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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe_02

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Deutschlandfunk. Hüther beruft sich dabei auch auf eine Umfrage unter 48 Wirtschaftsverbänden, in der jene ihre Aussichten für das kommende Jahr einschätzen. Für 2018 haben 26 Verbände ihre Situation besser beurteilt als noch im Jahr zuvor. Weitere zwanzig schätzten ihre Lage als gleich gut ein. Optimistische Prognosen In Sachen BIP-Wachstum rechnet das Ifo-Institut mit einem Plus von 2,6 Prozent. Die Experten der Allianz glauben an ein Wachstum in Höhe von 2,4 Prozent. Die deutsche Konjunktur laufe im Moment mehr als rund, so Volkswirt Rolf Schneider. Deutschland sei auf bestem Wege in eine Hochkonjunktur, wie man sie lange nicht gesehen hätte. Auch die Deutsche Bank oder die BayernLB gaben Schätzungen von über zwei Prozent ab. Bleiben DAX, Dow Jones und Co. also auch 2018 in Rekordstimmung? Geht es nach Commerzbank-CIO Chris-Oliver-Schickentanz, ist damit zu rechnen. Investoren sollten sich aber auf stärkere Schwankungen einstellen, es sei gut möglich, dass die „Einbahnstraßenmentalität“ in Richtung Frühsommer ihr Ende fände, sagte Schickentanz gegenüber dem Handelsblatt. Die Mehrheit der Anleger rechne trotzdem mit einem Dax-Stand von 13.900 Punkten zum Jahresende. Das entspräche immerhin einem Plus von 7,5 Prozent. 23 Prozent der Befragten trauen dem Dax aber auch deutlich weniger zu und sehen ihn auf der Stelle treten. Derweil sind die Analysten und Volkswirte der Banken nach Handelsblatt-Erkenntnissen weiter frohen Mutes, dass der DAX auch 2018 neue Rekorde knackt. Im Durchschnitt rechneten die Profis mit einem Anstieg des deutschen 21 BÖRSE am Sonntag · 02/18 Leidindexes auf etwas über 14.000 Punkte. Auch 2018 dürfte indes von vielen Unwägbarkeiten begleitet sein. Zum einen ist da die Frage: Was machen Fed und EZB? Wie schnell treiben die beiden Notenbanken ihren Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik voran? Vor allem die EZB steht hier im laufenden Jahr vor schwierigen Entscheidungen. In den USA dürften wohl weitere Zinserhöhungen kommen. Zum anderen dürfte auch die Europa- Politik wieder in den Fokus rücken. Wie geht es in Sachen Brexit weiter? Wie geht die EU mit Macrons Reform-Vorschlägen um? Kommt es womöglich zu einer Bankenunion? Und was ist mit Italiens Geldhäusern? Und vor allem: Wie geht im März die Wahl in dem Land von Pizza und Pasta aus?Und abseits von Europa? Nun, auch 2018 regiert mit Donald Trump im Weißen Haus ein Mann, der unberechenbar und für positive wie negative Überraschungen immer zu haben scheint. Auch die Entwicklung der Ölpreise dürfte spannend zu beobachten sein. Und abgesehen von all diesen externen Effekten, die es, zugegeben, auch 2017 schon gab und die Finanzmärkte kaum negativ beeinflusst haben, dürfte die Angst vor dem Crash wie ein Damoklesschwert über den Börsen schweben. Allerdings könnten Korrektur und Crash-Erwartungen auch schon in den Kursen enthalten sein, womit gute Unternehmens- und Wirtschaftszahlen die Indizes im Verlauf des Jahres antreiben könnten. Und wenn der DAX die 14.000 Punkte erreicht, könnte es sogar noch weiter nach oben gehen. All diejenigen nämlich, die sich nun eher zurückhaltend verhalten, könnten dann noch nachziehen wollen, um keine Rally wie die des vergangenen Jahres zu verpassen. Fazit Auch 2018 bleibt ein Jahr voller Risiken. Da sind sich viele Experten und Analysten einig. Gleichzeitig bieten eine gute weltweite Konjunkturlage, US-Steuerreform und Niedrigzinspolitik weiterhin beste Chancen, um mit der Anlage in Aktien eine gute Rendite zu erzielen. So scheint es, als bliebe wohl auch 2018 die Aktie als Investment mehr oder weniger alternativlos. Sollte sich diese Tatsache in den Köpfen von Anlegern und Investoren festsetzen, könnten die positiven Impulse der Neujahrsrallye DAX und Co bis ins Frühjahr hinein weiter in die Höhe tragen. Vorausgesetzt die Jahreszahlen 2017 sowie die ersten Quartalszahlen 2018 der Konzerne enttäuschen nicht und die geopolitischen Risiken bleiben das, was sie sind. Bisher „nur“ Risiken. OG Foto: © LeoBrogioni- Shutterstock.com


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