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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe_02

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Kapitalmarktwissen aus erster Hand Robo-Advisors sind aus der Finanzwelt nicht mehr wegzudenken. Erst vor kurzem hat die Deutsche Bank ihre digitale Vermögensverwaltung Robin gestartet und damit ein Zeichen am Markt gesetzt. Wie sehen Strategie, Ziele und Funktionsweise des Anlageroboters aus? Die BÖRSE am Sonntag sprach darüber mit den Machern Ulrich Christmann, Leiter Anlage und Beratung des Unternehmensbereichs Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, und Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden. BÖRSE am Sonntag: Warum kommt die deutsche Bank erst jetzt mit einem Robo um die Ecke, ist das nicht sehr spät im Vergleich zu den Wettbewerbern? Ulrich Christmann: Warum zu spät? Die Deutsche Bank ist hierzulande die erste Filialbank mit einem digitalen Vermögensverwalter. Darauf sind wir stolz. Der ausdrückliche Kundenwunsch nach digitaler Vermögensverwaltung und die Regulatorik waren entscheidend dafür, dass wir uns ein wenig mehr Zeit für die Eigenentwicklung genommen haben, etwa für die Algorithmen und für den Komfort der Benutzer. Besonders gut hat den Kunden gefallen, dass Robin intuitiv digital abgeschlossen werden konnte. Sehr gute Noten bekam auch das Online-Cockpit mit allen relevanten Informationen zum eigenen Portfolio. Wir finden, das Ergebnis stimmt. Und die Bank ist damit bestens für die Mifid-II-Umsetzung gerüstet. BÖRSE am Sonntag: Was wollen Sie mit der digitalen Vermögensverwaltung konkret erreichen? Christmann: Mit Robin digitalisieren wir nicht einfach das herkömmliche Wertpapiergeschäft. Vielmehr öffnet Robin die professionelle Vermögensverwaltung in Deutschland für breitere Bevölkerungskreise. Die Kunden können bereits mit überschaubaren Anlagesummen das volle Investment-Wissen der Deutschen Bank nutzen. Bisher waren solche Leistungen nur sehr vermögenden Kunden zugänglich. BÖRSE am Sonntag: Was verbirgt sich hinter Robin und wie unterscheidet sich das Angebot vom Wettbewerb? BÖRSE am Sonntag · 02/18 Interview 36 Ulrich Stephan: Robin steht für „Robo-Invest“ und ist eine Mischung aus Mensch und Maschine, Technologie und Kapitalmarktwissen. Er ist also eine digitale Vermögensverwaltung und kein einfacher Robo-Berater. Wir heben uns vor allem mit unserer Wertpapier- und Anlagekompetenz qualitativ vom Wettbewerb ab. Außerdem ist Robin hinsichtlich Transparenz, Komfort und Kosten so gebaut, dass er für eine breite Anzahl von Kunden interessant ist. BÖRSE am Sonntag: Wie funktioniert Robin genau? Stephan: Robin richtet sich an Anleger, die ohne großen Aufwand breit gefächert am Kapitalmarkt investieren und einfach Vermögen aufbauen oder verwalten möchten. Für die Anlage mit Robin brauchen die Kunden kein umfassendes Börsen-Wissen. Sie geben Daten wie Einkommen, Ausgaben und weitere Investments ein und legen mit wenigen Mausklicks ihren Anlagehorizont und ihre Risikobereitschaft fest. Daraus entwickelt der digitale Vermögensverwalter eine passende Anlagestrategie. Ist der Kunde mit dieser Strategie einverstanden, erstellt Robin auf dieser Grundlage ein individuelles Portfolio, überwacht es automatisch und passt es gegebenenfalls an. ROBIN berechnet dabei für die Kunden das mögliche Verlustrisiko des gesamten Depots und nicht allein das Risiko einzelner Anlageklassen. Dafür analysieren die Algorithmen regelmäßig die Kapitalmärkte und berücksichtigen gleichzeitig die Prognosen der Bankanalysten und Anlagestrategen. BÖRSE am Sonntag: Hört sich ganz nach scalable an. Haben Sie abgekupfert?


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