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BÖRSE am Sonntag | Ausgabe 05

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART Der Auftakt in das Börsenjahr 2018 am USAktienmarkt kann nur als äußerst gelungen bezeichnet werden. Die US-Indizes knüpften nahtlos an die positive Performance aus dem Vorjahr an und setzten damit ihre Rekordfahrt fort. Wie schon 2017 am stärksten präsentierten sich der NASDAQ-100 und der NASDAQ Composite. Im Januar begleitet wurde die steigende Tendenz bei den US-Aktien von zwei Dingen. Erstens hielt die Schwächephase beim US-Dollar an. Außerdem haben die Volatilitätsindizes deutlicher angezogen. Stellvertretend dafür ist die Entwicklung des VIX, der die implizite Volatilität, also die erwartete Schwankungsbreite, des S&P 500 abbildet. Seit Jahresbeginn ging es hier um mehr als 25 % aufwärts. Der dynamische Anstieg startete jedoch von einer niedrigen Basis und das absolute VIX-Niveau ist im historischen Kontext betrachtet immer noch als sehr niedrig zu bezeichnen. Gleichwohl stellt sich die Frage, worin die Gründe für den deutlicheren VIX-Anstieg liegen. Ist er ein Indiz dafür, dass verstärkt Call-Optionen nachgefragt werden, um an einer anhaltend positiven Kursentwicklung des S&P 500 zu partizipieren? Oder ist die Aufwärtsbewegung des VIX Ausdruck eines gestiegenen Absicherungsbedarfs, also einer erhöhten Nachfrage nach Puts, angesichts der fortgesetzten Rallye und damit vielleicht Vorbote einer Verschnaufpause? Die Bilanz für Januar am deutschen Aktienmarkt fällt positiv aus. Sämtliche, der bei den meisten Investoren im Fokus stehenden Indizes der „DAX-Familie“ verzeichneten Zuwächse. Davon am stärksten präsentierte sich der TecDAX. Hier setzte sich die Dynamik aus dem Vorjahr erst einmal fort. Als dynamisch kann auch beim DAX der Start in das Börsenjahr 2018 bezeichnet werden. Er hatte am 2. Januar, dem ersten Handelstag des Jahres, zwar zunächst seinen Abwärtsimpuls fortgesetzt, der im Dezember vom Zwischenhoch bei 13.339 Zählern ausging. Dadurch markierte das Kursbarometer mit 12.745 Punkten ein neues Tief dieser Bewegung. Noch im Handelsverlauf gab es jedoch eine Erholung, aus der sich in den folgenden Tagen eine dynamische Gegenbewegung entwickelte. Nach einer zwischenzeitlichen Pause setzte sich der Anstieg dann fort, sodass es dem Leitindex am 23. Januar schließlich gelang, das bisherige Allzeithoch bei 13.526 Punkten zu knacken, das Anfang November erreicht wurde. Der Ausflug in noch nie erreichtes Kursterrain war jedoch von kurzer Dauer. Der DAX fiel schnell wieder unter die 13.526er-Marke zurück und korrigierte erneut. Im übergeordneten Bild ist der langfristige Aufwärtstrend aber nach wie vor intakt. Ein mögliches Ziel einer eventuell fortgesetzten Korrektur ist die Unterstützungszone von 12.952 bis 12.745 Punkten. Vola-Indizes ziehen an Neue Rekorde USA Eurozone mit robustem Wachstum Die Wirtschaft der Eurozone ist im vergangenen Jahr gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich um 2,5 %, meldete die Statistikbehörde Eurostat. Im Vergleich zum Vorjahr hatte die Wachstumsdynamik somit zugelegt. 2016 war das BIP des gemeinsamen Währungsraums um 1,8 % gestiegen. Die Daten, die einen robusten konjunkturellen Aufschwung implizieren, bringen die Europäische Zentralbank (EZB) zunehmend unter Druck, ihre Geldpolitik zu straffen bzw. die anhaltende Geldflut zurückzufahren. Auf ihrer Sitzung im Januar gab es jedoch weder entsprechende Anpassungen, noch machte sie Andeutungen über künftige Schritte. Vielmehr beharrte EZB-Chef Mario Draghi auf seinem bisherigen Kurs. Demnach wird das Wertpapierkaufprogramm noch bis mindestens September fortgesetzt. Zudem hält er eine Verlängerung für möglich, falls keine nachhaltige Annäherung der Inflation an den Zielwert von knapp zwei Prozent festzustellen ist. Der Euro ließ sich von dieser Aussage jedoch nicht lumpen und gewann gegenüber dem US-Dollar weiter an Stärke. Mit zwischenzeitlich mehr als 1,25 US-Dollar hatte er ein so hohes Niveau erreicht wie seit Dezember 2014 nicht mehr. Aufwärts ging es zuletzt auch beim EURO STOXX 50. Er kratzte dabei an der Zone von 3.667 bis 3.709 Punkten. Sie gilt es nun zu überwinden, um die Bullen bei Laune zu halten. S&P 500 und VIX Stand 30.01.2018 DAX Stand 30.01.2018 EURO STOXX 50 Stand 30.01.2018 06 BÖRSE am Sonntag · 05/18 Märkte im Überblick DEUTSCHLAND EUROPA


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