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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 05

UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART AKTIEN & MÄRKTE Alles oder Nichts? 2018 könnte für Tesla zum Schicksalsjahr werden. Nach vielen nicht eingehaltenen Versprechungen und hohen Verlusten müssen die Kalifornier nun endlich liefern. Gründer und CEO Elon Musk ist trotz großer Schwierigkeiten bei der Produktion und Auslieferung weiterhin felsenfest vom Erfolg überzeugt. Modell 3 soll durchstartet und den Massenmarkt erobern. An Musk scheiden sich die Geister. Kaum eine Figur des öffentlichen Interesses polarisiert so stark wie der Tesla-Chef. Für die einen ist er ein spinnender Blender, die anderen sehen in ihm einen genialen Visionär oder gar eine „gottähnliche Figur“, wie ihn der ehemalige CEO von General Motors, Bob Lutz, aus Sicht seiner Fans beschreibt. Als jüngst das Gerücht aufkam, der laut „Forbes“ Magazin 20,7 Milliarden-Dollar reiche Musk, könnte kurz vor einem Ausstieg bei Tesla stehen, stockte der (Automobil) Welt der Atem. Doch Musk bleibt. Er unterschreibt einen 10-Jahres-Vertrag als Vorstandsvorsitzender und lässt mit einer besonderen Nachricht aufhorchen: Ab sofort bekommt der 46-jährige keinen Cent mehr für seine Arbeit, sondern wird komplett in Aktien ausbezahlt. Und zwar nur, wenn Tesla bestimmte Ergebnisse erzielt. BÖRSE am Sonntag · 05/18 Unternehmen des Monats 34 Eine Aufgabe für Musk und Tesla lautet: Steigerung des Börsenwerts auf 650 Milliarden Dollar. Dieses Ziel ist äußerst ambitioniert, bedenkt man, dass Tesla seine Marktkapitalisierung etwa verzehnfachen muss, um es tatsächlich zu erreichen. Zum Vergleich: Amerikas größter Automobilhersteller General Motors ist 63 Milliarden, die Daimler-Benz AG rund 100 Milliarden Dollar wert. Doch Musk wäre nicht Musk, würde er vor großen Ambitionen zurückschrecken, und so behauptet er optimistisch: „Tesla hat das Potenzial, eine Billion wert zu sein“. Der erfahrenen Spitzenmanager Lutz hingegen kommt zu einer ganz anderen, völlig konträren Situationseinschätzung und ist sich sicher: „Das Unternehmen wird vom Markt verschwinden!“ Wer von beiden recht behält wird sich wohl vor allem daran entscheiden, wie Teslas Model 3, das den Massenmarkt erobern soll, in der Gunst der Kundschaft abschneidet. Die jüngsten Verkaufszeilen des vermeintlichen Heilsbringers enttäuschten zuletzt auf ganzer Linie. Lediglich 1.550 Model 3 brachte das kalifornische Unternehmen im vierten Quartal des Jahres 2017 an den Kunden. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet und waren von Tesla:


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