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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe_02

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART 1. Volkswagen 29 BÖRSE am Sonntag · 02/18 ___K_G__V___ 6,3 Daniel Schwarz erwartet bis 2019 ein jährliches Gewinnwachstum von durchschnittlich mehr als 20 Prozent. Gemeinsam mit dem sehr niedrigen KGV könnten Anleger das VW-Papier also vielleicht schon sehr bald zum Liebling auserwählen. Nach den guten Zahlen zum dritten Quartal schaffte die Aktie bereits den Ausbruch über die 150 Euro-Marke und war nach einem weiteren Kursschub durch die geplatzten Jamaika-Verhandlungen schnell über 170 Euro wert. Derzeit steht ein Kurs von zirka 180 Euro auf der Anzeigetafel. Mit einem KGV in Höhe von 6,3 ist es die Volkswagen-Aktie, die das niedrigste Kurs-Gewinn-Verhältnis aller DAX-Titel für sich beanspruchen kann. Daran hauptsächlich Schuld haben freilich der immer noch nicht ausgestandene Abgasskandal und die Dieselkrise. In Sachen Absatzzahlen lief es für die Wolfsburger im vergangenen Jahr dagegen blendend, die konzernübergreifenden Umsätze und Gewinne stimmten. Im Rahmen seiner IAA-Rede kündigte Konzernchef Matthias Müller zudem eine milliardenschwere Elektro-Offensive über die gesamte Modellpalette hinweg an. Nicht zuletzt deshalb glaubt Analyst Stuart Pearson an die Niedersachsen. VW könne eine neue Produktpalette auf den Markt werfen, welche zu Veränderungen in der Branche führen könnte, so Pearson. Auch die Schweizer Bank Credit Suisse glaubt an eine erfolgreiche VW-Zukunft. Analyst Fazit Zehn DAX-Titel, zehnmal ein vergleichsweise niedriges KGV. Und ein guter Querschnitt durch die Crème de la Crème der deutschen Aktienlandschaft. Die Sektoren, in denen die ausgewählten Konzerne tätig sind, könnten unterschiedlicher kaum sein. Auffällig ist dennoch, dass alle drei großen Autowerte im Ranking vertreten sind und das sogar auf den Plätzen eins, drei und vier. Mit Continental reiht sich auf Rang zehn noch ein Autozulieferer ein. Das zeigt nicht nur, dass die Branche zuletzt stark gelitten hat und vor einem Umbruch steht, es zeigt auch, dass die Konzerne wohl mehr an ihren langfristigen Zukunftsperspektiven gemessen werden, als an ihren derzeitigen Umsatz- und Gewinnzahlen. Das mag börsentypisch sein und dennoch überrascht die so niedrige Bewertung an den Märkten. Vielleicht verursachen die niedrigen KGVs 2018 ja ein Umdenken. Zuletzt hatten sich die Automobilwerte – allen voran Volkswagen – schon stark erholt. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 27,1 entfällt der höchste KGV-Wert im DAX übrigens auf die Aktie des Konsumgüterherstellers Beiersdorf, gefolgt vom Halbleiterproduzenten Infineon (25,2) und dem Industriegase-Konzern Linde (23,4). OG Foto: © volkswagen AG


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