSTOXX Stand 22.11.2017 06 BÖRSE am Sonntag · 48/17 Märkte im Überblick DEUTSCHLAND EUROPA


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