AKTIEN & MÄRKTE UNTERNEHMEN FONDS ZERTIFIKATE ROHSTOFFE LEBENSART
Nach den Verlusten im Februar war am
US-Aktienmarkt auch im März die Bilanz
negativ. Bei den Indizes die stärksten Verluste
verzeichnete der NASDAQ-100 mit 4
%. Zwar hatte er im Zuge seiner deutlichen
Gegenbewegung nach der Februarkorrektur
zwischenzeitlich erneut Rekordluft
geschnuppert und am 13. März mit 7.186
Punkten ein neues Allzeithoch markiert.
Dann ging es jedoch wieder dynamisch
abwärts. Bis zum Tief Anfang April hatte
der Index um 12 % nachgegeben. Offenbar
kam es bei den Technologiewerten zu einer
Neubewertung durch den Markt. Im selben
Zeitraum nicht ganz so stark fielen die Abgaben
beim S&P 500 mit 8,9 % und beim
Dow Jones mit 8,3 % aus. Sie hatten sich
jedoch auch beim vorangegangenen Anstieg
weniger dynamisch gezeigt und keine
neuen Hochs markiert. In der vergangenen
Woche bemerkenswert war die nach einem
schwachen Handelsstart besonders kräftige
Gegenbewegung am Mittwoch. Aus charttechnischer
Sicht zu konstatieren ist zudem,
dass S&P 500 und NASDAQ-100 bei der
letzten Abwärtswelle keine neuen Tiefs gebildet
hatten und sich damit über den Februartiefs
halten konnten. Trotz dieser ersten
kleinen positiven Signale ist die technische
Lage im mittelfristigen Bereich weiterhin
als bärisch zu bewerten, sodass nach wie vor
eine Fortsetzung der übergeordneten Korrekturbewegung
in die Überlegungen mit
einbezogen werden sollte.
Die Bilanz am deutschen Aktienmarkt war
auch im März negativ. Zwar zeigte sich zu
Beginn eine Erholung, sie schlug jedoch
wieder in einen neuen Abwärtsimpuls um.
Der DAX bildete dabei mit 11.787 Punkten
ein neues Verlaufstief und damit ein
tieferes Tief innerhalb der übergeordneten
Abwärtsbewegung aus, wodurch das
bärische Chartbild bestätigt wurde. An
dem bärischen Charakter hat sich zuletzt
nichts geändert, auch wenn ausgehend
von der 11.787er-Marke ein Aufwärtsimpuls
auszumachen ist und dabei jüngst der
20-Tage-EMA überwunden und auch die
kurzfristige Abwärtstrendlinie erreicht wurden.
Sollte ein Ausbruch über die Abwärtstrendlinie
gelingen, könnte sich die aktuelle
Erholung fortsetzen, wobei zunächst
Kursspielraum bis zu dem Widerstand bei
12.460 Punkten besteht. Sollte diese Marke
tatsächlich erreicht werden, wäre der aktuelle
Aufwärtsimpuls aber weiterhin lediglich
als Erholungsbewegung in einem intakten
mittelfristigen Abwärtstrend zu bewerten.
Damit die Börsenampel wieder auf Grün
umschaltet, müsste es dem DAX gelingen,
seinen 200-Tage-EMA zu überwinden, der
aktuell bei 12.532 Punkten verläuft. Außerdem
wartet bei 12.601 Zählern ein weiterer
Widerstand. Auf der Unterseite sollte der
Bereich zwischen 11.869 und 11.787 beachtet
werden, weil ein nachhaltiger Bruch
für eine Fortsetzung der übergeordneten
Abwärtsbewegung sprechen könnte.
Erste
positive Signale
Erholung im
Abwärtstrend
USA
Finanzwerte
unter Druck
Die Inflation in der Eurozone hat im März
zugelegt. Nachdem im Februar mit einer
jährlichen Teuerungsrate von 1,1 % der
niedrigste Wert seit Dezember 2016 gemessen
wurde, erhöhten sich die Verbraucherpreise
laut vorläufiger Schätzung nun um
1,4 %. Die offizielle Teuerungsrate näherte
sich damit weder dem Ziel der Europäischen
Zentralbank (EZB) von knapp unter 2 %.
Allerdings verharrte die Kernrate, bei der
schwankungsanfällige Komponenten wie
Lebensmittel und Energie außen vorgelassen
werden, wie in den beiden Vormonaten
bei 1 %. Alles in allem gibt es damit keinen
Handlungsdruck für die EZB, die, wenn
überhaupt, ohnehin eher später als früher
bestrebt ist, an der Zinsschraube zu drehen
und die Leitzinsen anzuheben. Schließlich
könnten höhere Zinsen der Funke sein, der
die im europäischen Bankensystem schlummernde
Bombe zündet, die angesichts der
riesigen Menge an faulen Krediten immense
Sprengkraft birgt und damit das Potenzial
hat, erneut eine Finanzkrise auszulösen. Interessanterweise
gehörten gerade die Bankwerte
im März zu den schwächsten Branchen
an den europäischen Aktienmärkten.
Der STOXX Europe 600 Banks hatte um
6,9 % nachgegeben. Beim STOXX Europe
600 als Gradmesser für den Gesamtmarkt
lag das Minus bei 2 %. Der stark finanzlastige
EURO STOXX 50 als wichtiger Index
für die Eurozone verbuchte im März einen
Rückgang von 2,3 %.
NASDAQ-100 Stand 06.04.2018 DAX Stand 06.04.2018 STOXX Europe 600 Banks Stand 06.04.2018
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