Page 21

BÖRSE am Sonntag { Ausgabe 09

AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART alle diese Unternehmen an der Börse gelistet sind. Eine interessante Alternative könnten Unternehmen des SDAX sein – dem kleinen Bruder von DAX und MDAX. Es handelt sich dabei vorwiegend um sogenannte Growth-Titel, also Papiere von wachstumsorientierten Unternehmen, die in Phasen hoher konjunktureller Dynamik häufig eine überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielen können. Gleichzeitig gilt der deutsche Mittelstand als der globalste der Welt, weshalb den Unternehmen im SDAX der weltweit synchrone Konjunkturaufschwung in hohem Maße zugutekommen 21 BÖRSE am Sonntag · 09/18 dürfte. Für die Unternehmen im SDAX könnten insbesondere die höheren Gewinnerwartungen für das Jahr 2018 im Vergleich zu den Unternehmen im DAX oder MDAX sprechen. Dafür sind sie mit einem unter Berücksichtigung der Gewinnerwartungen für die kommenden 12 Monate berechneten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18,1 allerdings auch bereits etwas höher bewertet. Mit Blick auf die Ausschüttungen liegt die Dividendenrendite der SDAX-Unternehmen zwar unter jener der MDAX- oder DAX-Unternehmen, dafür ist das Wachstum der Dividendenzahlungen bei ihnen größer. Aufgrund seiner noch zyklischeren Ausrichtung hat sich der SDAX zuletzt deutlich besser entwickelt als seine beiden größeren Pendants. Während der SDAX seit Jahresanfang bis zum 22. Februar um 1,6 Prozent zulegen konnte, verlor der MDAX im Umfeld turbulenter Kapitalmärkte 0,1 Prozent und der DAX 4,3 Prozent. Aus Sicht von 5 Jahren liegen SDAX und MDAX mit einem Plus von rund 101 beziehungsweise 100 Prozent nahezu gleichauf, während der DAX lediglich 61 Prozent zulegen konnte. Sollte die hohe konjunkturelle Dynamik anhalten, dürften auf Branchenebene insbesondere Industrietitel interessant bleiben. Erst wenn sich die globale Konjunkturdynamik abkühlt, werden sich die zyklischen Branchen voraussichtlich etwas schlechter entwickeln als der Gesamtmarkt. Bei einem erwarteten realen Weltwirtschaftswachstum von fast vier Prozent dürfte es dafür allerdings noch zu früh sein. Daher scheint die aktuelle Entwicklung der zyklischen SDAX-Werte gerechtfertigt. Ein Investment in kleine und mittlere Unternehmen ist in der Regel mit einer höheren Renditeerwartung verbunden als eine Anlage in größere Konzerne. Diese Erwartung geht jedoch unmittelbar mit einem höheren Risiko einher, was sich unter anderem an der höheren Schwankungsbreite der SDAX-Kurse in den vergangenen zwölf Monaten im Vergleich zum MDAX oder DAX ablesen lässt. Anleger sollten ihre Investitionen daher breit streuen – nicht nur über Anlageklassen, Regionen und Branchen hinweg, sondern auch über unterschiedliche Unternehmensgrößen. Entsprechend risikobereite Anleger, die von der Weltwirtschaft profitieren möchten, könnten neben DAX und MDAX daher auch den SDAX in Betracht ziehen. Foto: © Nejron Photo - Shutterstock.com


BÖRSE am Sonntag { Ausgabe 09
To see the actual publication please follow the link above